Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite



sehe, daß eine jede Bewegung, eine jede Mi-
ne, die du machst, so viel Verstand und so
viel Geist hat.

Wiewol, das reizende Kind mag zornig o-
der zufrieden seyn, sie ist immer ganz liebens-
würdig. Alle ihre Gesichtszüge sind harmo-
nisch, und einer für den andern gemacht. Kein
einziger Gesichtszug könnte an die Stelle ei-
nes einzigen der ihrigen gesetzet werden, ohne
ihr von ihrer Vollkommenheit etwas zu beneh-
men. Wie sollte ich denn nicht ein Verlangen
haben, euer Urtheil über meine schöne Beute
zu hören?

Wenn ihr glüende Wangen u. s. w.

Th. III. S. 494. statt des Abschnitts, der
sich anhebt: die Fräulein rühmt:
Fräulein Clarissa Harlowe an Fräulein
Howe.

Da Herr Lovelace in seinen lezten
Briefen das vornehmste erzählet,
was in diesem Briefe enthalten
ist, so hat man hier nur folgende
Auszüge mittheilen wollen.

Sie erzählet beinahe eben so, wie er,
was zwischen ihnen vorgefallen
war, da sie sich entschloß, in die
Kirche zu gehen, und er ihr St.

Pauls



ſehe, daß eine jede Bewegung, eine jede Mi-
ne, die du machſt, ſo viel Verſtand und ſo
viel Geiſt hat.

Wiewol, das reizende Kind mag zornig o-
der zufrieden ſeyn, ſie iſt immer ganz liebens-
wuͤrdig. Alle ihre Geſichtszuͤge ſind harmo-
niſch, und einer fuͤr den andern gemacht. Kein
einziger Geſichtszug koͤnnte an die Stelle ei-
nes einzigen der ihrigen geſetzet werden, ohne
ihr von ihrer Vollkommenheit etwas zu beneh-
men. Wie ſollte ich denn nicht ein Verlangen
haben, euer Urtheil uͤber meine ſchoͤne Beute
zu hoͤren?

Wenn ihr gluͤende Wangen u. ſ. w.

Th. III. S. 494. ſtatt des Abſchnitts, der
ſich anhebt: die Fraͤulein ruͤhmt:
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein
Howe.

Da Herr Lovelace in ſeinen lezten
Briefen das vornehmſte erzaͤhlet,
was in dieſem Briefe enthalten
iſt, ſo hat man hier nur folgende
Auszuͤge mittheilen wollen.

Sie erzaͤhlet beinahe eben ſo, wie er,
was zwiſchen ihnen vorgefallen
war, da ſie ſich entſchloß, in die
Kirche zu gehen, und er ihr St.

Pauls
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0128" n="120"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
&#x017F;ehe, daß eine jede Bewegung, eine jede Mi-<lb/>
ne, die du mach&#x017F;t, &#x017F;o viel Ver&#x017F;tand und &#x017F;o<lb/>
viel Gei&#x017F;t hat.</p><lb/>
          <p>Wiewol, das reizende Kind mag zornig o-<lb/>
der zufrieden &#x017F;eyn, &#x017F;ie i&#x017F;t immer ganz liebens-<lb/>
wu&#x0364;rdig. Alle ihre Ge&#x017F;ichtszu&#x0364;ge &#x017F;ind harmo-<lb/>
ni&#x017F;ch, und einer fu&#x0364;r den andern gemacht. Kein<lb/>
einziger Ge&#x017F;ichtszug ko&#x0364;nnte an die Stelle ei-<lb/>
nes einzigen der ihrigen ge&#x017F;etzet werden, ohne<lb/>
ihr von ihrer Vollkommenheit etwas zu beneh-<lb/>
men. Wie &#x017F;ollte ich denn nicht ein Verlangen<lb/>
haben, euer Urtheil u&#x0364;ber meine &#x017F;cho&#x0364;ne Beute<lb/>
zu ho&#x0364;ren?</p><lb/>
          <p>Wenn ihr glu&#x0364;ende Wangen u. &#x017F;. w.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> S. 494. &#x017F;tatt des Ab&#x017F;chnitts, der<lb/>
&#x017F;ich anhebt: <hi rendition="#fr">die Fra&#x0364;ulein ru&#x0364;hmt:</hi></head><lb/>
          <floatingText>
            <body>
              <salute> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Fra&#x0364;ulein Clari&#x017F;&#x017F;a Harlowe an Fra&#x0364;ulein<lb/>
Howe.</hi> </hi> </salute><lb/>
              <dateline> <hi rendition="#et">Sontags den 30. Aprill.</hi> </dateline><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Da Herr Lovelace in &#x017F;einen lezten<lb/>
Briefen das vornehm&#x017F;te erza&#x0364;hlet,<lb/>
was in die&#x017F;em Briefe enthalten<lb/>
i&#x017F;t, &#x017F;o hat man hier nur folgende<lb/>
Auszu&#x0364;ge mittheilen wollen.</hi> </p><lb/>
              <p> <hi rendition="#fr">Sie erza&#x0364;hlet beinahe eben &#x017F;o, wie er,<lb/>
was zwi&#x017F;chen ihnen vorgefallen<lb/>
war, da &#x017F;ie &#x017F;ich ent&#x017F;chloß, in die<lb/>
Kirche zu gehen, und er ihr St.</hi><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Pauls</hi> </fw><lb/>
              </p>
            </body>
          </floatingText>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[120/0128] ſehe, daß eine jede Bewegung, eine jede Mi- ne, die du machſt, ſo viel Verſtand und ſo viel Geiſt hat. Wiewol, das reizende Kind mag zornig o- der zufrieden ſeyn, ſie iſt immer ganz liebens- wuͤrdig. Alle ihre Geſichtszuͤge ſind harmo- niſch, und einer fuͤr den andern gemacht. Kein einziger Geſichtszug koͤnnte an die Stelle ei- nes einzigen der ihrigen geſetzet werden, ohne ihr von ihrer Vollkommenheit etwas zu beneh- men. Wie ſollte ich denn nicht ein Verlangen haben, euer Urtheil uͤber meine ſchoͤne Beute zu hoͤren? Wenn ihr gluͤende Wangen u. ſ. w. Th. III. S. 494. ſtatt des Abſchnitts, der ſich anhebt: die Fraͤulein ruͤhmt: Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein Howe. Sontags den 30. Aprill. Da Herr Lovelace in ſeinen lezten Briefen das vornehmſte erzaͤhlet, was in dieſem Briefe enthalten iſt, ſo hat man hier nur folgende Auszuͤge mittheilen wollen. Sie erzaͤhlet beinahe eben ſo, wie er, was zwiſchen ihnen vorgefallen war, da ſie ſich entſchloß, in die Kirche zu gehen, und er ihr St. Pauls

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/128
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/128>, abgerufen am 30.12.2024.