die Bedürfnisse jetzt ins Venetianische, für die dort stehenden Truppen, und auch nach Tirol, das sich von dem Kriege noch nicht wieder erholt hat.
Zwischen der Save und der Laybach, wo beyde Flüsse sich vereinigen, soll in den Berggegenden ein grosser Strich Marschland liegen, an den die Regie¬ rung schon grosse Summen ohne Erfolg gewendet hat. Eine Anzahl Holländer, denen man in Unternehmun¬ gen dieser Art wohl am meisten trauen darf, hat sich erboten, das Wasser zu bändigen und die Gegend brauchbar zu machen, mit der Bedingung, eine ge¬ wisse Zeit frey von Abgaben zu bleiben. Aber die Regierung ist bis jetzt nicht zu bewegen; aus welchen Gründen, kann man nicht wohl begreifen: und so bleibt der Landstrich öde und leer, und das Wasser thut immer mehr Schaden.
Prewald.
Von Laybach aus geht es nun allmählich immer aus¬ wärts, und man hat die hohe Bergspitze des Loibels rechts hinter sich. Bey Oberlaybach, einem ziemlich kleinen Städtchen, kommt die Laybach aus den Ber¬ gen, und trägt gleich einige hundert Schritte von dem Orte des Ausgangs, Fahrzeuge von sechzig Zentnern. Von hier geht es immer höher bis nach Loitsch und so fort bis nach Planina, das, wie der Name zeigt, in einer kleinen Ebene ziemlich tief zwischen den rund umher emporsteigenden Bergen liegt. Der Weg von Laybach bis Oberlaybach hat noch ziemlich viel Kul¬
die Bedürfnisse jetzt ins Venetianische, für die dort stehenden Truppen, und auch nach Tirol, das sich von dem Kriege noch nicht wieder erholt hat.
Zwischen der Save und der Laybach, wo beyde Flüsse sich vereinigen, soll in den Berggegenden ein groſser Strich Marschland liegen, an den die Regie¬ rung schon groſse Summen ohne Erfolg gewendet hat. Eine Anzahl Holländer, denen man in Unternehmun¬ gen dieser Art wohl am meisten trauen darf, hat sich erboten, das Wasser zu bändigen und die Gegend brauchbar zu machen, mit der Bedingung, eine ge¬ wisse Zeit frey von Abgaben zu bleiben. Aber die Regierung ist bis jetzt nicht zu bewegen; aus welchen Gründen, kann man nicht wohl begreifen: und so bleibt der Landstrich öde und leer, und das Wasser thut immer mehr Schaden.
Prewald.
Von Laybach aus geht es nun allmählich immer aus¬ wärts, und man hat die hohe Bergspitze des Loibels rechts hinter sich. Bey Oberlaybach, einem ziemlich kleinen Städtchen, kommt die Laybach aus den Ber¬ gen, und trägt gleich einige hundert Schritte von dem Orte des Ausgangs, Fahrzeuge von sechzig Zentnern. Von hier geht es immer höher bis nach Loitsch und so fort bis nach Planina, das, wie der Name zeigt, in einer kleinen Ebene ziemlich tief zwischen den rund umher emporsteigenden Bergen liegt. Der Weg von Laybach bis Oberlaybach hat noch ziemlich viel Kul¬
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0096"n="70"/>
die Bedürfnisse jetzt ins Venetianische, für die dort<lb/>
stehenden Truppen, und auch nach Tirol, das sich<lb/>
von dem Kriege noch nicht wieder erholt hat.</p><lb/><p>Zwischen der Save und der Laybach, wo beyde<lb/>
Flüsse sich vereinigen, soll in den Berggegenden ein<lb/>
groſser Strich Marschland liegen, an den die Regie¬<lb/>
rung schon groſse Summen ohne Erfolg gewendet hat.<lb/>
Eine Anzahl Holländer, denen man in Unternehmun¬<lb/>
gen dieser Art wohl am meisten trauen darf, hat sich<lb/>
erboten, das Wasser zu bändigen und die Gegend<lb/>
brauchbar zu machen, mit der Bedingung, eine ge¬<lb/>
wisse Zeit frey von Abgaben zu bleiben. Aber die<lb/>
Regierung ist bis jetzt nicht zu bewegen; aus welchen<lb/>
Gründen, kann man nicht wohl begreifen: und so<lb/>
bleibt der Landstrich öde und leer, und das Wasser<lb/>
thut immer mehr Schaden.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><div><dateline><hirendition="#right"><hirendition="#g">Prewald</hi>.</hi></dateline><lb/><p><hirendition="#in">V</hi>on Laybach aus geht es nun allmählich immer aus¬<lb/>
wärts, und man hat die hohe Bergspitze des Loibels<lb/>
rechts hinter sich. Bey Oberlaybach, einem ziemlich<lb/>
kleinen Städtchen, kommt die Laybach aus den Ber¬<lb/>
gen, und trägt gleich einige hundert Schritte von dem<lb/>
Orte des Ausgangs, Fahrzeuge von sechzig Zentnern.<lb/>
Von hier geht es immer höher bis nach Loitsch und<lb/>
so fort bis nach Planina, das, wie der Name zeigt, in<lb/>
einer kleinen Ebene ziemlich tief zwischen den rund<lb/>
umher emporsteigenden Bergen liegt. Der Weg von<lb/>
Laybach bis Oberlaybach hat noch ziemlich viel Kul¬<lb/></p></div></body></text></TEI>
[70/0096]
die Bedürfnisse jetzt ins Venetianische, für die dort
stehenden Truppen, und auch nach Tirol, das sich
von dem Kriege noch nicht wieder erholt hat.
Zwischen der Save und der Laybach, wo beyde
Flüsse sich vereinigen, soll in den Berggegenden ein
groſser Strich Marschland liegen, an den die Regie¬
rung schon groſse Summen ohne Erfolg gewendet hat.
Eine Anzahl Holländer, denen man in Unternehmun¬
gen dieser Art wohl am meisten trauen darf, hat sich
erboten, das Wasser zu bändigen und die Gegend
brauchbar zu machen, mit der Bedingung, eine ge¬
wisse Zeit frey von Abgaben zu bleiben. Aber die
Regierung ist bis jetzt nicht zu bewegen; aus welchen
Gründen, kann man nicht wohl begreifen: und so
bleibt der Landstrich öde und leer, und das Wasser
thut immer mehr Schaden.
Prewald.
Von Laybach aus geht es nun allmählich immer aus¬
wärts, und man hat die hohe Bergspitze des Loibels
rechts hinter sich. Bey Oberlaybach, einem ziemlich
kleinen Städtchen, kommt die Laybach aus den Ber¬
gen, und trägt gleich einige hundert Schritte von dem
Orte des Ausgangs, Fahrzeuge von sechzig Zentnern.
Von hier geht es immer höher bis nach Loitsch und
so fort bis nach Planina, das, wie der Name zeigt, in
einer kleinen Ebene ziemlich tief zwischen den rund
umher emporsteigenden Bergen liegt. Der Weg von
Laybach bis Oberlaybach hat noch ziemlich viel Kul¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Seume, Johann Gottfried: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig u. a., 1803, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seume_syrakus_1803/96>, abgerufen am 19.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.