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Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.

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Altbaktrisch. Consonanten. j; s, c.
Ursprüngliche spiranten.§ 136.

1. Urspr. j = altbaktr. j, z. b. wurz. ja (pron. relat.),
altind. u. grundf. ja, z. b. ntr. sg. jat = altind. u. urspr. jat;
wurz. jaz (sacrificare, deos colere) = altind. jag; wurz. ja, alt-
ind. u. urspr. ja (ire); -bjo, -bjac, suffix des dat. plur., altind.
-bhjas u. s. f.

Anm. 1. In jauzem = altind. jaujam (vos, nom. plur. pron. II.
pers.) scheint z für j zu stehen.
Anm. 2. j wird in altbaktrischer schrift durch zwei zeichen ge-
geben, nämlich im anlaute durch ein anderes als im inlaute.
Dise unterscheidung ist gewis nur graphisch; vgl. v.

2. Urspr. s = altbaktr. s, c, s, h, nh; sv = altbaktr. qh.

Anm. Zwischen s und s, besonders aber zwischen s und c schwankt
vilfach die schreibung; s steht im außlaute, häufig aber auch im
inlaute, vor k ist s regel; c ist anlautend, aber auch inlautend
vor consonanten, vor t, n ist nach a das c regel, nicht so häu-
fig findet es sich nach andern vocalen; vor -ka und -kit muß
stäts c stehen. Der unterschid von s und c scheint nur gra-
phisch zu sein; man fieng an beide laute zu mischen, nachdem
c seinen ursprünglichen laut (als palataler stummer spirant) ver-
loren, und dem s änlich oder (wie im slawischen) gleich gewor-
den war. Doch findet sich nicht s für c = urspr. k.

Altbaktr. s = urspr. s, vor allem im außlaute nach con-
sonanten und anderen vocalen als a, a, z. b. af-s (aqua) nom.
sg. vom stamme ap; drukh-s (trux, torvus; als fem. nom. propr.)
nom. sg. vom stamme drug; paiti-s, altind. u. grundf. pati-s (do-
minus); paceus gen. sg. zu pacu-s (bestia, pecus) grundf. pakaus
u. s. f.; inlautend nach kh (wo auch s stehen kann), z. b.
khsathra (khsathra; neutr. imperium, msc. rex) altind. ksatra
(n. imperium, principes, milites); vor t, meist nach andern vo-
calen als a (nach welchem c beliebter ist), z. b. hista-mi grundf.
sistami (sto); superlativendung -ista, z. b. stamm mazista (maxi-
mus) grundf. maghista; an lautend nur vor k in wenigen, nicht
völlig klaren worten, wie z. b. stamm skjaothna (neutr. actio).

Altbaktr. c = urspr. s vor consonanten t, n, k, z. b. ac-ti
= altind. u. urspr. as-ti (es-ti est); stamm cta-ta, part. praet.
pass., cta-ne-m (locus, situs) = altind. stha-na-m, wurz. sta
(stare); wurz. ctar (sternere), altind. u. urspr. star; wurz. ctu =

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Altbaktrisch. Consonanten. j; s, ç.
Ursprüngliche spiranten.§ 136.

1. Urspr. j = altbaktr. j, z. b. wurz. ja (pron. relat.),
altind. u. grundf. ja, z. b. ntr. sg. jaṭ = altind. u. urspr. jat;
wurz. jaz (sacrificare, deos colere) = altind. jaǵ; wurz. ja, alt-
ind. u. urspr. ja (ire); -bjô, -bjaç, suffix des dat. plur., altind.
-bhjas u. s. f.

Anm. 1. In jûźem = altind. jûjám (vos, nom. plur. pron. II.
pers.) scheint ź für j zu stehen.
Anm. 2. j wird in altbaktrischer schrift durch zwei zeichen ge-
geben, nämlich im anlaute durch ein anderes als im inlaute.
Dise unterscheidung ist gewis nur graphisch; vgl. v.

2. Urspr. s = altbaktr. s, ç, ś, h, ṅh; sv = altbaktr. qh.

Anm. Zwischen s und ś, besonders aber zwischen s und ç schwankt
vilfach die schreibung; s steht im außlaute, häufig aber auch im
inlaute, vor k ist s regel; ç ist anlautend, aber auch inlautend
vor consonanten, vor t, n ist nach a das ç regel, nicht so häu-
fig findet es sich nach andern vocalen; vor -ḱa und -ḱiṭ muß
stäts ç stehen. Der unterschid von s und ç scheint nur gra-
phisch zu sein; man fieng an beide laute zu mischen, nachdem
ç seinen ursprünglichen laut (als palataler stummer spirant) ver-
loren, und dem s änlich oder (wie im slawischen) gleich gewor-
den war. Doch findet sich nicht s für ç = urspr. k.

