MEin Hertz ist bereit, GOtt! mein Hertz ist bereit, daß ich singe und lobe. Gnädiger und liebreicher GOtt! mein Vater, Erlöser und Heiligma- cher, ich hebe in dieser Morgenstun- de mein Hertz und Hände auf zu dem Thron deiner göttlichen Majestät, von welchem mir Zeit meines Lebens, und auch die vergangene Nacht, gar viele Wohlthaten zugeflossen sind. Du bist in derselben meine Stärcke, mein Schutz, mein Erretter, meine Burg, mein Noth-Helffer, mein Trost, mein Schirm, ja mein Alles gewesen. Aller dieser Wohlthaten, mein GOtt und HErr! erkenne ich mich unwür- gig. Du hast mitten in der Finster- niß an mich gedacht, und da mich die dunckle Schatten umgaben, hast du meinen Leib und Seele vor allem Schaden und Gefahr väterlich behü- tet. Darum lobe ich dich, und lob-
singe
Morgen-Gebet
Morgen-Gebet am Freytag.
MEin Hertz iſt bereit, GOtt! mein Hertz iſt bereit, daß ich ſinge und lobe. Gnaͤdiger und liebreicher GOtt! mein Vater, Erloͤſer und Heiligma- cher, ich hebe in dieſer Morgenſtun- de mein Hertz und Haͤnde auf zu dem Thron deiner goͤttlichen Majeſtaͤt, von welchem mir Zeit meines Lebens, und auch die vergangene Nacht, gar viele Wohlthaten zugefloſſen ſind. Du biſt in derſelben meine Staͤrcke, mein Schutz, mein Erretter, meine Burg, mein Noth-Helffer, mein Troſt, mein Schirm, ja mein Alles geweſen. Aller dieſer Wohlthaten, mein GOtt und HErr! erkenne ich mich unwuͤr- gig. Du haſt mitten in der Finſter- niß an mich gedacht, und da mich die dunckle Schatten umgaben, haſt du meinen Leib und Seele vor allem Schaden und Gefahr vaͤterlich behuͤ- tet. Darum lobe ich dich, und lob-
ſinge
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0174"n="150"/><fwplace="top"type="header">Morgen-Gebet</fw><lb/><divn="3"><head>Morgen-Gebet am Freytag.</head><lb/><p><hirendition="#in">M</hi>Ein Hertz iſt bereit, GOtt! mein<lb/>
Hertz iſt bereit, daß ich ſinge und<lb/>
lobe. Gnaͤdiger und liebreicher GOtt!<lb/>
mein Vater, Erloͤſer und Heiligma-<lb/>
cher, ich hebe in dieſer Morgenſtun-<lb/>
de mein Hertz und Haͤnde auf zu dem<lb/>
Thron deiner goͤttlichen Majeſtaͤt, von<lb/>
welchem mir Zeit meines Lebens, und<lb/>
auch die vergangene Nacht, gar viele<lb/>
Wohlthaten zugefloſſen ſind. Du biſt<lb/>
in derſelben meine Staͤrcke, mein<lb/>
Schutz, mein Erretter, meine Burg,<lb/>
mein Noth-Helffer, mein Troſt,<lb/>
mein Schirm, ja mein Alles geweſen.<lb/>
Aller dieſer Wohlthaten, mein GOtt<lb/>
und HErr! erkenne ich mich unwuͤr-<lb/>
gig. Du haſt mitten in der Finſter-<lb/>
niß an mich gedacht, und da mich die<lb/>
dunckle Schatten umgaben, haſt du<lb/>
meinen Leib und Seele vor allem<lb/>
Schaden und Gefahr vaͤterlich behuͤ-<lb/>
tet. Darum lobe ich dich, und lob-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſinge</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[150/0174]
Morgen-Gebet
Morgen-Gebet am Freytag.
MEin Hertz iſt bereit, GOtt! mein
Hertz iſt bereit, daß ich ſinge und
lobe. Gnaͤdiger und liebreicher GOtt!
mein Vater, Erloͤſer und Heiligma-
cher, ich hebe in dieſer Morgenſtun-
de mein Hertz und Haͤnde auf zu dem
Thron deiner goͤttlichen Majeſtaͤt, von
welchem mir Zeit meines Lebens, und
auch die vergangene Nacht, gar viele
Wohlthaten zugefloſſen ſind. Du biſt
in derſelben meine Staͤrcke, mein
Schutz, mein Erretter, meine Burg,
mein Noth-Helffer, mein Troſt,
mein Schirm, ja mein Alles geweſen.
Aller dieſer Wohlthaten, mein GOtt
und HErr! erkenne ich mich unwuͤr-
gig. Du haſt mitten in der Finſter-
niß an mich gedacht, und da mich die
dunckle Schatten umgaben, haſt du
meinen Leib und Seele vor allem
Schaden und Gefahr vaͤterlich behuͤ-
tet. Darum lobe ich dich, und lob-
ſinge
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/174>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.