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Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

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Der glaubige Christ freuet sich
Gesang.
Mel. JEsu, der du meine Seele.

1.
W Er nicht wieder ist gebohren, aus dem Wasser
und aus Geist, der ist ewiglich verlohren,
wie es GOttes Wort ausweist; denn es muß auf
dieser Erden der ein neuer Mensch noch werden,
welcher will nach dieser Zeit kommen in die Herr-
lichkeit.

2. Es muß die Geburt geschehen durch die Tauff
und GOttes Wort, wird man dem nicht wider-
stehen, stosset man die Gnad nicht fort; so wird
man gar bald empfinden, wie die Unart wird ver-
schwinden, denn kommt GOtt ins Hertzens-
Haus, so treibt er die Sünd hinaus.

3. Uns wird auch zugleich gegeben GOTT
der werthe Heil'ge Geist, der fäht an ein neues
Leben, das die Laster aus uns reist: er verneuret
alle Sinnen, Worte, Wercke und Beginnen, trei-
bet uns zum Guten an, daß man GOtt recht die-
nen kan.

4. Hierauf muß der Mensch nun trachten,
GOtt zu lieben allezeit, muß die Welt und Sünd
verachten, wachsen in der Frömmigkeit, er muß
gäntzlich unterlassen, und von Grund der Seelen
hassen, was er hat vorher geliebt, und mit Freu-
den ausgeübt.

5. Singen, Beten, GOTT zu ehren, ist des

neuen
Der glaubige Chriſt freuet ſich
Geſang.
Mel. JEſu, der du meine Seele.

1.
W Er nicht wieder iſt gebohren, aus dem Waſſer
und aus Geiſt, der iſt ewiglich verlohren,
wie es GOttes Wort ausweiſt; denn es muß auf
dieſer Erden der ein neuer Menſch noch werden,
welcher will nach dieſer Zeit kommen in die Herr-
lichkeit.

2. Es muß die Geburt geſchehen durch die Tauff
und GOttes Wort, wird man dem nicht wider-
ſtehen, ſtoſſet man die Gnad nicht fort; ſo wird
man gar bald empfinden, wie die Unart wird ver-
ſchwinden, denn kommt GOtt ins Hertzens-
Haus, ſo treibt er die Suͤnd hinaus.

3. Uns wird auch zugleich gegeben GOTT
der werthe Heil’ge Geiſt, der faͤht an ein neues
Leben, das die Laſter aus uns reiſt: er verneuret
alle Sinnen, Worte, Wercke und Beginnen, trei-
bet uns zum Guten an, daß man GOtt recht die-
nen kan.

4. Hierauf muß der Menſch nun trachten,
GOtt zu lieben allezeit, muß die Welt und Suͤnd
verachten, wachſen in der Froͤmmigkeit, er muß
gaͤntzlich unterlaſſen, und von Grund der Seelen
haſſen, was er hat vorher geliebt, und mit Freu-
den ausgeuͤbt.

5. Singen, Beten, GOTT zu ehren, iſt des

neuen
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[80/0104] Der glaubige Chriſt freuet ſich Geſang. Mel. JEſu, der du meine Seele. 1. W Er nicht wieder iſt gebohren, aus dem Waſſer und aus Geiſt, der iſt ewiglich verlohren, wie es GOttes Wort ausweiſt; denn es muß auf dieſer Erden der ein neuer Menſch noch werden, welcher will nach dieſer Zeit kommen in die Herr- lichkeit. 2. Es muß die Geburt geſchehen durch die Tauff und GOttes Wort, wird man dem nicht wider- ſtehen, ſtoſſet man die Gnad nicht fort; ſo wird man gar bald empfinden, wie die Unart wird ver- ſchwinden, denn kommt GOtt ins Hertzens- Haus, ſo treibt er die Suͤnd hinaus. 3. Uns wird auch zugleich gegeben GOTT der werthe Heil’ge Geiſt, der faͤht an ein neues Leben, das die Laſter aus uns reiſt: er verneuret alle Sinnen, Worte, Wercke und Beginnen, trei- bet uns zum Guten an, daß man GOtt recht die- nen kan. 4. Hierauf muß der Menſch nun trachten, GOtt zu lieben allezeit, muß die Welt und Suͤnd verachten, wachſen in der Froͤmmigkeit, er muß gaͤntzlich unterlaſſen, und von Grund der Seelen haſſen, was er hat vorher geliebt, und mit Freu- den ausgeuͤbt. 5. Singen, Beten, GOTT zu ehren, iſt des neuen

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Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/104>, abgerufen am 21.11.2024.