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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 3. Berlin, 1840.

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§. 118. Bedingung. Regelmäßige Erfüllung.
einem andern Sinn gebrauchte Ausspruch: Expressa no-
cent, non expressa non nocent
(u).

C. Die wichtigste Eintheilung der Bedingungen betrifft
die Art der Einwirkung, die sie auf das Rechtsverhältniß
haben sollen; es ist die Eintheilung in suspensive und
resolutive, welche weiter unten (§ 120) dargestellt wer-
den wird.

§. 118.
III. Willenserklärungen. -- Bedingung. Regelmäßige
Erfüllung
.

Bey der Untersuchung, wie eine Bedingung gemeynt
sey, worin also regelmäßig ihre Erfüllung bestehen müsse,
ist überall auf die Absicht des Urhebers der Bedingung,
mehr als auf den wörtlichen Ausdruck, zu sehen (a).


(u) L. 52 de cond. (35. 1.),
L. 195 de R. J.
(50. 17.) (die
aus jener Stelle excerpirt ist),
L. 68 de her. inst. (28. 5.). --
Am meisten Gleichförmigkeit fin-
det sich hierin bey den Testamen-
ten, in welchen (mit Ausnahme
des alten Verbots der legata
poenae nomine)
Nichts darauf
ankommt, ob die Bedingung auf
die freye Handlung des Berech-
tigten, des Verpflichteten, oder
eines Dritten geht. In diesen
drey Fällen nämlich ist der als
Bedingung ausgedrückte bloße
Wille meist entweder wirkungs-
los, oder für die Verfügung selbst
vernichtend. Dagegen ist die ma-
terielle freye Handlung als Be-
dingung wirksam. Dieser behaup-
teten Gleichheit der drey Fälle
scheint zu widersprechen L. 43
§ 2 de leg. 1 (30. un.),
s. oben
Note k. Ohne Zweifel entsteht
dieser Schein aus der Weglas-
sung eines ursprünglichen Theils
der Stelle, welche durch das ver-
änderte Recht der legata poe-
nae nomine
veranlaßt seyn dürfte.
(a) L. 19 pr. de cond. (35. 1.),
L. 101 pr. eod. "... cum in con-
ditionibus testamentorum vo-
luntatem potius quam verba
considerari oporteat"
... Was
hier von Testamenten gesagt ist,
soll gewiß auch von Verträgen

§. 118. Bedingung. Regelmäßige Erfüllung.
einem andern Sinn gebrauchte Ausſpruch: Expressa no-
cent, non expressa non nocent
(u).

C. Die wichtigſte Eintheilung der Bedingungen betrifft
die Art der Einwirkung, die ſie auf das Rechtsverhältniß
haben ſollen; es iſt die Eintheilung in ſuspenſive und
reſolutive, welche weiter unten (§ 120) dargeſtellt wer-
den wird.

§. 118.
III. Willenserklärungen. — Bedingung. Regelmäßige
Erfüllung
.

Bey der Unterſuchung, wie eine Bedingung gemeynt
ſey, worin alſo regelmäßig ihre Erfüllung beſtehen müſſe,
iſt überall auf die Abſicht des Urhebers der Bedingung,
mehr als auf den wörtlichen Ausdruck, zu ſehen (a).


(u) L. 52 de cond. (35. 1.),
L. 195 de R. J.
(50. 17.) (die
aus jener Stelle excerpirt iſt),
L. 68 de her. inst. (28. 5.). —
Am meiſten Gleichförmigkeit fin-
det ſich hierin bey den Teſtamen-
ten, in welchen (mit Ausnahme
des alten Verbots der legata
poenae nomine)
Nichts darauf
ankommt, ob die Bedingung auf
die freye Handlung des Berech-
tigten, des Verpflichteten, oder
eines Dritten geht. In dieſen
drey Fällen nämlich iſt der als
Bedingung ausgedrückte bloße
Wille meiſt entweder wirkungs-
los, oder für die Verfügung ſelbſt
vernichtend. Dagegen iſt die ma-
terielle freye Handlung als Be-
dingung wirkſam. Dieſer behaup-
teten Gleichheit der drey Fälle
ſcheint zu widerſprechen L. 43
§ 2 de leg. 1 (30. un.),
ſ. oben
Note k. Ohne Zweifel entſteht
dieſer Schein aus der Weglaſ-
ſung eines urſprünglichen Theils
der Stelle, welche durch das ver-
änderte Recht der legata poe-
nae nomine
veranlaßt ſeyn dürfte.
(a) L. 19 pr. de cond. (35. 1.),
L. 101 pr. eod. „… cum in con-
ditionibus testamentorum vo-
luntatem potius quam verba
considerari oporteat”
… Was
hier von Teſtamenten geſagt iſt,
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[135/0147] §. 118. Bedingung. Regelmäßige Erfüllung. einem andern Sinn gebrauchte Ausſpruch: Expressa no- cent, non expressa non nocent (u). C. Die wichtigſte Eintheilung der Bedingungen betrifft die Art der Einwirkung, die ſie auf das Rechtsverhältniß haben ſollen; es iſt die Eintheilung in ſuspenſive und reſolutive, welche weiter unten (§ 120) dargeſtellt wer- den wird. §. 118. III. Willenserklärungen. — Bedingung. Regelmäßige Erfüllung. Bey der Unterſuchung, wie eine Bedingung gemeynt ſey, worin alſo regelmäßig ihre Erfüllung beſtehen müſſe, iſt überall auf die Abſicht des Urhebers der Bedingung, mehr als auf den wörtlichen Ausdruck, zu ſehen (a). (u) L. 52 de cond. (35. 1.), L. 195 de R. J. (50. 17.) (die aus jener Stelle excerpirt iſt), L. 68 de her. inst. (28. 5.). — Am meiſten Gleichförmigkeit fin- det ſich hierin bey den Teſtamen- ten, in welchen (mit Ausnahme des alten Verbots der legata poenae nomine) Nichts darauf ankommt, ob die Bedingung auf die freye Handlung des Berech- tigten, des Verpflichteten, oder eines Dritten geht. In dieſen drey Fällen nämlich iſt der als Bedingung ausgedrückte bloße Wille meiſt entweder wirkungs- los, oder für die Verfügung ſelbſt vernichtend. Dagegen iſt die ma- terielle freye Handlung als Be- dingung wirkſam. Dieſer behaup- teten Gleichheit der drey Fälle ſcheint zu widerſprechen L. 43 § 2 de leg. 1 (30. un.), ſ. oben Note k. Ohne Zweifel entſteht dieſer Schein aus der Weglaſ- ſung eines urſprünglichen Theils der Stelle, welche durch das ver- änderte Recht der legata poe- nae nomine veranlaßt ſeyn dürfte. (a) L. 19 pr. de cond. (35. 1.), L. 101 pr. eod. „… cum in con- ditionibus testamentorum vo- luntatem potius quam verba considerari oporteat” … Was hier von Teſtamenten geſagt iſt, ſoll gewiß auch von Verträgen

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 3. Berlin, 1840, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system03_1840/147>, abgerufen am 21.11.2024.