Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 5. Berlin, 1841.Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. IV. Verletzung. druck: rei persecutionem continent ausschließend von denerhaltenden Klagen gebraucht, so daß selbst die einseitigen Strafklagen (namentlich die doli actio) von dieser Benen- nung ausgeschlossen werden. L. 35 pr. de O. et A. (44. 7.) (Paul.) L. 3 pr. § 1 de vi (43. 16.) (Ulpian.) L. 3 § 1 (L. 1 § 4 L. 10) si quid in fraud. (38. 5.) (Ulpian.) L. 7 § 2 de cond. furtiva (13. 1.) (Ulpian.) Die Ausdrücke sind also mit Vorsicht zu Beweisen über §. 211. Arten der Klagen. Pönalklagen. (Fortsetzung.) Die eigenthümliche Natur der Strafklagen läßt sich A) Wenn ein Sklave die Handlung begieng, so konnte (a) Fast alle Stellen von Noxal-
klagen beziehen sich auf zweyseitige Strafklagen, die meisten auf die furti actio. Daraus würde schon folgen, daß die einseitigen, als die minder bedenklichen, um so mehr als Noxalklagen angestellt werden könnten; es werden aber auch aus- Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung. druck: rei persecutionem continent ausſchließend von denerhaltenden Klagen gebraucht, ſo daß ſelbſt die einſeitigen Strafklagen (namentlich die doli actio) von dieſer Benen- nung ausgeſchloſſen werden. L. 35 pr. de O. et A. (44. 7.) (Paul.) L. 3 pr. § 1 de vi (43. 16.) (Ulpian.) L. 3 § 1 (L. 1 § 4 L. 10) si quid in fraud. (38. 5.) (Ulpian.) L. 7 § 2 de cond. furtiva (13. 1.) (Ulpian.) Die Ausdrücke ſind alſo mit Vorſicht zu Beweiſen über §. 211. Arten der Klagen. Pönalklagen. (Fortſetzung.) Die eigenthümliche Natur der Strafklagen läßt ſich A) Wenn ein Sklave die Handlung begieng, ſo konnte (a) Faſt alle Stellen von Noxal-
klagen beziehen ſich auf zweyſeitige Strafklagen, die meiſten auf die furti actio. Daraus würde ſchon folgen, daß die einſeitigen, als die minder bedenklichen, um ſo mehr als Noxalklagen angeſtellt werden könnten; es werden aber auch aus- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0058" n="44"/><fw place="top" type="header">Buch <hi rendition="#aq">II.</hi> Rechtsverhältniſſe. Kap. <hi rendition="#aq">IV.</hi> Verletzung.</fw><lb/> druck: <hi rendition="#aq">rei persecutionem continent</hi> ausſchließend von den<lb/> erhaltenden Klagen gebraucht, ſo daß ſelbſt die einſeitigen<lb/> Strafklagen (namentlich die <hi rendition="#aq">doli actio</hi>) von dieſer Benen-<lb/> nung ausgeſchloſſen werden.</p><lb/> <list> <item> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 35 <hi rendition="#i">pr. de O. et A.</hi> (44. 7.) (Paul.)</hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 3 pr. § 1 <hi rendition="#i">de vi</hi> (43. 16.) (Ulpian.)</hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 3 § 1 (<hi rendition="#i">L.</hi> 1 § 4 <hi rendition="#i">L.</hi> 10) <hi rendition="#i">si quid in fraud.</hi> (38. 5.)<lb/> (Ulpian.)</hi> </item><lb/> <item> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 7 § 2 <hi rendition="#i">de cond. furtiva</hi> (13. 1.) (Ulpian.)</hi> </item> </list><lb/> <p>Die Ausdrücke ſind alſo mit Vorſicht zu Beweiſen über<lb/> die Natur einer Klage zu gebrauchen, da ſogar derſelbe<lb/> Ulpian den Namen <hi rendition="#aq">poenalis actio</hi> einer einſeitigen Straf-<lb/> klage bald beylegt, bald abſpricht, und da daſſelbe<lb/> Schwanken auch bey dem Ausdruck: <hi rendition="#aq">rei pers ecutionem<lb/> continere</hi> wahrgenommen wird.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 211.<lb/><hi rendition="#g">Arten der Klagen. Pönalklagen</hi>. (Fortſetzung.)</head><lb/> <p>Die eigenthümliche Natur der Strafklagen läßt ſich<lb/> auf folgende Sätze zurückführen:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">A</hi>) Wenn ein Sklave die Handlung begieng, ſo konnte<lb/> die Klage gegen den Herrn als <hi rendition="#aq">noxalis actio</hi> angeſtellt<lb/> werden; dieſe Regel galt für beide Arten der Strafklagen<lb/> auf gleiche Weiſe <note xml:id="seg2pn_5_1" next="#seg2pn_5_2" place="foot" n="(a)">Faſt alle Stellen von Noxal-<lb/> klagen beziehen ſich auf zweyſeitige<lb/> Strafklagen, die meiſten auf die<lb/><hi rendition="#aq">furti actio.</hi> Daraus würde ſchon<lb/> folgen, daß die einſeitigen, als die<lb/> minder bedenklichen, um ſo mehr<lb/> als Noxalklagen angeſtellt werden<lb/> könnten; es werden aber auch aus-</note>.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0058]
Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung.
druck: rei persecutionem continent ausſchließend von den
erhaltenden Klagen gebraucht, ſo daß ſelbſt die einſeitigen
Strafklagen (namentlich die doli actio) von dieſer Benen-
nung ausgeſchloſſen werden.
L. 35 pr. de O. et A. (44. 7.) (Paul.)
L. 3 pr. § 1 de vi (43. 16.) (Ulpian.)
L. 3 § 1 (L. 1 § 4 L. 10) si quid in fraud. (38. 5.)
(Ulpian.)
L. 7 § 2 de cond. furtiva (13. 1.) (Ulpian.)
Die Ausdrücke ſind alſo mit Vorſicht zu Beweiſen über
die Natur einer Klage zu gebrauchen, da ſogar derſelbe
Ulpian den Namen poenalis actio einer einſeitigen Straf-
klage bald beylegt, bald abſpricht, und da daſſelbe
Schwanken auch bey dem Ausdruck: rei pers ecutionem
continere wahrgenommen wird.
§. 211.
Arten der Klagen. Pönalklagen. (Fortſetzung.)
Die eigenthümliche Natur der Strafklagen läßt ſich
auf folgende Sätze zurückführen:
A) Wenn ein Sklave die Handlung begieng, ſo konnte
die Klage gegen den Herrn als noxalis actio angeſtellt
werden; dieſe Regel galt für beide Arten der Strafklagen
auf gleiche Weiſe (a).
(a) Faſt alle Stellen von Noxal-
klagen beziehen ſich auf zweyſeitige
Strafklagen, die meiſten auf die
furti actio. Daraus würde ſchon
folgen, daß die einſeitigen, als die
minder bedenklichen, um ſo mehr
als Noxalklagen angeſtellt werden
könnten; es werden aber auch aus-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |