Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751.

Bild:
<< vorherige Seite


Jch darf nicht sagen, wie sehr ich sey, meine
wertheste Fräulein,

Jhre beständig ergebene und gehorsamste
Judith Norton.

Ein unglücklicher Aufschub, in Ansehung des Wa-
gens, wird verursachen, daß es Sonnabend Mor-
gen werden wird, ehe ich Sie an mein zärtliches
Herz drücken kann.



Der drey und sechzigste Brief
von
Fräulein Arabella Harlowe an Fräulein
Clar. Harlowe.

Liebe Schwester.

Wir haben eben erfahren, daß es mit Euch
ausnehmend schlecht sey. Wir haben
Euch alle so geliebet, als niemals ein junges
Frauenzimmer geliebet worden ist: Jhr seyd
Euch dessen selbst bewußt, Schwester Clärchen.
Und Jhr seyd sehr boshaft gewesen - - Allein
es würde uns unmöglich seyn, beständig zu
zürnen.

Wir
G g 4


Jch darf nicht ſagen, wie ſehr ich ſey, meine
wertheſte Fraͤulein,

Jhre beſtaͤndig ergebene und gehorſamſte
Judith Norton.

Ein ungluͤcklicher Aufſchub, in Anſehung des Wa-
gens, wird verurſachen, daß es Sonnabend Mor-
gen werden wird, ehe ich Sie an mein zaͤrtliches
Herz druͤcken kann.



Der drey und ſechzigſte Brief
von
Fraͤulein Arabella Harlowe an Fraͤulein
Clar. Harlowe.

Liebe Schweſter.

Wir haben eben erfahren, daß es mit Euch
ausnehmend ſchlecht ſey. Wir haben
Euch alle ſo geliebet, als niemals ein junges
Frauenzimmer geliebet worden iſt: Jhr ſeyd
Euch deſſen ſelbſt bewußt, Schweſter Claͤrchen.
Und Jhr ſeyd ſehr boshaft geweſen ‒ ‒ Allein
es wuͤrde uns unmoͤglich ſeyn, beſtaͤndig zu
zuͤrnen.

Wir
G g 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0477" n="471"/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p>Jch darf nicht &#x017F;agen, wie &#x017F;ehr ich &#x017F;ey, meine<lb/>
werthe&#x017F;te Fra&#x0364;ulein,</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et">Jhre be&#x017F;ta&#x0364;ndig ergebene und gehor&#x017F;am&#x017F;te<lb/><hi rendition="#fr">Judith Norton.</hi></hi> </salute>
          </closer><lb/>
          <postscript>
            <p>Ein unglu&#x0364;cklicher Auf&#x017F;chub, in An&#x017F;ehung des Wa-<lb/>
gens, wird verur&#x017F;achen, daß es Sonnabend Mor-<lb/>
gen werden wird, ehe ich Sie an mein za&#x0364;rtliches<lb/>
Herz dru&#x0364;cken kann.</p>
          </postscript>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#fr">Der drey und &#x017F;echzig&#x017F;te Brief</hi><lb/>
von<lb/><hi rendition="#fr">Fra&#x0364;ulein Arabella Harlowe an Fra&#x0364;ulein<lb/>
Clar. Harlowe.</hi></head><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#et">Mittwoch. Morgens, den 6ten Sept.</hi> </dateline><lb/>
          <salute> <hi rendition="#b">Liebe Schwe&#x017F;ter.</hi> </salute><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>ir haben eben erfahren, daß es mit Euch<lb/>
ausnehmend &#x017F;chlecht &#x017F;ey. Wir haben<lb/>
Euch alle &#x017F;o geliebet, als niemals ein junges<lb/>
Frauenzimmer geliebet worden i&#x017F;t: Jhr &#x017F;eyd<lb/>
Euch de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;elb&#x017F;t bewußt, Schwe&#x017F;ter Cla&#x0364;rchen.<lb/>
Und Jhr &#x017F;eyd &#x017F;ehr boshaft gewe&#x017F;en &#x2012; &#x2012; Allein<lb/>
es wu&#x0364;rde uns unmo&#x0364;glich &#x017F;eyn, be&#x017F;ta&#x0364;ndig zu<lb/>
zu&#x0364;rnen.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">G g 4</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Wir</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[471/0477] Jch darf nicht ſagen, wie ſehr ich ſey, meine wertheſte Fraͤulein, Jhre beſtaͤndig ergebene und gehorſamſte Judith Norton. Ein ungluͤcklicher Aufſchub, in Anſehung des Wa- gens, wird verurſachen, daß es Sonnabend Mor- gen werden wird, ehe ich Sie an mein zaͤrtliches Herz druͤcken kann. Der drey und ſechzigſte Brief von Fraͤulein Arabella Harlowe an Fraͤulein Clar. Harlowe. Mittwoch. Morgens, den 6ten Sept. Liebe Schweſter. Wir haben eben erfahren, daß es mit Euch ausnehmend ſchlecht ſey. Wir haben Euch alle ſo geliebet, als niemals ein junges Frauenzimmer geliebet worden iſt: Jhr ſeyd Euch deſſen ſelbſt bewußt, Schweſter Claͤrchen. Und Jhr ſeyd ſehr boshaft geweſen ‒ ‒ Allein es wuͤrde uns unmoͤglich ſeyn, beſtaͤndig zu zuͤrnen. Wir G g 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/477
Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/477>, abgerufen am 21.12.2024.