Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

seiner Wiedergebuhrt.
neuen Menschen Sinn, von der Welt zu GOtt
sich kehren, neue Kräffte anzuziehn, GOttes Wil-
len zu verrichten, ist des neuen Menschen Tichten,
also wird er gäntzlich neu, als obs nicht der Mensch
mehr sey.

6. Also muß in dir vorgehen eine Hertzens-Aen-
derung, also muß man an dir sehen eine Lebens-
Heiligung, so muß Hertz, Sinn und Gebehrden
gantz an dir verneuet werden, daß sie Glaub und
Lieb auszier, daß sie GOttes Geist regier.

7. Ach mein GOtt, hie fall ich nieder, fördre
in mir dieses Werck, ändre Sinnen, Hertz und
Glieder, gib mir deines Geistes Stärck, daß ich ja
nicht werd verlohren, sondern wieder sey gebohren,
daß ich als ein Kind dich ehr, und dich liebe mehr
und mehr.

8. Laß mich auch in diesem Stande immer blei-
ben, o mein GOtt! biß daß meine Lebens-Bande,
einst zerreissen durch den Tod, daß mich nichts von
dir abtreibe, und du mein, ich dein verbleibe, als-
denn geh ich aus der Zeit in die frohe Seligkeit.



Der glaubige Christ bittet, GOTT
wolle den angezündeten Glauben in ihm
erhalten und vermehren.
Aufmunterung
Rom. X, 19.
So du mit deinem Munde bekennest JE-
sum, daß er der HERR sey, und glaubest

in
F

ſeiner Wiedergebuhrt.
neuen Menſchen Sinn, von der Welt zu GOtt
ſich kehren, neue Kraͤffte anzuziehn, GOttes Wil-
len zu verrichten, iſt des neuen Menſchen Tichten,
alſo wird er gaͤntzlich neu, als obs nicht der Menſch
mehr ſey.

6. Alſo muß in dir vorgehen eine Hertzens-Aen-
derung, alſo muß man an dir ſehen eine Lebens-
Heiligung, ſo muß Hertz, Sinn und Gebehrden
gantz an dir verneuet werden, daß ſie Glaub und
Lieb auszier, daß ſie GOttes Geiſt regier.

7. Ach mein GOtt, hie fall ich nieder, foͤrdre
in mir dieſes Werck, aͤndre Sinnen, Hertz und
Glieder, gib mir deines Geiſtes Staͤrck, daß ich ja
nicht werd verlohren, ſondern wieder ſey gebohren,
daß ich als ein Kind dich ehr, und dich liebe mehr
und mehr.

8. Laß mich auch in dieſem Stande immer blei-
ben, o mein GOtt! biß daß meine Lebens-Bande,
einſt zerreiſſen durch den Tod, daß mich nichts von
dir abtreibe, und du mein, ich dein verbleibe, als-
denn geh ich aus der Zeit in die frohe Seligkeit.



Der glaubige Chriſt bittet, GOTT
wolle den angezuͤndeten Glauben in ihm
erhalten und vermehren.
Aufmunterung
Rom. X, 19.
So du mit deinem Munde bekenneſt JE-
ſum, daß er der HERR ſey, und glaubeſt

in
F
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0105" n="81"/><fw place="top" type="header">&#x017F;einer Wiedergebuhrt.</fw><lb/>
neuen Men&#x017F;chen Sinn, von der Welt zu GOtt<lb/>
&#x017F;ich kehren, neue Kra&#x0364;ffte anzuziehn, GOttes Wil-<lb/>
len zu verrichten, i&#x017F;t des neuen Men&#x017F;chen Tichten,<lb/>
al&#x017F;o wird er ga&#x0364;ntzlich neu, als obs nicht der Men&#x017F;ch<lb/>
mehr &#x017F;ey.</p><lb/>
            <p>6. Al&#x017F;o muß in dir vorgehen eine Hertzens-Aen-<lb/>
derung, al&#x017F;o muß man an dir &#x017F;ehen eine Lebens-<lb/>
Heiligung, &#x017F;o muß Hertz, Sinn und Gebehrden<lb/>
gantz an dir verneuet werden, daß &#x017F;ie Glaub und<lb/>
Lieb auszier, daß &#x017F;ie GOttes Gei&#x017F;t regier.</p><lb/>
            <p>7. Ach mein GOtt, hie fall ich nieder, fo&#x0364;rdre<lb/>
in mir die&#x017F;es Werck, a&#x0364;ndre Sinnen, Hertz und<lb/>
Glieder, gib mir deines Gei&#x017F;tes Sta&#x0364;rck, daß ich ja<lb/>
nicht werd verlohren, &#x017F;ondern wieder &#x017F;ey gebohren,<lb/>
daß ich als ein Kind dich ehr, und dich liebe mehr<lb/>
und mehr.</p><lb/>
            <p>8. Laß mich auch in die&#x017F;em Stande immer blei-<lb/>
ben, o mein GOtt! biß daß meine Lebens-Bande,<lb/>
ein&#x017F;t zerrei&#x017F;&#x017F;en durch den Tod, daß mich nichts von<lb/>
dir abtreibe, und du mein, ich dein verbleibe, als-<lb/>
denn geh ich aus der Zeit in die frohe Seligkeit.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#b">Der glaubige Chri&#x017F;t bittet, GOTT</hi><lb/>
wolle den angezu&#x0364;ndeten Glauben in ihm<lb/>
erhalten und vermehren.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#fr">Aufmunterung</hi> </hi> </head><lb/>
            <cit>
              <quote><hi rendition="#c">Rom. <hi rendition="#aq">X</hi>, 19.</hi><lb/>
So du mit deinem Munde bekenne&#x017F;t JE-<lb/>
&#x017F;um, daß er der HERR &#x017F;ey, und glaube&#x017F;t</quote>
            </cit><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">F</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[81/0105] ſeiner Wiedergebuhrt. neuen Menſchen Sinn, von der Welt zu GOtt ſich kehren, neue Kraͤffte anzuziehn, GOttes Wil- len zu verrichten, iſt des neuen Menſchen Tichten, alſo wird er gaͤntzlich neu, als obs nicht der Menſch mehr ſey. 6. Alſo muß in dir vorgehen eine Hertzens-Aen- derung, alſo muß man an dir ſehen eine Lebens- Heiligung, ſo muß Hertz, Sinn und Gebehrden gantz an dir verneuet werden, daß ſie Glaub und Lieb auszier, daß ſie GOttes Geiſt regier. 7. Ach mein GOtt, hie fall ich nieder, foͤrdre in mir dieſes Werck, aͤndre Sinnen, Hertz und Glieder, gib mir deines Geiſtes Staͤrck, daß ich ja nicht werd verlohren, ſondern wieder ſey gebohren, daß ich als ein Kind dich ehr, und dich liebe mehr und mehr. 8. Laß mich auch in dieſem Stande immer blei- ben, o mein GOtt! biß daß meine Lebens-Bande, einſt zerreiſſen durch den Tod, daß mich nichts von dir abtreibe, und du mein, ich dein verbleibe, als- denn geh ich aus der Zeit in die frohe Seligkeit. Der glaubige Chriſt bittet, GOTT wolle den angezuͤndeten Glauben in ihm erhalten und vermehren. Aufmunterung Rom. X, 19. So du mit deinem Munde bekenneſt JE- ſum, daß er der HERR ſey, und glaubeſt in F

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/105
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/105>, abgerufen am 22.07.2024.