in deinem Hertzen, daß ihn GOtt von den Todten auferwecket hat, so wirst du selig. Luc. XV, 5. HERR! stärcke uns den Glauben.
SO unglückselig ein unglaubiger Mensch ist, so glückselig ist die Seele, die im Glauben und in der wahren Erkäntniß GOttes, JEsu Christi, und ihres Heils stehet. Denn ein Un- glaubiger ist gleich einem Gemach, darin kein Licht ist, darin es finster und unangenehm ist; aber eine glaubige Seele ist gleich einem Gemach, darin es helle ist, und darin ein Licht scheinet, welches Licht der Glaube ist. Diesen Glauben kan sich der Mensch nicht selbst geben, sondern GOtt ists, der ihn in uns anzündet, entweder in der heiligen Tauffe, wenn der Heilige Geist wird reichlich über uns ausgegossen, oder durchs Wort GOttes, dadurch der Mensch anfangs eine Erkäntniß und Wissenschafft seines Heils erlanget, durch GOt- tes Krafft dem Wort Beyfall gibt, es vor eine göttliche Wahrheit in seinem Hertzen hält, so dann in fester Zuversicht GDtt fasset, sich JEsum Christum und sein heiliges Verdienst zueignet, und nach diesem Wort zu glauben, zu leben und zu sterben sich mit GOtt fest entschliesset. Dero- wegen soll ein glaubiger Christ 1) GOtt dan- cken, daß er ihn zum Glauben und Erkäntniß JEsu Christi gebracht, und dadurch vor Juden,
Türcken,
Der glaubige Chriſt bittet,
in deinem Hertzen, daß ihn GOtt von den Todten auferwecket hat, ſo wirſt du ſelig. Luc. XV, 5. HERR! ſtaͤrcke uns den Glauben.
SO ungluͤckſelig ein unglaubiger Menſch iſt, ſo gluͤckſelig iſt die Seele, die im Glauben und in der wahren Erkaͤntniß GOttes, JEſu Chriſti, und ihres Heils ſtehet. Denn ein Un- glaubiger iſt gleich einem Gemach, darin kein Licht iſt, darin es finſter und unangenehm iſt; aber eine glaubige Seele iſt gleich einem Gemach, darin es helle iſt, und darin ein Licht ſcheinet, welches Licht der Glaube iſt. Dieſen Glauben kan ſich der Menſch nicht ſelbſt geben, ſondern GOtt iſts, der ihn in uns anzuͤndet, entweder in der heiligen Tauffe, wenn der Heilige Geiſt wird reichlich uͤber uns ausgegoſſen, oder durchs Wort GOttes, dadurch der Menſch anfangs eine Erkaͤntniß und Wiſſenſchafft ſeines Heils erlanget, durch GOt- tes Krafft dem Wort Beyfall gibt, es vor eine goͤttliche Wahrheit in ſeinem Hertzen haͤlt, ſo dann in feſter Zuverſicht GDtt faſſet, ſich JEſum Chriſtum und ſein heiliges Verdienſt zueignet, und nach dieſem Wort zu glauben, zu leben und zu ſterben ſich mit GOtt feſt entſchlieſſet. Dero- wegen ſoll ein glaubiger Chriſt 1) GOtt dan- cken, daß er ihn zum Glauben und Erkaͤntniß JEſu Chriſti gebracht, und dadurch vor Juden,
Tuͤrcken,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0106"n="82"/><fwplace="top"type="header">Der glaubige Chriſt bittet,</fw><lb/><cit><quote>in deinem Hertzen, daß ihn GOtt von<lb/>
den Todten auferwecket hat, ſo wirſt du<lb/>ſelig.</quote></cit><lb/><cit><quote><hirendition="#c">Luc. <hirendition="#aq">XV</hi>, 5.</hi><lb/>
HERR! ſtaͤrcke uns den Glauben.</quote></cit><lb/><p><hirendition="#in">S</hi>O ungluͤckſelig ein unglaubiger Menſch iſt,<lb/>ſo gluͤckſelig iſt die Seele, die im Glauben<lb/>
