cyanides von Kupfer und Aluminium. John Clark stellt Legierungen des Aluminiums mit Eisen und Stahl dar. Ein Zusatz von Aluminium zu Neusilber giebt ein Metall, das sich seiner Härte und Schärfbarkeit wegen gut zu Messerklingen eignet; ein Zusatz des Aluminiums zu Messing macht dasselbe widerstandsfähiger gegen ätzende Flüssigkeiten. L. O. Brin stellt Aluminiumlegierungen direkt aus Thonerde dar, indem er dieselbe mit Borax und dem zu legierenden Metall zusammen schmelzt unter gleichzeitiger Durchleitung von reduzierend wirkenden Gasen durch den Schmelztiegel. R. Falk stellt durch galvanischen Niederschlag Legie- rungen des Aluminiums mit zahlreichen anderen Metallen dar. L. Petit- Devaucelle schmilzt eine Legierung von Kupfer mit Zinn, Zink oder Blei und setzt Schwefelaluminium hinzu, wodurch er eine 5 bis 10 pro- zentige Aluminiumkupferlegierung erhält. G. Bamberg legiert das Alu- minium mit Eisen, Zink, Blei oder Kupfer, indem er Aluminiumchlorid in Dampfform oder Pulver in das betreffende hoch erhitzte, geschmolzene Metall einführt. J. W. Langley endlich stellt Legierungen aus Alu- minium mit Titan und Chrom dar.
Das Magnesium.
Vorkommen. Das Magnesium bildet als Silikat den Haupt- bestandteil vieler Gesteine, und findet sich ferner als Sulfat im Kieserit, Schoenit und Kainit, als Chlor- und Brom-Magnesium im Meerwasser und im Karnallit und endlich als Karbonat in dem Magnesit und den Dolomiten.
Darstellung. Seine Darstellung ist ganz analog derjenigen des Aluminiums, indem man eine geeignete Magnesiumverbindung, beson- ders das Chlormagnesium mittels Natriums reduziert. In neuerer Zeit ist noch eine andere Darstellungsmethode mit Vorteil versucht worden und zwar von E. v. Püttner. Nach dieser Methode wird das magne- siumhaltige Mineral oder Produkt mit Eisenoxyd und Kohle innig ge- mengt und in geschlossenen Gefäßen zur Weißglut erhitzt. Hierbei wird das Magnesium reduziert, verdampft, und seine Dämpfe werden in Vorlagen von bekannter Form aufgefangen und wieder kondensiert. Auch auf elektrolytischem Wege wird es von Gerhard gewonnen. Der- selbe benutzt Ammonium-Magnesiumsulfat in Wasser gelöst als leitende Flüssigkeit und erwärmt das Bad auf 65 bis 100°C. Für die Abscheidung eines weißen Metalles wird eine Nickelanode benutzt, während man bei Verwendung einer Kupferanode Magnesiumbronze erhält, in welch' letzterem Falle aber der elektrolytischen Flüssigkeit noch Cyankalium und Ammoniumkarbonat hinzuzusetzen ist.
Eigenschaften. Das Magnesium gehört zu den leichtesten Metallen, sein spezifisches Gewicht beträgt nur 1,7. Es ist von silberweißer Farbe, verliert aber seinen Glanz sehr bald, da es an der Luft etwas anläuft. Über seinen Schmelzpunkt sind die Ansichten sehr verschieden, denn
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Das Aluminium. — Das Magneſium.
cyanides von Kupfer und Aluminium. John Clark ſtellt Legierungen des Aluminiums mit Eiſen und Stahl dar. Ein Zuſatz von Aluminium zu Neuſilber giebt ein Metall, das ſich ſeiner Härte und Schärfbarkeit wegen gut zu Meſſerklingen eignet; ein Zuſatz des Aluminiums zu Meſſing macht dasſelbe widerſtandsfähiger gegen ätzende Flüſſigkeiten. L. O. Brin ſtellt Aluminiumlegierungen direkt aus Thonerde dar, indem er dieſelbe mit Borax und dem zu legierenden Metall zuſammen ſchmelzt unter gleichzeitiger Durchleitung von reduzierend wirkenden Gaſen durch den Schmelztiegel. R. Falk ſtellt durch galvaniſchen Niederſchlag Legie- rungen des Aluminiums mit zahlreichen anderen Metallen dar. L. Petit- Devaucelle ſchmilzt eine Legierung von Kupfer mit Zinn, Zink oder Blei und ſetzt Schwefelaluminium hinzu, wodurch er eine 5 bis 10 pro- zentige Aluminiumkupferlegierung erhält. G. Bamberg legiert das Alu- minium mit Eiſen, Zink, Blei oder Kupfer, indem er Aluminiumchlorid in Dampfform oder Pulver in das betreffende hoch erhitzte, geſchmolzene Metall einführt. J. W. Langley endlich ſtellt Legierungen aus Alu- minium mit Titan und Chrom dar.
Das Magneſium.
Vorkommen. Das Magneſium bildet als Silikat den Haupt- beſtandteil vieler Geſteine, und findet ſich ferner als Sulfat im Kieſerit, Schoenit und Kainit, als Chlor- und Brom-Magneſium im Meerwaſſer und im Karnallit und endlich als Karbonat in dem Magneſit und den Dolomiten.
