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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ bittet
Der glaubige Christ bittet/ GOTT
wolle ihm Krasft geben wider die
Sünde.
Aufmunterung.
Röm. VI, 12 13.
Lasset die Sünde nicht herrschen in eurem
sterblichem Leibe, ihr Gehorsam zu lei-
sten in ihren Lüsten. Auch begebet nicht
der Sünden eure Glieder zu Waffen der
Ungerechtigkeit, sondern begebet euch
selbst GOtt, als die aus den Todten le-
bendig sind, und eure Glieder GOtt zu
Waffen der Gerechtigkeit.

DJe Sünde ist ein Abweichen von GOtt:
eine Ubertretung des göttlichen Gesetzes: sie
ist das Unrecht: Nun aber will ein glaubiger Christ
nicht gerne von GOtt abweichen, noch GOttes
Gebot übertreten, und Unrecht thun, sondern sein
Verlangen ist, daß JEsus in ihm lebe, und daß
der Heilige Geist ihn regiere; weil er aber dieses
nicht allezeit so vollkömmlich ins Werck richten
kan, so muß er kämpffen wider die Sünde. Die-
ser Kampff bestehet darin, 1) der glaubige Christ
weiß, daß, wer aus GOtt gebohren ist, der thut
nicht Sünde, nemlich mit Vorsatz und Willen,
und darum hütet er sich, daß er seinen GOtt nicht
wissentlich und vorsetzlich beleidige. 2) Weil
ihm aber das nicht genug ist, sondern er wolte

auch
Der glaubige Chriſt bittet
Der glaubige Chriſt bittet/ GOTT
wolle ihm Kraſft geben wider die
Suͤnde.
Aufmunterung.
Roͤm. VI, 12 13.
Laſſet die Suͤnde nicht herrſchen in eurem
ſterblichem Leibe, ihr Gehorſam zu lei-
ſten in ihren Luͤſten. Auch begebet nicht
der Suͤnden eure Glieder zu Waffen der
Ungerechtigkeit, ſondern begebet euch
ſelbſt GOtt, als die aus den Todten le-
bendig ſind, und eure Glieder GOtt zu
Waffen der Gerechtigkeit.

DJe Suͤnde iſt ein Abweichen von GOtt:
eine Ubertretung des goͤttlichen Geſetzes: ſie
iſt das Unrecht: Nun aber will ein glaubiger Chriſt
nicht gerne von GOtt abweichen, noch GOttes
Gebot uͤbertreten, und Unrecht thun, ſondern ſein
Verlangen iſt, daß JEſus in ihm lebe, und daß
der Heilige Geiſt ihn regiere; weil er aber dieſes
nicht allezeit ſo vollkoͤmmlich ins Werck richten
kan, ſo muß er kaͤmpffen wider die Suͤnde. Die-
ſer Kampff beſtehet darin, 1) der glaubige Chriſt
weiß, daß, wer aus GOtt gebohren iſt, der thut
nicht Suͤnde, nemlich mit Vorſatz und Willen,
und darum huͤtet er ſich, daß er ſeinen GOtt nicht
wiſſentlich und vorſetzlich beleidige. 2) Weil
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[214/0238] Der glaubige Chriſt bittet Der glaubige Chriſt bittet/ GOTT wolle ihm Kraſft geben wider die Suͤnde. Aufmunterung. Roͤm. VI, 12 13. Laſſet die Suͤnde nicht herrſchen in eurem ſterblichem Leibe, ihr Gehorſam zu lei- ſten in ihren Luͤſten. Auch begebet nicht der Suͤnden eure Glieder zu Waffen der Ungerechtigkeit, ſondern begebet euch ſelbſt GOtt, als die aus den Todten le- bendig ſind, und eure Glieder GOtt zu Waffen der Gerechtigkeit. DJe Suͤnde iſt ein Abweichen von GOtt: eine Ubertretung des goͤttlichen Geſetzes: ſie iſt das Unrecht: Nun aber will ein glaubiger Chriſt nicht gerne von GOtt abweichen, noch GOttes Gebot uͤbertreten, und Unrecht thun, ſondern ſein Verlangen iſt, daß JEſus in ihm lebe, und daß der Heilige Geiſt ihn regiere; weil er aber dieſes nicht allezeit ſo vollkoͤmmlich ins Werck richten kan, ſo muß er kaͤmpffen wider die Suͤnde. Die- ſer Kampff beſtehet darin, 1) der glaubige Chriſt weiß, daß, wer aus GOtt gebohren iſt, der thut nicht Suͤnde, nemlich mit Vorſatz und Willen, und darum huͤtet er ſich, daß er ſeinen GOtt nicht wiſſentlich und vorſetzlich beleidige. 2) Weil ihm aber das nicht genug iſt, ſondern er wolte auch

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/238>, abgerufen am 21.11.2024.