Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695.hat eine schlechte Begräbnus. falls ein Gesatz zu einer verruchten Gedächtnus/ umb weil er sei-Andri-com, fol. 19. nem eignen Vatter abtrinnig und undanckbar worden. Grab/ Echo, Rab. Nachdem der Job die Prob/ und endlich das Lob deß aller- ein
hat eine ſchlechte Begraͤbnus. falls ein Geſatz zu einer verruchten Gedaͤchtnus/ umb weil er ſei-Andri-com, fol. 19. nem eignen Vatter abtrinnig und undanckbar worden. Grab/ Echo, Rab. Nachdem der Job die Prob/ und endlich das Lob deß aller- ein
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hat eine ſchlechte Begraͤbnus.
falls ein Geſatz zu einer verruchten Gedaͤchtnus/ umb weil er ſei-
nem eignen Vatter abtrinnig und undanckbar worden.
Andri-
com, fol.
19.
Grab/ Echo, Rab.
Nachdem der Job die Prob/ und endlich das Lob deß aller-
gedultigſten Menſchens auf Erden von GOTT ſelbſt erhalten/
ſo hat dieſer ihne nach gehends in den beſten/ reichiſten und gluͤck-
ſeeligſten Stand geſetzt; unter andern ihme auch gegeben drey
Toͤchter/ dero Schoͤnheit und Wolgeſtalt alle Weibs-Bilder
uͤbertroffen hat in dem gantzen Land: Stirn halber die ſchoͤnſte/
Augen halber die Schoͤnſte/ Naſen halber die Schoͤnſte/ Wangen
halber die Schoͤnſte/ Maul halber die Schoͤnſte/ Haar halber die
ſchoͤnſte/ Hals halber die Schoͤnſte/ Haͤnd halber die Schoͤnſte/ deß
gantzen wolgeſchaffenen Leibs halber die Schoͤnſte. Haben ſie aber
auch Muſch und Mucken im Geſicht tragen wie jetziger Zeit im
Brauch? das wol nit/ dieſe hat der Beelzebub als Fliegen Teuffel
aufgebracht. Haben ſie auch ein ſo hohe Hauben von Fontaſch
auf dem Kopff tragen/ wie dermahlen im Brauch? das noch we-
niger. Dieſe Bluntzen haben die Teuffel gemacht/ wie ſie mit
Erlaubnus deß HErren ſeynd in die Schwein gefahren. Ha-
ben ſie dann auch ein Anſtrich gebraucht/ wie dermalen gemein
bey mancher Thok? das gar nit; dann das Wort Thok/ ſo es
zuruck geleſen wird/ heiſt Koht/ und was/ und zu was Ende ſolle
man dieſes mit einer ſchoͤnen Farb anſtreichen? Die unſer lieben
Frauen-Bilder/ welche der H. Lucas gemahlen hat/ werden in
der gantzen Chriſtenheit fuͤr Miraculos gehalten/ und ſeynd
allerſeits voller Wunder: aber die Frauen-Bilder/ welche der
Teuffel mahlt mit dem Anſtrich/ die ſeynd nichts als Maculoß/
und uͤber und uͤber voller Blunder. O wol ein freche Thor-
heit der Adams-Kinder/ welche das Angeſicht/ ſo der allmaͤchti-
ge GOtt erſchaffen/ wollen verbeſſern/ und den hoͤchſten GOtt
in ſeinen Wercken corrigiren! dieſe Vermeſſenheit bleibt gar
offt auch auf dieſer Welt nicht ungeſtraffter/ wie in der ſtoltzen
Jezabel zuſehen. Dieſe ware deß Koͤnigs Achab ſein Gemahlin/
ein
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Zitationshilfe: | Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 4. Salzburg, 1695, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas04_1695/59>, abgerufen am 21.02.2025. |