Credenztische zu Nimrods Zeiten! Ha! Ha! Ha! Jn der lächerlichen Schreibart sind der Herr Ma- gister sehr stark. Der Herr Hofnarr, Haba- cuc, purzelt auch hier. Und wir wundern uns, daß die Narren aus Nimrods Zeiten mit un- sern so viel Aehnlichkeit haben. Auch Porcellan ist hier, und Nimrod speiset, wie Ludwig der XIV. Unsere Hauptsorge muß demnach seyn, auch die Hofnarren unserer Helden zu beschreiben; kein Zotchen zu vergessen; ja durch dergleichen Male- reyen eine löbliche Weitläuftigkeit zu erhalten. Wir müssen nicht allein das Gesicht einer Schö- nen; sondern auch ihren Steiß malen; d. i. alle mögliche Bilder von allen möglichen Seiten zu zei- gen. Denn die Wahl, und eine ängstliche Unter- scheidung ist pedantisch; sie martern nicht allein den Witz; sie schränken nicht allein die poetische Wuth ein, wodurch so manche schöne Beschreibung verlohren gehet; sondern machen auch noch die Bü- cher kleiner, welches für einen Dichter oft von ge-
fährli-
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Tr
haben aber doch noch ein bequemer Mittel gut zu traͤumen: Lies die Epopoͤendichter und unſer Woͤrterbuch!
Trenſcheen.
Dieſe eroͤffnet der Herr Magiſter im Nimrod, 403 S.
“Laufgraben macht’ ich gedoppelt; Tren- ſcheen von innen und auſſen.
Credenztiſche zu Nimrods Zeiten! Ha! Ha! Ha! Jn der laͤcherlichen Schreibart ſind der Herr Ma- giſter ſehr ſtark. Der Herr Hofnarr, Haba- cuc, purzelt auch hier. Und wir wundern uns, daß die Narren aus Nimrods Zeiten mit un- ſern ſo viel Aehnlichkeit haben. Auch Porcellan iſt hier, und Nimrod ſpeiſet, wie Ludwig der XIV. Unſere Hauptſorge muß demnach ſeyn, auch die Hofnarren unſerer Helden zu beſchreiben; kein Zotchen zu vergeſſen; ja durch dergleichen Male- reyen eine loͤbliche Weitlaͤuftigkeit zu erhalten. Wir muͤſſen nicht allein das Geſicht einer Schoͤ- nen; ſondern auch ihren Steiß malen; d. i. alle moͤgliche Bilder von allen moͤglichen Seiten zu zei- gen. Denn die Wahl, und eine aͤngſtliche Unter- ſcheidung iſt pedantiſch; ſie martern nicht allein den Witz; ſie ſchraͤnken nicht allein die poetiſche Wuth ein, wodurch ſo manche ſchoͤne Beſchreibung verlohren gehet; ſondern machen auch noch die Buͤ- cher kleiner, welches fuͤr einen Dichter oft von ge-
faͤhrli-
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haben aber doch noch ein bequemer Mittel gut
zu traͤumen: Lies die Epopoͤendichter und unſer
Woͤrterbuch!
Trenſcheen. Dieſe eroͤffnet der Herr Magiſter
im Nimrod, 403 S.
“Laufgraben macht’ ich gedoppelt; Tren-
ſcheen von innen und auſſen.
Treſore, oder Schenktiſche.
— “vorm Speiſeſaal ſtunden Threſore,
“Credenztiſche, Tafelgeraͤthe —
Nimrod, 103 S.
Credenztiſche zu Nimrods Zeiten! Ha! Ha! Ha!
Jn der laͤcherlichen Schreibart ſind der Herr Ma-
giſter ſehr ſtark. Der Herr Hofnarr, Haba-
cuc, purzelt auch hier. Und wir wundern uns,
daß die Narren aus Nimrods Zeiten mit un-
ſern ſo viel Aehnlichkeit haben. Auch Porcellan
iſt hier, und Nimrod ſpeiſet, wie Ludwig der
XIV. Unſere Hauptſorge muß demnach ſeyn, auch
die Hofnarren unſerer Helden zu beſchreiben; kein
Zotchen zu vergeſſen; ja durch dergleichen Male-
reyen eine loͤbliche Weitlaͤuftigkeit zu erhalten.
Wir muͤſſen nicht allein das Geſicht einer Schoͤ-
nen; ſondern auch ihren Steiß malen; d. i. alle
moͤgliche Bilder von allen moͤglichen Seiten zu zei-
gen. Denn die Wahl, und eine aͤngſtliche Unter-
ſcheidung iſt pedantiſch; ſie martern nicht allein
den Witz; ſie ſchraͤnken nicht allein die poetiſche
Wuth ein, wodurch ſo manche ſchoͤne Beſchreibung
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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/449>, abgerufen am 21.11.2024.
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