Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686.

Bild:
<< vorherige Seite

wir uns in dieser grundsuppe der welt/ dar-
innen sonsten alles wiedereinander ist/ und
aller friede von der erde weggenommen zu-
seyn scheinet/ versichern können/ und wel-
cher so tieff in unserm hertzensgrund woh-
net/ daß ihn keine feindliche macht mit ge-
walt uns zu nehmen vermag.

§. 4.

Hier zu gehöret 4. daß er unser
hertz und sinne bewahret in Christo
JEsu/
wie der Apostel redet Phil. 4/ 7.
Er bewahret sie/ als gleichsam mit einer
starcken garnison und besatzung/ wie der-
gleichen auch [1]. Petr. 1/ 5. Göttlicher
macht
zugeschrieben wird/ welche uns
durch den glauben bewahre zur see-
ligkeit.
Von diesem Sprüchlein redet
unser lieber Lutherus nach seiner manier
sehr wohl: Tom. II. Lat. f. 163. (so ich
zwahr nur übersetzt Teutsch hieher übertra-
ge/) Der weißt den weg deß friedens/
welcher über alle vernunfft ist/ der
beyderseits gleich gesinnet bleibet/
daß er wo ihm reichthum zufället/
das hertz nit daran hänget/ und nicht
abweichet/ wo die zeit deß krieges
kommet.
Und darnach: Die gottlo-
sen/ weil sie den glauben nicht ha-

ben/
K 3

wir uns in dieſer grundſuppe der welt/ dar-
innen ſonſten alles wiedereinander iſt/ und
aller friede von der erde weggenommen zu-
ſeyn ſcheinet/ verſichern koͤnnen/ und wel-
cher ſo tieff in unſerm hertzensgrund woh-
net/ daß ihn keine feindliche macht mit ge-
walt uns zu nehmen vermag.

§. 4.

Hier zu gehoͤret 4. daß er unſer
hertz und ſinne bewahret in Chriſto
JEſu/
wie der Apoſtel redet Phil. 4/ 7.
Er bewahret ſie/ als gleichſam mit einer
ſtarcken garniſon und beſatzung/ wie der-
gleichen auch [1]. Petr. 1/ 5. Goͤttlicher
macht
zugeſchrieben wird/ welche uns
durch den glauben bewahre zur ſee-
ligkeit.
Von dieſem Spruͤchlein redet
unſer lieber Lutherus nach ſeiner manier
ſehr wohl: Tom. II. Lat. f. 163. (ſo ich
zwahr nur uͤberſetzt Teutſch hieher uͤbertra-
ge/) Der weißt den weg deß friedens/
welcher uͤber alle vernunfft iſt/ der
beyderſeits gleich geſinnet bleibet/
daß er wo ihm reichthum zufaͤllet/
das hertz nit daran haͤnget/ und nicht
abweichet/ wo die zeit deß krieges
kommet.
Und darnach: Die gottlo-
ſen/ weil ſie den glauben nicht ha-

ben/
K 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0233" n="221"/>
wir uns in die&#x017F;er grund&#x017F;uppe der welt/ dar-<lb/>
innen &#x017F;on&#x017F;ten alles wiedereinander i&#x017F;t/ und<lb/>
aller friede von der erde weggenommen zu-<lb/>
&#x017F;eyn &#x017F;cheinet/ ver&#x017F;ichern ko&#x0364;nnen/ und wel-<lb/>
cher &#x017F;o tieff in un&#x017F;erm hertzensgrund woh-<lb/>
net/ daß ihn keine feindliche macht mit ge-<lb/>
walt uns zu nehmen vermag.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 4.</head>
          <p>Hier zu geho&#x0364;ret 4. daß er <hi rendition="#fr">un&#x017F;er<lb/>
hertz und &#x017F;inne bewahret in Chri&#x017F;to<lb/>
JE&#x017F;u/</hi> wie der Apo&#x017F;tel redet Phil. 4/ 7.<lb/>
Er bewahret &#x017F;ie/ als gleich&#x017F;am mit einer<lb/>
&#x017F;tarcken <hi rendition="#aq">garni&#x017F;on</hi> und be&#x017F;atzung/ wie der-<lb/>
gleichen auch <supplied>1</supplied>. Petr. 1/ 5. <hi rendition="#fr">Go&#x0364;ttlicher<lb/>
macht</hi> zuge&#x017F;chrieben wird/ welche uns<lb/><hi rendition="#fr">durch den glauben bewahre zur &#x017F;ee-<lb/>
ligkeit.</hi> Von die&#x017F;em Spru&#x0364;chlein redet<lb/>
un&#x017F;er lieber <hi rendition="#aq">Lutherus</hi> nach &#x017F;einer manier<lb/>
&#x017F;ehr wohl: <hi rendition="#aq">Tom. II. Lat. f.</hi> 163. (&#x017F;o ich<lb/>
zwahr nur u&#x0364;ber&#x017F;etzt Teut&#x017F;ch hieher u&#x0364;bertra-<lb/>
ge/) <hi rendition="#fr">Der weißt den weg deß friedens/<lb/>
welcher u&#x0364;ber alle vernunfft i&#x017F;t/ der<lb/>
beyder&#x017F;eits gleich ge&#x017F;innet bleibet/<lb/>
daß er wo ihm reichthum zufa&#x0364;llet/<lb/>
das hertz nit daran ha&#x0364;nget/ und nicht<lb/>
abweichet/ wo die zeit deß krieges<lb/>
kommet.</hi> Und darnach: <hi rendition="#fr">Die gottlo-<lb/>
&#x017F;en/ weil &#x017F;ie den glauben nicht ha-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ben/</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[221/0233] wir uns in dieſer grundſuppe der welt/ dar- innen ſonſten alles wiedereinander iſt/ und aller friede von der erde weggenommen zu- ſeyn ſcheinet/ verſichern koͤnnen/ und wel- cher ſo tieff in unſerm hertzensgrund woh- net/ daß ihn keine feindliche macht mit ge- walt uns zu nehmen vermag. §. 4. Hier zu gehoͤret 4. daß er unſer hertz und ſinne bewahret in Chriſto JEſu/ wie der Apoſtel redet Phil. 4/ 7. Er bewahret ſie/ als gleichſam mit einer ſtarcken garniſon und beſatzung/ wie der- gleichen auch 1. Petr. 1/ 5. Goͤttlicher macht zugeſchrieben wird/ welche uns durch den glauben bewahre zur ſee- ligkeit. Von dieſem Spruͤchlein redet unſer lieber Lutherus nach ſeiner manier ſehr wohl: Tom. II. Lat. f. 163. (ſo ich zwahr nur uͤberſetzt Teutſch hieher uͤbertra- ge/) Der weißt den weg deß friedens/ welcher uͤber alle vernunfft iſt/ der beyderſeits gleich geſinnet bleibet/ daß er wo ihm reichthum zufaͤllet/ das hertz nit daran haͤnget/ und nicht abweichet/ wo die zeit deß krieges kommet. Und darnach: Die gottlo- ſen/ weil ſie den glauben nicht ha- ben/ K 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/233
Zitationshilfe: Spener, Philipp Jakob: Der innerliche und geistliche Friede. Frankfurt (Main), 1686, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spener_friede_1686/233>, abgerufen am 30.12.2024.