Hans Sachs: Königin Deudalinda mit dem Meerwunder. In: ‚SG 15‘ (Spruchgedichtband 15). [s. l.], 1562, Bl. 104ff. Hrsg. und übersetzt von Anja Braun et al. Stuttgart, 2017.Vers 1Der Lamparder cronica sagt das, Vers 2Wie ein köng in Lamparten saß, Vers 3Agilulphus genennt mit nam, Vers 4Der viertzehendt könig freysam. Vers 5Hett deß königs tochter, genannt Vers 6Deudalinda, auß Bayerland, Vers 7Ein zartes weib, ehrlich und frumb. Vers 8Die eins tags in dem königthumb Vers 9Außfuhr an das meer spatzieren Vers 10Und wolt ein klein sich ermayiren Vers 11Mit iren edelen junckfrawen, Vers 12An deß meeres gstatt in einr awen, Vers 13Da zu erfrischen ir gemüt Vers 14In deß grunenden meyen blüt. Vers 15Mancherley farb blümlein sie funden. Vers 16Da sie artliche kräntzlein bunden Vers 17Und hetten da singende reyen Vers 1Der Lamparder cronica sagt das, Vers 2Wie ein köng in Lamparten saß, Vers 3Agilulphus genennt mit nam, Vers 4Der viertzehendt könig freysam. Vers 5Hett deß königs tochter, genannt Vers 6Deudalinda, auß Bayerland, Vers 7Ein zartes weib, ehrlich und frumb. Vers 8Die eins tags in dem königthumb Vers 9Außfuhr an das meer spatzieren Vers 10Und wolt ein klein sich ermayiren Vers 11Mit iren edelen junckfrawen, Vers 12An deß meeres gstatt in einr awen, Vers 13Da zu erfrischen ir gemüt Vers 14In deß grunenden meyen blüt. Vers 15Mancherley farb blümlein sie funden. Vers 16Da sie artliche kräntzlein bunden Vers 17Und hetten da singende reyen <TEI> <text> <pb facs="#f0001" n="59b"/> <front> <div> <head><supplied resp="#NK"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118604597">Hans Sachs</persName>:</supplied><lb/> Historia: Königin Deudalinda mit dem<lb/> meerwunder.</head><lb/> </div> </front> <body> <div> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l n="1">Der Lamparder cronica sagt das,<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „Die Chronik der Lombarden erzählt davon,“</note></l><lb/> <l n="2">Wie ein köng in Lamparten saß,<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „wie ein König über die Lombardei herrschte,“</note></l><lb/> <l n="3">Agilulphus genennt mit nam,<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „dessen Name Agilulphus war,“</note></l><lb/> <l n="4">Der viertzehendt könig freysam.<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „der vierzehnte gewaltige König.“</note></l><lb/> <l n="5">Hett deß königs tochter, genannt<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „Er hatte die Tochter des bayrischen Königs zur Frau,“</note></l><lb/> <l n="6">Deudalinda, auß Bayerland,<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „Deudalinda genannt,“</note></l><lb/> <l n="7">Ein zartes weib, ehrlich und frumb.<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „eine anmutige, ehrenhafte und tüchtige Frau.“</note></l><lb/> <l n="8">Die eins tags in dem königthumb<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „Die fuhr eines Tages innerhalb des Königreichs ans Meer aus, “</note></l><lb/> <l n="9"><choice><sic>Außfuhren</sic><corr resp="#NK">Außfuhr</corr></choice> an das meer spatzieren<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „um spazieren zu gehen,“</note></l><lb/> <l n="10">Und wolt ein klein sich ermayiren<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „und wollte ein wenig “</note></l><lb/> <l n="11">Mit iren edelen junckfrawen,<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „mit ihren adligen Jungfrauen den Frühling genießen,“</note></l><lb/> <l n="12">An deß meeres gstatt in einr awen,<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „am Meeresstrand in einer Aue;“</note></l><lb/> <l n="13">Da zu erfrischen ir gemüt<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „dort (wollte sie) ihr Gemüt erfrischen“</note></l><lb/> <l n="14">In deß grunenden meyen blüt.<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „in der Blüte des grünenden Mai.“</note></l><lb/> <l n="15">Mancherley farb blümlein sie funden.<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „Sie fanden Blümchen von vielerlei Farbe.“</note></l><lb/> <l n="16">Da sie artliche kräntzlein bunden<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „Sie banden dort kunstvolle Kränzlein“</note></l><lb/> <l n="17">Und hetten da singende reyen<note resp="#NK" type="editorial">Übertragung: „und tanzten dort singend Reigen“</note></l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [59b/0001]
Hans Sachs:
Historia: Königin Deudalinda mit dem
meerwunder.
Der Lamparder cronica sagt das,
Wie ein köng in Lamparten saß,
Agilulphus genennt mit nam,
Der viertzehendt könig freysam.
Hett deß königs tochter, genannt
Deudalinda, auß Bayerland,
Ein zartes weib, ehrlich und frumb.
Die eins tags in dem königthumb
Außfuhr an das meer spatzieren
Und wolt ein klein sich ermayiren
Mit iren edelen junckfrawen,
An deß meeres gstatt in einr awen,
Da zu erfrischen ir gemüt
In deß grunenden meyen blüt.
Mancherley farb blümlein sie funden.
Da sie artliche kräntzlein bunden
Und hetten da singende reyen
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des „Meerwunders“
(2018-02-22T15:10:46Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle
Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand
zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen
muss.
Nora Ketschik, Christian Thomas: Konvertierung der Ausgangsdaten (HTML)
nach DTABf und Nachbearbeitung des XML-Dokuments.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst). Der Sangspruchband SG 15 des Stadtarchivs Zwickau, der auf Blatt 104ff. das Gedicht „Königin Deudalinda mit dem Meerwunder“ enthält, ist seit mindestens 1853 verschollen. Der Text ist daher nur noch durch eine Edition von Keller/Goetze aus dem Jahr 1886 erschließbar. Ein kritischer Apparat ist dem Text nicht beigegeben, so dass Aussagen über eventuelle Eingriffe der Herausgeber in den ursprünglichen Wortlaut der Handschrift nicht möglich sind.
Zeilenanfänge werden immer, ggf. auch entgegen der Vorlage, groß geschrieben.
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