Altbaktr. s = urspr. s, vor allem im außlaute nach con-
sonanten und anderen vocalen als a, â, z. b. âf-s (aqua) nom.
sg. vom stamme ap; drukh-s (trux, torvus; als fem. nom. propr.)
nom. sg. vom stamme druǵ; paiti-s, altind. u. grundf. páti-s (do-
minus); paçeus gen. sg. zu paçu-s (bestia, pecus) grundf. pakaus
u. s. f.; inlautend nach kh (wo auch ś stehen kann), z. b.
khsathra (khśathra; neutr. imperium, msc. rex) altind. kśatrá
(n. imperium, principes, milites); vor t, meist nach andern vo-
calen als a (nach welchem ç beliebter ist), z. b. histâ-mi grundf.
sistâmi (sto); superlativendung -ista, z. b. stamm mazista (maxi-
mus) grundf. maghista; an lautend nur vor k in wenigen, nicht
völlig klaren worten, wie z. b. stamm skjaothna (neutr. actio).

Altbaktr. ç = urspr. s vor consonanten t, n, ḱ, z. b. aç-ti
= altind. u. urspr. ás-ti (ἐσ-τί est); stamm çtâ-ta, part. praet.
pass., çtâ-ne-m (locus, situs) = altind. sthâ-na-m, wurz. sta
(stare); wurz. çtar (sternere), altind. u. urspr. star; wurz. çtu =

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[163/0177] Altbaktrisch. Consonanten. j; s, ç. Ursprüngliche spiranten. 1. Urspr. j = altbaktr. j, z. b. wurz. ja (pron. relat.), altind. u. grundf. ja, z. b. ntr. sg. jaṭ = altind. u. urspr. jat; wurz. jaz (sacrificare, deos colere) = altind. jaǵ; wurz. ja, alt- ind. u. urspr. ja (ire); -bjô, -bjaç, suffix des dat. plur., altind. -bhjas u. s. f. Anm. 1. In jûźem = altind. jûjám (vos, nom. plur. pron. II. pers.) scheint ź für j zu stehen. Anm. 2. j wird in altbaktrischer schrift durch zwei zeichen ge- geben, nämlich im anlaute durch ein anderes als im inlaute. Dise unterscheidung ist gewis nur graphisch; vgl. v. 2. Urspr. s = altbaktr. s, ç, ś, h, ṅh; sv = altbaktr. qh. Anm. Zwischen s und ś, besonders aber zwischen s und ç schwankt vilfach die schreibung; s steht im außlaute, häufig aber auch im inlaute, vor k ist s regel; ç ist anlautend, aber auch inlautend vor consonanten, vor t, n ist nach a das ç regel, nicht so häu- fig findet es sich nach andern vocalen; vor -ḱa und -ḱiṭ muß stäts ç stehen. Der unterschid von s und ç scheint nur gra- phisch zu sein; man fieng an beide laute zu mischen, nachdem ç seinen ursprünglichen laut (als palataler stummer spirant) ver- loren, und dem s änlich oder (wie im slawischen) gleich gewor- den war. Doch findet sich nicht s für ç = urspr. k. Altbaktr. s = urspr. s, vor allem im außlaute nach con- sonanten und anderen vocalen als a, â, z. b. âf-s (aqua) nom. sg. vom stamme ap; drukh-s (trux, torvus; als fem. nom. propr.) nom. sg. vom stamme druǵ; paiti-s, altind. u. grundf. páti-s (do- minus); paçeus gen. sg. zu paçu-s (bestia, pecus) grundf. pakaus u. s. f.; inlautend nach kh (wo auch ś stehen kann), z. b. khsathra (khśathra; neutr. imperium, msc. rex) altind. kśatrá (n. imperium, principes, milites); vor t, meist nach andern vo- calen als a (nach welchem ç beliebter ist), z. b. histâ-mi grundf. sistâmi (sto); superlativendung -ista, z. b. stamm mazista (maxi- mus) grundf. maghista; an lautend nur vor k in wenigen, nicht völlig klaren worten, wie z. b. stamm skjaothna (neutr. actio). Altbaktr. ç = urspr. s vor consonanten t, n, ḱ, z. b. aç-ti = altind. u. urspr. ás-ti (ἐσ-τί est); stamm çtâ-ta, part. praet. pass., çtâ-ne-m (locus, situs) = altind. sthâ-na-m, wurz. sta (stare); wurz. çtar (sternere), altind. u. urspr. star; wurz. çtu = 11*

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Zitationshilfe: Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schleicher_indogermanische01_1861/177>, abgerufen am 22.12.2024.