kopfphallus bezeichnet, wobei vielleicht der Stier zugleich auf das Element der Erde hinweiset, in welchem das Feuer zeugend und das Wasser empfangend wirken; die Wolken, in welchen Maja über dem Mannweibe mit dem auf dasselbe herabgesenkten Schleier der Täuschung schwebt, könnte alsdann auf die Luft bezogen werden. Das Mannweib hat einen männlichen und einen weiblichen Kopf und vier Arme, von welchen zwei zum Gebete gefaltet und zwei den Verlobungs- und Verbindungsring um die beiden Köpfe auf dem einen Körper halten. Auf diese Weise stellt sich die Ehe dar als der innigste Bund, als die Einheit des Mannes und des Weibes, im physischen Sinne zur Zeugung und Fortpflanzung, im ethischen Sinne zur Verehrung Gottes; erst im Ethischen und Geistigen, nach Oben spaltet sich das Mannweib in Mann und Weib, welche beide gespaltene Wesen und Geister sich aber durch den freien Willen und die freie Zuneigung, durch den selbst gehaltenen Ring wieder zur Einheit verbinden. Nicht der Ring verbindet, sondern die liebenden Herzen der Menschen müssen zu einem unsichtbaren Ringe zusammenschmelzen. Auf den lnseln des Südmeeres ist es nach Forster, Geschichte der Seereisen, B. IV, eine ganz allgemeine Sitte, dass zwischen zwei Personen zum Zeichen des abgeschlossenen Preundschaftsbundes die Namen gegenseitig ausgetauscht und bleibend getragen werden (vergl. z. B. a. a. O., S. 316). Dieser Namenstausch kommt vollkommen mit dem Austausche und der Verbindung des Bluts überein.
XXXIX. Der Ring der Ewigkeit.
Ein in dem Alterthume und bei den Maurern vielgebrauchtes Symbol der Ewigkeit oder vielmehr des ewigen Gottes ohne Anfang und ohne Ende ist eine sich ringelnde oder schlingende Schlange, welche mit dem Kopfe das
kopfphallus bezeichnet, wobei vielleicht der Stier zugleich auf das Element der Erde hinweiset, in welchem das Feuer zeugend und das Wasser empfangend wirken; die Wolken, in welchen Maja über dem Mannweibe mit dem auf dasselbe herabgesenkten Schleier der Täuschung schwebt, könnte alsdann auf die Luft bezogen werden. Das Mannweib hat einen männlichen und einen weiblichen Kopf und vier Arme, von welchen zwei zum Gebete gefaltet und zwei den Verlobungs- und Verbindungsring um die beiden Köpfe auf dem einen Körper halten. Auf diese Weise stellt sich die Ehe dar als der innigste Bund, als die Einheit des Mannes und des Weibes, im physischen Sinne zur Zeugung und Fortpflanzung, im ethischen Sinne zur Verehrung Gottes; erst im Ethischen und Geistigen, nach Oben spaltet sich das Mannweib in Mann und Weib, welche beide gespaltene Wesen und Geister sich aber durch den freien Willen und die freie Zuneigung, durch den selbst gehaltenen Ring wieder zur Einheit verbinden. Nicht der Ring verbindet, sondern die liebenden Herzen der Menschen müssen zu einem unsichtbaren Ringe zusammenschmelzen. Auf den lnseln des Südmeeres ist es nach Forster, Geschichte der Seereisen, B. IV, eine ganz allgemeine Sitte, dass zwischen zwei Personen zum Zeichen des abgeschlossenen Preundschaftsbundes die Namen gegenseitig ausgetauscht und bleibend getragen werden (vergl. z. B. a. a. O., S. 316). Dieser Namenstausch kommt vollkommen mit dem Austausche und der Verbindung des Bluts überein.
