Spener, Philipp Jakob: Theologische Bedencken. Bd. 1. Halle (Saale), 1700.ARTIC. III. SECTIO XXXII. gewissen gern verwahren wollen; ob nun die verbindung in dem Märcki-schen weiter gehe oder nicht/ weiß ich nicht/ und mische mich nicht in an- dere dinge/ aus der thesi aber möchte etwa ohne so grosse schwehrigkeit/ was in hypothesi folgen müsse/ sich schliessen lassen. Der HERR mache dermaleins ohne verletzung der wahrheit/ der trennung ein ende/ und vereinige Juda und Jsrael zur einigkeit des geistes mit dem bande des frie- dens. Er bereite auch ihn/ dermahleins ein gesegnetes gefäß und werck- zeug seiner gnaden zu werden und zu seyn. 1689. SECTIO XXXII. An einen prediger/ der sich bey antritt des amts beschimpfft zu seyn hielte/ ob er deswegen seine dimission selbs zu suchen habe? ob mich mein gehaltenes collegium gereuet? JCh erklähre mich in der furcht des HErrn folgender massen. 1. daß daß B b b b b
ARTIC. III. SECTIO XXXII. gewiſſen gern verwahren wollen; ob nun die verbindung in dem Maͤrcki-ſchen weiter gehe oder nicht/ weiß ich nicht/ und miſche mich nicht in an- dere dinge/ aus der theſi aber moͤchte etwa ohne ſo groſſe ſchwehrigkeit/ was in hypotheſi folgen muͤſſe/ ſich ſchlieſſen laſſen. Der HERR mache dermaleins ohne verletzung der wahrheit/ der trennung ein ende/ und vereinige Juda und Jſrael zur einigkeit des geiſtes mit dem bande des frie- dens. Er bereite auch ihn/ dermahleins ein geſegnetes gefaͤß und werck- zeug ſeiner gnaden zu werden und zu ſeyn. 1689. SECTIO XXXII. An einen prediger/ der ſich bey antritt des amts beſchimpfft zu ſeyn hielte/ ob er deswegen ſeine dimiſſion ſelbs zu ſuchen habe? ob mich mein gehaltenes collegium gereuet? JCh erklaͤhre mich in der furcht des HErrn folgender maſſen. 1. daß daß B b b b b
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ARTIC. III. SECTIO XXXII.
gewiſſen gern verwahren wollen; ob nun die verbindung in dem Maͤrcki-
ſchen weiter gehe oder nicht/ weiß ich nicht/ und miſche mich nicht in an-
dere dinge/ aus der theſi aber moͤchte etwa ohne ſo groſſe ſchwehrigkeit/
was in hypotheſi folgen muͤſſe/ ſich ſchlieſſen laſſen. Der HERR mache
dermaleins ohne verletzung der wahrheit/ der trennung ein ende/ und
vereinige Juda und Jſrael zur einigkeit des geiſtes mit dem bande des frie-
dens. Er bereite auch ihn/ dermahleins ein geſegnetes gefaͤß und werck-
zeug ſeiner gnaden zu werden und zu ſeyn. 1689.
SECTIO XXXII.
An einen prediger/ der ſich bey antritt des amts
beſchimpfft zu ſeyn hielte/ ob er deswegen ſeine dimiſſion ſelbs
zu ſuchen habe? ob mich mein gehaltenes collegium
gereuet?
JCh erklaͤhre mich in der furcht des HErrn folgender maſſen. 1. daß
mir wolgefaͤllet/ daß mein geliebter Bruder ſich endlich auff zuſa-
ge ferneres examinis ſeiner beſchwehrden zu der ordination ver-
ſtanden/ und damit ſo viel an ihm iſt/ einige argwohn/ ſo gegen ihn
ſtehen moͤgen/ diluiret. 2. die viſitation der Bibliothequen/ welche ver-
nehme in ihrem lande herkommens zu ſeyn/ anlangende/ will ich vermuthen/
daß deren wichtige urſachen ſeyn moͤgen/ warum ſie introduciret/ weiß aber
den modum nicht/ wie ſie verrichtet wird/ oder was darauff folge/ da ſie
buͤcher antraͤffen/ ſo ihnen nicht gefielen. Waͤre es zu dem ende/ daß ſie
alsdann den jenigen/ welche ſie zu der pruͤffung der geiſter zu ſchwach glaub-
ten/ allein freundlich erinnerten und warneten/ vorſichtig mit der leſung
umzugehen/ oder ſeines unvermoͤgens bewuſt ſie lieber zu unterlaſſen/ koͤn-
te ich in ſolcher abſicht die anſtalt nicht unbilligen. Wo es aber darum
zu thun/ alle irrige oder vor irrig gehaltene buͤcher denſelben zu verbieten
oder hinweg zu nehmen/ wolte ich damit nichts zu ſchaffen haben. Wir
ſtraffen an den papiſten/ daß ſie den ihrigen die leſung unſerer/ als von ih-
nen ketzeriſch geachteter/ buͤcher verbieten/ und halten es vor ein zeichen
einer boͤſen ſache/ da ſie nicht trauen/ den ihrigen etwas unter das geſicht kom-
men zulaſſen/ was ihrem vorgeben entgegen iſt: wie ich denn nicht leugne/
daß
B b b b b
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