nen Ränken rühmen! - - Aber, bey dem allen, werde ich, wie ich mich in Demuth zu hoffen unterfange, glückselig seyn, wenn er, elender Mensch - - Ach! - - wer kann sagen was - - seyn wird.
Leben Sie wohl, meine theureste Freun- dinn! - - Jch wünsche, daß Sie glücklich seyn mögen! - - Alsdenn kann Jhre Clarissa Harlo- we nicht gänzlich elend seyn!
Der sechs und zwanzigste Brief von Fräulein Howe an Fräulein Clarissa Harlowe.
Mittwoch Abends den 12 ten Jul.
Jch schreibe, meine Allerliebste, ich kann nicht anders, als schreiben, um meinen Kum- mer über Jhre Kleinmüthigkeit zu bezeugen. Erlauben Sie mir zu bitten, reizender Ausbund aller Vorzüge, erlauben Sie mir zu bitten, daß Sie derselben nicht freyen Lauf lassen.
Trösten Sie sich im Gegentheil, selbst, in dem siegreichen Gepränge einer unbefleckten Tu- gend, eines ganz unsträflichen Willens. Wer hätte die Versuchungen aushalten können, die Sie überstiegen haben? - - Jhr Vetter Mor- den wird bald anlangen. Er wird schon zusehen,
daran
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nen Raͤnken ruͤhmen! ‒ ‒ Aber, bey dem allen, werde ich, wie ich mich in Demuth zu hoffen unterfange, gluͤckſelig ſeyn, wenn er, elender Menſch ‒ ‒ Ach! ‒ ‒ wer kann ſagen was ‒ ‒ ſeyn wird.
Leben Sie wohl, meine theureſte Freun- dinn! ‒ ‒ Jch wuͤnſche, daß Sie gluͤcklich ſeyn moͤgen! ‒ ‒ Alsdenn kann Jhre Clariſſa Harlo- we nicht gaͤnzlich elend ſeyn!
Der ſechs und zwanzigſte Brief von Fraͤulein Howe an Fraͤulein Clariſſa Harlowe.
Mittwoch Abends den 12 ten Jul.
Jch ſchreibe, meine Allerliebſte, ich kann nicht anders, als ſchreiben, um meinen Kum- mer uͤber Jhre Kleinmuͤthigkeit zu bezeugen. Erlauben Sie mir zu bitten, reizender Ausbund aller Vorzuͤge, erlauben Sie mir zu bitten, daß Sie derſelben nicht freyen Lauf laſſen.
Troͤſten Sie ſich im Gegentheil, ſelbſt, in dem ſiegreichen Gepraͤnge einer unbefleckten Tu- gend, eines ganz unſtraͤflichen Willens. Wer haͤtte die Verſuchungen aushalten koͤnnen, die Sie uͤberſtiegen haben? ‒ ‒ Jhr Vetter Mor- den wird bald anlangen. Er wird ſchon zuſehen,
daran
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nen Raͤnken ruͤhmen! ‒ ‒ Aber, bey dem allen,
werde ich, wie ich mich in Demuth zu hoffen
unterfange, gluͤckſelig ſeyn, wenn er, elender
Menſch ‒ ‒ Ach! ‒ ‒ wer kann ſagen was ‒ ‒
ſeyn wird.
Leben Sie wohl, meine theureſte Freun-
dinn! ‒ ‒ Jch wuͤnſche, daß Sie gluͤcklich ſeyn
moͤgen! ‒ ‒ Alsdenn kann Jhre Clariſſa Harlo-
we nicht gaͤnzlich elend ſeyn!
Der ſechs und zwanzigſte Brief
von
Fraͤulein Howe an Fraͤulein Clariſſa
Harlowe.
Mittwoch Abends den 12 ten Jul.
Jch ſchreibe, meine Allerliebſte, ich kann nicht
anders, als ſchreiben, um meinen Kum-
mer uͤber Jhre Kleinmuͤthigkeit zu bezeugen.
Erlauben Sie mir zu bitten, reizender Ausbund
aller Vorzuͤge, erlauben Sie mir zu bitten, daß
Sie derſelben nicht freyen Lauf laſſen.
Troͤſten Sie ſich im Gegentheil, ſelbſt, in
dem ſiegreichen Gepraͤnge einer unbefleckten Tu-
gend, eines ganz unſtraͤflichen Willens. Wer
haͤtte die Verſuchungen aushalten koͤnnen, die
Sie uͤberſtiegen haben? ‒ ‒ Jhr Vetter Mor-
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 6. Göttingen, 1750, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa06_1750/175>, abgerufen am 21.12.2024.
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