Der vierzigste Brief von Fr. Norton an Fräulein Clarissa Har- lowe. Zur Antwort auf ihr Schreiben vom Donnerstage, dem 24ten August.
Donnerstags, den 31ten Aug.
Jch hätte eher geschrieben, meine wertheste Fräulein: wenn ich mich nicht beständig seit dem Empfang Jhres letzten Briefes bemü- het hätte, in geheim zu Jhrer Fr. Mutter zu kom- men, in Hoffnung, die Erlaubniß zu erhalten, daß ich ihn ihr zeigen möchte. Allein gestern Abends ward ich zu meiner größten Verwunderung ein- geladen, heute Morgens zu Harlowe-Burg zu frühstücken, und der Wagen kam frühe mich ab- zuholen: eine Ehre, die ich nicht vermuthete.
Als ich dahin kam: fand ich, daß eine Ver- sammlung von Jhrer ganzen Familie mit dem Obrist Morden zu Harlowe-Burg seyn sollte, und Jhre Fr. Mutter vorgeschlagen, die Uebrigen aber bewilliget hätten, daß ich dabey zugegen seyn möch- te. Jhr Vetter, vernehme ich, hatte es mit vie- ler Schwierigkeit so weit gebracht, daß diese Ver-
samm-
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Der vierzigſte Brief von Fr. Norton an Fraͤulein Clariſſa Har- lowe. Zur Antwort auf ihr Schreiben vom Donnerſtage, dem 24ten Auguſt.
Donnerſtags, den 31ten Aug.
Jch haͤtte eher geſchrieben, meine wertheſte Fraͤulein: wenn ich mich nicht beſtaͤndig ſeit dem Empfang Jhres letzten Briefes bemuͤ- het haͤtte, in geheim zu Jhrer Fr. Mutter zu kom- men, in Hoffnung, die Erlaubniß zu erhalten, daß ich ihn ihr zeigen moͤchte. Allein geſtern Abends ward ich zu meiner groͤßten Verwunderung ein- geladen, heute Morgens zu Harlowe-Burg zu fruͤhſtuͤcken, und der Wagen kam fruͤhe mich ab- zuholen: eine Ehre, die ich nicht vermuthete.
Als ich dahin kam: fand ich, daß eine Ver- ſammlung von Jhrer ganzen Familie mit dem Obriſt Morden zu Harlowe-Burg ſeyn ſollte, und Jhre Fr. Mutter vorgeſchlagen, die Uebrigen aber bewilliget haͤtten, daß ich dabey zugegen ſeyn moͤch- te. Jhr Vetter, vernehme ich, hatte es mit vie- ler Schwierigkeit ſo weit gebracht, daß dieſe Ver-
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Der vierzigſte Brief
von
Fr. Norton an Fraͤulein Clariſſa Har-
lowe.
Zur Antwort
auf ihr Schreiben vom Donnerſtage,
dem 24ten Auguſt.
Donnerſtags, den 31ten Aug.
Jch haͤtte eher geſchrieben, meine wertheſte
Fraͤulein: wenn ich mich nicht beſtaͤndig
ſeit dem Empfang Jhres letzten Briefes bemuͤ-
het haͤtte, in geheim zu Jhrer Fr. Mutter zu kom-
men, in Hoffnung, die Erlaubniß zu erhalten, daß
ich ihn ihr zeigen moͤchte. Allein geſtern Abends
ward ich zu meiner groͤßten Verwunderung ein-
geladen, heute Morgens zu Harlowe-Burg zu
fruͤhſtuͤcken, und der Wagen kam fruͤhe mich ab-
zuholen: eine Ehre, die ich nicht vermuthete.
Als ich dahin kam: fand ich, daß eine Ver-
ſammlung von Jhrer ganzen Familie mit dem
Obriſt Morden zu Harlowe-Burg ſeyn ſollte, und
Jhre Fr. Mutter vorgeſchlagen, die Uebrigen aber
bewilliget haͤtten, daß ich dabey zugegen ſeyn moͤch-
te. Jhr Vetter, vernehme ich, hatte es mit vie-
ler Schwierigkeit ſo weit gebracht, daß dieſe Ver-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 7. Göttingen, 1751, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa07_1751/331>, abgerufen am 03.12.2024.
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