und in der wahren Erkaͤntniß GOttes, JEſu<lb/>
Chriſti, und ihres Heils ſtehet. Denn ein Un-<lb/>
glaubiger iſt gleich einem Gemach, darin kein Licht<lb/>
iſt, darin es finſter und unangenehm iſt; aber eine<lb/>
glaubige Seele iſt gleich einem Gemach, darin es<lb/>
helle iſt, und darin ein Licht ſcheinet, welches Licht<lb/>
der Glaube iſt. Dieſen Glauben kan ſich der<lb/>
Menſch nicht ſelbſt geben, ſondern GOtt iſts,<lb/>
der ihn in uns anzuͤndet, entweder in der heiligen<lb/>
Tauffe, wenn der Heilige Geiſt wird reichlich uͤber<lb/>
uns ausgegoſſen, oder durchs Wort GOttes,<lb/>
dadurch der Menſch anfangs eine Erkaͤntniß und<lb/>
Wiſſenſchafft ſeines Heils erlanget, durch GOt-<lb/>
tes Krafft dem Wort Beyfall gibt, es vor eine<lb/>
goͤttliche Wahrheit in ſeinem Hertzen haͤlt, ſo dann<lb/>
in feſter Zuverſicht GDtt faſſet, ſich JEſum<lb/>
Chriſtum und ſein heiliges Verdienſt zueignet, und<lb/>
nach dieſem Wort zu glauben, zu leben und zu<lb/>ſterben ſich mit GOtt feſt entſchlieſſet. Dero-<lb/>
wegen ſoll ein glaubiger Chriſt 1) GOtt dan-<lb/>
cken, daß er ihn zum Glauben und Erkaͤntniß<lb/>
JEſu Chriſti gebracht, und dadurch vor Juden,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Tuͤrcken,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[82/0106]
Der glaubige Chriſt bittet,
in deinem Hertzen, daß ihn GOtt von
den Todten auferwecket hat, ſo wirſt du
ſelig.
Luc. XV, 5.
HERR! ſtaͤrcke uns den Glauben.
SO ungluͤckſelig ein unglaubiger Menſch iſt,
ſo gluͤckſelig iſt die Seele, die im Glauben
und in der wahren Erkaͤntniß GOttes, JEſu
Chriſti, und ihres Heils ſtehet. Denn ein Un-
glaubiger iſt gleich einem Gemach, darin kein Licht
iſt, darin es finſter und unangenehm iſt; aber eine
glaubige Seele iſt gleich einem Gemach, darin es
helle iſt, und darin ein Licht ſcheinet, welches Licht
der Glaube iſt. Dieſen Glauben kan ſich der
Menſch nicht ſelbſt geben, ſondern GOtt iſts,
der ihn in uns anzuͤndet, entweder in der heiligen
Tauffe, wenn der Heilige Geiſt wird reichlich uͤber
uns ausgegoſſen, oder durchs Wort GOttes,
dadurch der Menſch anfangs eine Erkaͤntniß und
Wiſſenſchafft ſeines Heils erlanget, durch GOt-
tes Krafft dem Wort Beyfall gibt, es vor eine
goͤttliche Wahrheit in ſeinem Hertzen haͤlt, ſo dann
in feſter Zuverſicht GDtt faſſet, ſich JEſum
Chriſtum und ſein heiliges Verdienſt zueignet, und
nach dieſem Wort zu glauben, zu leben und zu
ſterben ſich mit GOtt feſt entſchlieſſet. Dero-
wegen ſoll ein glaubiger Chriſt 1) GOtt dan-
cken, daß er ihn zum Glauben und Erkaͤntniß
JEſu Chriſti gebracht, und dadurch vor Juden,
Tuͤrcken,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]
Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesichert. Die 3. Auflage erschien 1738 (z.B. VD 18 10928979).
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription.
(2023-05-24T12:24:22Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/106>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.