XXXIX. Der Ring der Ewigkeit.
Ein in dem Alterthume und bei den Maurern vielgebrauchtes Symbol der Ewigkeit oder vielmehr des ewigen Gottes ohne Anfang und ohne Ende ist eine sich ringelnde oder schlingende Schlange, welche mit dem Kopfe das
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kopfphallus bezeichnet, wobei vielleicht der Stier zugleich auf das Element der Erde hinweiset, in welchem das Feuer zeugend und das Wasser empfangend wirken; die Wolken, in welchen Maja über dem Mannweibe mit dem auf dasselbe herabgesenkten Schleier der Täuschung schwebt, könnte alsdann auf die Luft bezogen werden. Das Mannweib hat einen männlichen und einen weiblichen Kopf und vier Arme, von welchen zwei zum Gebete gefaltet und zwei den Verlobungs- und Verbindungsring um die beiden Köpfe auf dem einen Körper halten. Auf diese Weise stellt sich die Ehe dar als der innigste Bund, als die Einheit des Mannes und des Weibes, im physischen Sinne zur Zeugung und Fortpflanzung, im ethischen Sinne zur Verehrung Gottes; erst im Ethischen und Geistigen, nach Oben spaltet sich das Mannweib in Mann und Weib, welche beide gespaltene Wesen und Geister sich aber durch den freien Willen und die freie Zuneigung, durch den selbst gehaltenen Ring wieder zur Einheit verbinden. Nicht der Ring verbindet, sondern die liebenden Herzen der Menschen müssen zu einem unsichtbaren Ringe zusammenschmelzen. Auf den lnseln des Südmeeres ist es nach Forster, Geschichte der Seereisen, B. IV, eine ganz allgemeine Sitte, dass zwischen zwei Personen zum Zeichen des abgeschlossenen Preundschaftsbundes die Namen gegenseitig ausgetauscht und bleibend getragen werden (vergl. z. B. a. a. O., S. 316). Dieser Namenstausch kommt vollkommen mit dem Austausche und der Verbindung des Bluts überein.</p></div><milestonerendition="#hr"unit="section"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="1"><head>XXXIX.<lb/>
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kopfphallus bezeichnet, wobei vielleicht der Stier zugleich auf das Element der Erde hinweiset, in welchem das Feuer zeugend und das Wasser empfangend wirken; die Wolken, in welchen Maja über dem Mannweibe mit dem auf dasselbe herabgesenkten Schleier der Täuschung schwebt, könnte alsdann auf die Luft bezogen werden. Das Mannweib hat einen männlichen und einen weiblichen Kopf und vier Arme, von welchen zwei zum Gebete gefaltet und zwei den Verlobungs- und Verbindungsring um die beiden Köpfe auf dem einen Körper halten. Auf diese Weise stellt sich die Ehe dar als der innigste Bund, als die Einheit des Mannes und des Weibes, im physischen Sinne zur Zeugung und Fortpflanzung, im ethischen Sinne zur Verehrung Gottes; erst im Ethischen und Geistigen, nach Oben spaltet sich das Mannweib in Mann und Weib, welche beide gespaltene Wesen und Geister sich aber durch den freien Willen und die freie Zuneigung, durch den selbst gehaltenen Ring wieder zur Einheit verbinden. Nicht der Ring verbindet, sondern die liebenden Herzen der Menschen müssen zu einem unsichtbaren Ringe zusammenschmelzen. Auf den lnseln des Südmeeres ist es nach Forster, Geschichte der Seereisen, B. IV, eine ganz allgemeine Sitte, dass zwischen zwei Personen zum Zeichen des abgeschlossenen Preundschaftsbundes die Namen gegenseitig ausgetauscht und bleibend getragen werden (vergl. z. B. a. a. O., S. 316). Dieser Namenstausch kommt vollkommen mit dem Austausche und der Verbindung des Bluts überein.
XXXIX.
Der Ring der Ewigkeit.
Ein in dem Alterthume und bei den Maurern vielgebrauchtes Symbol der Ewigkeit oder vielmehr des ewigen Gottes ohne Anfang und ohne Ende ist eine sich ringelnde oder schlingende Schlange, welche mit dem Kopfe das
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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/84>, abgerufen am 22.02.2025.
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