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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ bittet um zeitlichen,
geistlichen und ewigen Segen.
Aufmunterung.
Psalm. LXVII, 7. 8.
Es segne uns GOTT, unser GOtt, es
segne uns GOtt, und alle Welt fürchte
ihn.

EIn jeder Mensch betet und bittet etwas von
GOtt; dabey aber ein jeder wohl erwegen
soll, wie er betet, und was er bittet. Ach! der
meisten Gebet gehet nur auf das irdische und
vergängliche, welches sie aber offt zu ihrem Scha-
den sich bitten. Ein glaubiger Christ bittit (1) um
leibliche Dinge, um Gesundheit, Segen, Nah-
rung, Abwendung der Gefahren, Hülffe in Noth,
Beystand im Leiden, Errettung aus Unglück;
und dergleichen Gebet kan GOtt wohl leiden, weil
er dieses alles uns in seinem heiligen Wort ver-
heissen hat. Aber der glaubige Christ bleibet nicht
dabey stehen, dieses ist das geringste, weil es ihm
GOtt ohn sein Bitten zuweilen lässet zufallen.
Er bittet 2) sonderlich um geistliche Dinge, um
den Heil. Geist, um ein frommes Hertz, um das
Reich GOttes, welches ist Gerechtigkeit, Friede
und Freude in dem Heil. Geist, Rom. 14, 17. Er
bittet um Erleuchtung, Wachsthum in dem Gu-
ten, Heiligung, und die Gaben des H. Geistes,
dieses ist das vornehmste, was er von GOtt
bitten und verlangen kan, und wenn ihm solches

wird
D 3
Der glaubige Chriſt bittet um zeitlichen,
geiſtlichen und ewigen Segen.
Aufmunterung.
Pſalm. LXVII, 7. 8.
Es ſegne uns GOTT, unſer GOtt, es
ſegne uns GOtt, und alle Welt fuͤrchte
ihn.

EIn jeder Menſch betet und bittet etwas von
GOtt; dabey aber ein jeder wohl erwegen
ſoll, wie er betet, und was er bittet. Ach! der
meiſten Gebet gehet nur auf das irdiſche und
vergaͤngliche, welches ſie aber offt zu ihrem Scha-
den ſich bitten. Ein glaubiger Chriſt bittit (1) um
leibliche Dinge, um Geſundheit, Segen, Nah-
rung, Abwendung der Gefahren, Huͤlffe in Noth,
Beyſtand im Leiden, Errettung aus Ungluͤck;
und dergleichen Gebet kan GOtt wohl leiden, weil
er dieſes alles uns in ſeinem heiligen Wort ver-
heiſſen hat. Aber der glaubige Chriſt bleibet nicht
dabey ſtehen, dieſes iſt das geringſte, weil es ihm
GOtt ohn ſein Bitten zuweilen laͤſſet zufallen.
Er bittet 2) ſonderlich um geiſtliche Dinge, um
den Heil. Geiſt, um ein frommes Hertz, um das
Reich GOttes, welches iſt Gerechtigkeit, Friede
und Freude in dem Heil. Geiſt, Rom. 14, 17. Er
bittet um Erleuchtung, Wachsthum in dem Gu-
ten, Heiligung, und die Gaben des H. Geiſtes,
dieſes iſt das vornehmſte, was er von GOtt
bitten und verlangen kan, und wenn ihm ſolches

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[53/0077] Der glaubige Chriſt bittet um zeitlichen, geiſtlichen und ewigen Segen. Aufmunterung. Pſalm. LXVII, 7. 8. Es ſegne uns GOTT, unſer GOtt, es ſegne uns GOtt, und alle Welt fuͤrchte ihn. EIn jeder Menſch betet und bittet etwas von GOtt; dabey aber ein jeder wohl erwegen ſoll, wie er betet, und was er bittet. Ach! der meiſten Gebet gehet nur auf das irdiſche und vergaͤngliche, welches ſie aber offt zu ihrem Scha- den ſich bitten. Ein glaubiger Chriſt bittit (1) um leibliche Dinge, um Geſundheit, Segen, Nah- rung, Abwendung der Gefahren, Huͤlffe in Noth, Beyſtand im Leiden, Errettung aus Ungluͤck; und dergleichen Gebet kan GOtt wohl leiden, weil er dieſes alles uns in ſeinem heiligen Wort ver- heiſſen hat. Aber der glaubige Chriſt bleibet nicht dabey ſtehen, dieſes iſt das geringſte, weil es ihm GOtt ohn ſein Bitten zuweilen laͤſſet zufallen. Er bittet 2) ſonderlich um geiſtliche Dinge, um den Heil. Geiſt, um ein frommes Hertz, um das Reich GOttes, welches iſt Gerechtigkeit, Friede und Freude in dem Heil. Geiſt, Rom. 14, 17. Er bittet um Erleuchtung, Wachsthum in dem Gu- ten, Heiligung, und die Gaben des H. Geiſtes, dieſes iſt das vornehmſte, was er von GOtt bitten und verlangen kan, und wenn ihm ſolches wird D 3

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/77>, abgerufen am 21.11.2024.