Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.der Hölle und Höllischen Zustandes. LXI. LEßt der Teufel hinter sich/ wan er weicht/ unsäglichs stinken/ Daß bei solcher Teufelslust man in Ohnmacht möchte sinken/ Denk/ wan nun zusammen dort hundert tau- send Teufle sein/ Was für Unaussprechlichkeit des Gestanks sich dring' herein. Lest der Teufel hinter sich/ wan er weicht/ Tunc
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes. LXI. LEßt der Teufel hinter ſich/ wan er weicht/ unſaͤglichs ſtinken/ Daß bei ſolcher Teufelsluſt man in Ohnmacht moͤchte ſinken/ Denk/ wan nun zuſammen dort hundert tau- ſend Teufle ſein/ Was fuͤr Unausſprechlichkeit des Geſtanks ſich dring’ herein. Leſt der Teufel hinter ſich/ wan er weicht/ Tunc
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0259" n="191"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.</hi> </fw><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">LXI.</hi> </hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">L</hi>Eßt der Teufel hinter ſich/ wan er weicht/</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">unſaͤglichs ſtinken/</hi> </l><lb/> <l>Daß bei ſolcher Teufelsluſt man in Ohnmacht</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">moͤchte ſinken/</hi> </l><lb/> <l>Denk/ wan nun zuſammen dort hundert tau-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſend Teufle ſein/</hi> </l><lb/> <l>Was fuͤr Unausſprechlichkeit des Geſtanks</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſich dring’ herein.</hi> </l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#fr">Leſt der Teufel hinter ſich/ wan er weicht/<lb/> unſaͤglichs ſtinken)</hi> Es bezeugens die Geſchichte/<lb/> daß der Teufel/ wan er irgends wo ſein Blikſpiel ge-<lb/> macht/ und hernach geraͤumet und weggewichen/ einen<lb/> groſſen greulichen Geſtank hinter ſich verlaſſen/ wie un-<lb/> ter anderen <hi rendition="#aq">Sulpitius in vita B. Martini cap.</hi> 25. erweh-<lb/> net/ daß dem <hi rendition="#aq">Martino</hi> in ſeinem Huͤtlein/ und beim Ge-<lb/> bet/ der Teufel in einer uͤberpraͤchtigen Koͤniglichen Ge-<lb/> ſtalt erſchienen/ und ſich fuͤr Chriſtum ausgegeben/ wie<lb/><hi rendition="#aq">Martinus</hi> aber ihm gebuͤrliche geantwortet/ iſt der Teu-<lb/> fel verſchwunden/ und ſeine Zelle mit einem Teufelsge-<lb/> ſtank erfuͤllet. <hi rendition="#aq">Sulpitii</hi> Worte ſind leswuͤrdig und dieſe:<lb/><hi rendition="#aq">Non prætereundum, quanta Martinum Diaboli arte<lb/> tentavit. Quodam enim die præmiſſa præ ſe, & cir-<lb/> cumjectus ipſe luce purpureâ, quo facilius claritate<lb/> adſumti fulgoris illuderet, veſte etiam regia indutus,<lb/> diademate ex gemmis auroq́ue redimitus, calceis<lb/> auro illitis, ſereno ore, læta facie, ut nihil minus<lb/> quam Diabolus putaretur, oranti in cellula aſtitit.<lb/> Cumque Martinus primo aſpectu ejus fuiſſet hebe-<lb/> tatus, diu multumq́ue ſilentium ambo tenuerunt.</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Tunc</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [191/0259]
der Hoͤlle und Hoͤlliſchen Zuſtandes.
LXI.
LEßt der Teufel hinter ſich/ wan er weicht/
unſaͤglichs ſtinken/
Daß bei ſolcher Teufelsluſt man in Ohnmacht
moͤchte ſinken/
Denk/ wan nun zuſammen dort hundert tau-
ſend Teufle ſein/
Was fuͤr Unausſprechlichkeit des Geſtanks
ſich dring’ herein.
Leſt der Teufel hinter ſich/ wan er weicht/
unſaͤglichs ſtinken) Es bezeugens die Geſchichte/
daß der Teufel/ wan er irgends wo ſein Blikſpiel ge-
macht/ und hernach geraͤumet und weggewichen/ einen
groſſen greulichen Geſtank hinter ſich verlaſſen/ wie un-
ter anderen Sulpitius in vita B. Martini cap. 25. erweh-
net/ daß dem Martino in ſeinem Huͤtlein/ und beim Ge-
bet/ der Teufel in einer uͤberpraͤchtigen Koͤniglichen Ge-
ſtalt erſchienen/ und ſich fuͤr Chriſtum ausgegeben/ wie
Martinus aber ihm gebuͤrliche geantwortet/ iſt der Teu-
fel verſchwunden/ und ſeine Zelle mit einem Teufelsge-
ſtank erfuͤllet. Sulpitii Worte ſind leswuͤrdig und dieſe:
Non prætereundum, quanta Martinum Diaboli arte
tentavit. Quodam enim die præmiſſa præ ſe, & cir-
cumjectus ipſe luce purpureâ, quo facilius claritate
adſumti fulgoris illuderet, veſte etiam regia indutus,
diademate ex gemmis auroq́ue redimitus, calceis
auro illitis, ſereno ore, læta facie, ut nihil minus
quam Diabolus putaretur, oranti in cellula aſtitit.
Cumque Martinus primo aſpectu ejus fuiſſet hebe-
tatus, diu multumq́ue ſilentium ambo tenuerunt.
Tunc
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |