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Seume, Johann Gottfried: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig u. a., 1803.

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tur; aber von da wird er wild und rauh, und man
trifft ausser den Stationen bis nach Adlersberg wenig
Häuser an. Hier in Planina hatte das Wasser vielen
Unfug gemacht. Es dringt überall aus den Bergen
hervor, und hat das ganze schöne Thal zu einer au¬
sserordentlichen Höhe überschwemmt, so dass die Ei¬
chen desselben bis an die Aeste im Wasser stehen.
Dieses war noch nicht ganz fest gefroren, und man
setzte auf mehrern Fahrzeugen beständig über nach
Planina. Der Fall ist nicht selten in dieser Jahrszeit;
aber dieses Mahl war die Fluth ausserordentlich hoch.
Die Hälfte von Planina auf der andern Seite des Thals
stand unter Wasser. Vorzüglich soll die Fluth auch
mit vermehrt werden durch den Bach von Adlersberg,
der dort bey der Schlosshöhle sich in die Felsen stürzt,
so einige Meilen unter der Erde fortschiesst und hier
in einer Schlucht wieder zum Vorschein kommt.

Von Planina aus windet sich der Weg in einer
langen Schneckenlinie den grossen Berg hinan, und
giebt in mehrern Punkten rückwärts sehr schöne Par¬
thien, wie auch schon, wenn ich nicht irre, Herr
Küttner bemerkt hat. Mich däucht, dass man ohne
grossen Aufwand die Strasse in ziemlich gerader Linie
hinauf hätte ziehen können, die auch, mit gehörigen
Absätzen, eben nicht beschwerlich seyn würde. Ehr¬
liche Krainer hatten es hier und da schon mit ihren
kleinen Wagen gethan, und zu Fusse konnte man
schon überall mit Bequemlichkeit durchschneiden. Die
Herrschaft Adlersberg liegt oben auf der grössten Hö¬
he, und ist nur von noch höheren Bergspitzen umge¬
ben. Der Schlossberg ist bey weitem nicht der höch¬

tur; aber von da wird er wild und rauh, und man
trifft auſser den Stationen bis nach Adlersberg wenig
Häuser an. Hier in Planina hatte das Wasser vielen
Unfug gemacht. Es dringt überall aus den Bergen
hervor, und hat das ganze schöne Thal zu einer au¬
ſserordentlichen Höhe überschwemmt, so daſs die Ei¬
chen desselben bis an die Aeste im Wasser stehen.
Dieses war noch nicht ganz fest gefroren, und man
setzte auf mehrern Fahrzeugen beständig über nach
Planina. Der Fall ist nicht selten in dieser Jahrszeit;
aber dieses Mahl war die Fluth auſserordentlich hoch.
Die Hälfte von Planina auf der andern Seite des Thals
stand unter Wasser. Vorzüglich soll die Fluth auch
mit vermehrt werden durch den Bach von Adlersberg,
der dort bey der Schloſshöhle sich in die Felsen stürzt,
so einige Meilen unter der Erde fortschieſst und hier
in einer Schlucht wieder zum Vorschein kommt.

Von Planina aus windet sich der Weg in einer
langen Schneckenlinie den groſsen Berg hinan, und
giebt in mehrern Punkten rückwärts sehr schöne Par¬
thien, wie auch schon, wenn ich nicht irre, Herr
Küttner bemerkt hat. Mich däucht, daſs man ohne
groſsen Aufwand die Straſse in ziemlich gerader Linie
hinauf hätte ziehen können, die auch, mit gehörigen
Absätzen, eben nicht beschwerlich seyn würde. Ehr¬
liche Krainer hatten es hier und da schon mit ihren
kleinen Wagen gethan, und zu Fuſse konnte man
schon überall mit Bequemlichkeit durchschneiden. Die
Herrschaft Adlersberg liegt oben auf der gröſsten Hö¬
he, und ist nur von noch höheren Bergspitzen umge¬
ben. Der Schloſsberg ist bey weitem nicht der höch¬

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[71/0097] tur; aber von da wird er wild und rauh, und man trifft auſser den Stationen bis nach Adlersberg wenig Häuser an. Hier in Planina hatte das Wasser vielen Unfug gemacht. Es dringt überall aus den Bergen hervor, und hat das ganze schöne Thal zu einer au¬ ſserordentlichen Höhe überschwemmt, so daſs die Ei¬ chen desselben bis an die Aeste im Wasser stehen. Dieses war noch nicht ganz fest gefroren, und man setzte auf mehrern Fahrzeugen beständig über nach Planina. Der Fall ist nicht selten in dieser Jahrszeit; aber dieses Mahl war die Fluth auſserordentlich hoch. Die Hälfte von Planina auf der andern Seite des Thals stand unter Wasser. Vorzüglich soll die Fluth auch mit vermehrt werden durch den Bach von Adlersberg, der dort bey der Schloſshöhle sich in die Felsen stürzt, so einige Meilen unter der Erde fortschieſst und hier in einer Schlucht wieder zum Vorschein kommt. Von Planina aus windet sich der Weg in einer langen Schneckenlinie den groſsen Berg hinan, und giebt in mehrern Punkten rückwärts sehr schöne Par¬ thien, wie auch schon, wenn ich nicht irre, Herr Küttner bemerkt hat. Mich däucht, daſs man ohne groſsen Aufwand die Straſse in ziemlich gerader Linie hinauf hätte ziehen können, die auch, mit gehörigen Absätzen, eben nicht beschwerlich seyn würde. Ehr¬ liche Krainer hatten es hier und da schon mit ihren kleinen Wagen gethan, und zu Fuſse konnte man schon überall mit Bequemlichkeit durchschneiden. Die Herrschaft Adlersberg liegt oben auf der gröſsten Hö¬ he, und ist nur von noch höheren Bergspitzen umge¬ ben. Der Schloſsberg ist bey weitem nicht der höch¬

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Zitationshilfe: Seume, Johann Gottfried: Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. Braunschweig u. a., 1803, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seume_syrakus_1803/97>, abgerufen am 25.11.2024.