Darſtellung. Seine Darſtellung iſt ganz analog derjenigen des Aluminiums, indem man eine geeignete Magneſiumverbindung, beſon- ders das Chlormagneſium mittels Natriums reduziert. In neuerer Zeit iſt noch eine andere Darſtellungsmethode mit Vorteil verſucht worden und zwar von E. v. Püttner. Nach dieſer Methode wird das magne- ſiumhaltige Mineral oder Produkt mit Eiſenoxyd und Kohle innig ge- mengt und in geſchloſſenen Gefäßen zur Weißglut erhitzt. Hierbei wird das Magneſium reduziert, verdampft, und ſeine Dämpfe werden in Vorlagen von bekannter Form aufgefangen und wieder kondenſiert. Auch auf elektrolytiſchem Wege wird es von Gerhard gewonnen. Der- ſelbe benutzt Ammonium-Magneſiumſulfat in Waſſer gelöſt als leitende Flüſſigkeit und erwärmt das Bad auf 65 bis 100°C. Für die Abſcheidung eines weißen Metalles wird eine Nickelanode benutzt, während man bei Verwendung einer Kupferanode Magneſiumbronze erhält, in welch’ letzterem Falle aber der elektrolytiſchen Flüſſigkeit noch Cyankalium und Ammoniumkarbonat hinzuzuſetzen iſt.
Eigenſchaften. Das Magneſium gehört zu den leichteſten Metallen, ſein ſpezifiſches Gewicht beträgt nur 1,7. Es iſt von ſilberweißer Farbe, verliert aber ſeinen Glanz ſehr bald, da es an der Luft etwas anläuft. Über ſeinen Schmelzpunkt ſind die Anſichten ſehr verſchieden, denn
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Das Aluminium. — Das Magneſium.
cyanides von Kupfer und Aluminium. John Clark ſtellt Legierungen des
Aluminiums mit Eiſen und Stahl dar. Ein Zuſatz von Aluminium
zu Neuſilber giebt ein Metall, das ſich ſeiner Härte und Schärfbarkeit
wegen gut zu Meſſerklingen eignet; ein Zuſatz des Aluminiums zu
Meſſing macht dasſelbe widerſtandsfähiger gegen ätzende Flüſſigkeiten.
L. O. Brin ſtellt Aluminiumlegierungen direkt aus Thonerde dar, indem
er dieſelbe mit Borax und dem zu legierenden Metall zuſammen ſchmelzt
unter gleichzeitiger Durchleitung von reduzierend wirkenden Gaſen durch
den Schmelztiegel. R. Falk ſtellt durch galvaniſchen Niederſchlag Legie-
rungen des Aluminiums mit zahlreichen anderen Metallen dar. L. Petit-
Devaucelle ſchmilzt eine Legierung von Kupfer mit Zinn, Zink oder
Blei und ſetzt Schwefelaluminium hinzu, wodurch er eine 5 bis 10 pro-
zentige Aluminiumkupferlegierung erhält. G. Bamberg legiert das Alu-
minium mit Eiſen, Zink, Blei oder Kupfer, indem er Aluminiumchlorid
in Dampfform oder Pulver in das betreffende hoch erhitzte, geſchmolzene
Metall einführt. J. W. Langley endlich ſtellt Legierungen aus Alu-
minium mit Titan und Chrom dar.
Das Magneſium.
Vorkommen. Das Magneſium bildet als Silikat den Haupt-
beſtandteil vieler Geſteine, und findet ſich ferner als Sulfat im Kieſerit,
Schoenit und Kainit, als Chlor- und Brom-Magneſium im Meerwaſſer
und im Karnallit und endlich als Karbonat in dem Magneſit und den
Dolomiten.
Darſtellung. Seine Darſtellung iſt ganz analog derjenigen des
Aluminiums, indem man eine geeignete Magneſiumverbindung, beſon-
ders das Chlormagneſium mittels Natriums reduziert. In neuerer Zeit
iſt noch eine andere Darſtellungsmethode mit Vorteil verſucht worden
und zwar von E. v. Püttner. Nach dieſer Methode wird das magne-
ſiumhaltige Mineral oder Produkt mit Eiſenoxyd und Kohle innig ge-
mengt und in geſchloſſenen Gefäßen zur Weißglut erhitzt. Hierbei
wird das Magneſium reduziert, verdampft, und ſeine Dämpfe werden
in Vorlagen von bekannter Form aufgefangen und wieder kondenſiert.
Auch auf elektrolytiſchem Wege wird es von Gerhard gewonnen. Der-
ſelbe benutzt Ammonium-Magneſiumſulfat in Waſſer gelöſt als leitende
Flüſſigkeit und erwärmt das Bad auf 65 bis 100°C. Für die
Abſcheidung eines weißen Metalles wird eine Nickelanode benutzt,
während man bei Verwendung einer Kupferanode Magneſiumbronze
erhält, in welch’ letzterem Falle aber der elektrolytiſchen Flüſſigkeit noch
Cyankalium und Ammoniumkarbonat hinzuzuſetzen iſt.
Eigenſchaften. Das Magneſium gehört zu den leichteſten Metallen,
ſein ſpezifiſches Gewicht beträgt nur 1,7. Es iſt von ſilberweißer Farbe,
verliert aber ſeinen Glanz ſehr bald, da es an der Luft etwas anläuft.
Über ſeinen Schmelzpunkt ſind die Anſichten ſehr verſchieden, denn
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 611. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/629>, abgerufen am 23.11.2024.
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