beliebigen Länge, als man es zu diesem Gerenne braucht, selten anzutreffen ist, so werden sie bald länger bald kürzer gemacht. Man muß aber so- wohl bei diesen, als den vorbeschriebenen und fol- genden Gerennen immer dahin sehn, die mehrern Zusammenstückungen der Gerenne zu vermeiden, theils weil die Wechsel allemal eine Schwäche ge- ben, theils auch, selbst wenn sie noch so accurat gearbeitet und gut verwahrt sind, dennoch immer am ersten leiden, und den Schaden fortpflanzen.
Die Höhe der Zapfengerenne richtet sich nach derjenigen, welche das Grundgerenne hat, und muß in der Regel allezeit dieser gleich seyn. Eben dieß gilt von der Weite des Zapfengerennes. Den Backen und den Boden desselben, giebt man glei- chergestalt wie dem andern, nicht unter 6 Zoll Dicke, damit sie etwas ausstehen können und desto länger dauerhaft bleiben.
§. 117.
Man kann das Zapfengerenne nie eher legen, als bis des Grundgerennes Lage völlig bestimmt ist. Wenn aber die letztere berichtigt worden, so schadet es nicht, Grund- und Zapfengerenne zu gleicher Zeit zu legen, wenn zuvor die gehörigen Vorberei- tungen gemacht sind. Dem zufolge ist es nicht undienlich, einiges über die Bearbeitung des Zapfengerennes, und seine Verfertigung beizu- bringen.
Wenn
beliebigen Laͤnge, als man es zu dieſem Gerenne braucht, ſelten anzutreffen iſt, ſo werden ſie bald laͤnger bald kuͤrzer gemacht. Man muß aber ſo- wohl bei dieſen, als den vorbeſchriebenen und fol- genden Gerennen immer dahin ſehn, die mehrern Zuſammenſtuͤckungen der Gerenne zu vermeiden, theils weil die Wechſel allemal eine Schwaͤche ge- ben, theils auch, ſelbſt wenn ſie noch ſo accurat gearbeitet und gut verwahrt ſind, dennoch immer am erſten leiden, und den Schaden fortpflanzen.
Die Hoͤhe der Zapfengerenne richtet ſich nach derjenigen, welche das Grundgerenne hat, und muß in der Regel allezeit dieſer gleich ſeyn. Eben dieß gilt von der Weite des Zapfengerennes. Den Backen und den Boden deſſelben, giebt man glei- chergeſtalt wie dem andern, nicht unter 6 Zoll Dicke, damit ſie etwas ausſtehen koͤnnen und deſto laͤnger dauerhaft bleiben.
§. 117.
Man kann das Zapfengerenne nie eher legen, als bis des Grundgerennes Lage voͤllig beſtimmt iſt. Wenn aber die letztere berichtigt worden, ſo ſchadet es nicht, Grund- und Zapfengerenne zu gleicher Zeit zu legen, wenn zuvor die gehoͤrigen Vorberei- tungen gemacht ſind. Dem zufolge iſt es nicht undienlich, einiges uͤber die Bearbeitung des Zapfengerennes, und ſeine Verfertigung beizu- bringen.
Wenn
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beliebigen Laͤnge, als man es zu dieſem Gerenne
braucht, ſelten anzutreffen iſt, ſo werden ſie bald
laͤnger bald kuͤrzer gemacht. Man muß aber ſo-
wohl bei dieſen, als den vorbeſchriebenen und fol-
genden Gerennen immer dahin ſehn, die mehrern
Zuſammenſtuͤckungen der Gerenne zu vermeiden,
theils weil die Wechſel allemal eine Schwaͤche ge-
ben, theils auch, ſelbſt wenn ſie noch ſo accurat
gearbeitet und gut verwahrt ſind, dennoch immer
am erſten leiden, und den Schaden fortpflanzen.
Die Hoͤhe der Zapfengerenne richtet ſich nach
derjenigen, welche das Grundgerenne hat, und
muß in der Regel allezeit dieſer gleich ſeyn. Eben
dieß gilt von der Weite des Zapfengerennes. Den
Backen und den Boden deſſelben, giebt man glei-
chergeſtalt wie dem andern, nicht unter 6 Zoll
Dicke, damit ſie etwas ausſtehen koͤnnen und deſto
laͤnger dauerhaft bleiben.
§. 117.
Man kann das Zapfengerenne nie eher legen,
als bis des Grundgerennes Lage voͤllig beſtimmt iſt.
Wenn aber die letztere berichtigt worden, ſo ſchadet
es nicht, Grund- und Zapfengerenne zu gleicher
Zeit zu legen, wenn zuvor die gehoͤrigen Vorberei-
tungen gemacht ſind. Dem zufolge iſt es nicht
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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/260>, abgerufen am 21.12.2024.
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