[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749.Sie würde aber dennoch noch nicht von mir gegan- gen seyn, wenn Dorcas nicht gehustet hätte. So bald die Fräulein weg war, kam das Der acht und zwanzigste Brief Dienstags Morgens den 23. May.von Herrn Lovelace an Herrn J. Belford. Dieses liebe Kind will mich vor Abends nicht Lies hier die Abschrift ihres Briefes an mich. An
Sie wuͤrde aber dennoch noch nicht von mir gegan- gen ſeyn, wenn Dorcas nicht gehuſtet haͤtte. So bald die Fraͤulein weg war, kam das Der acht und zwanzigſte Brief Dienſtags Morgens den 23. May.von Herrn Lovelace an Herrn J. Belford. Dieſes liebe Kind will mich vor Abends nicht Lies hier die Abſchrift ihres Briefes an mich. An
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0259" n="253"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Sie wuͤrde aber dennoch noch nicht von mir gegan-<lb/> gen ſeyn, wenn <hi rendition="#fr">Dorcas</hi> nicht gehuſtet haͤtte.</p><lb/> <p>So bald die Fraͤulein weg war, kam das<lb/> Maͤdchen und gab mir die Abſchrift des Briefes.<lb/> Es war die Antwort, welche mir das bewunderns-<lb/> wuͤrdige Kind auf meine Vorſchlaͤge zur Eheſtif-<lb/> tung hatte geben wollen. Jch hatte nur einen<lb/> Blick auf dieſes ruͤhrende und bewegliche Blatt<lb/> gethan. Wenn ich es mit Nachdencken geleſen<lb/> haͤtte, ſo wuͤrde ich die gantze Nacht nicht ſchlafen<lb/> koͤnnen. Morgen will ich es deſto reiflicher uͤber-<lb/> legen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#fr">Der acht und zwanzigſte Brief</hi><lb/> von<lb/><hi rendition="#fr">Herrn Lovelace an Herrn J. Belford.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#et">Dienſtags Morgens den 23. May.</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ieſes liebe Kind will mich vor Abends nicht<lb/> ſprechen: es befindet ſich nicht wohl, wie<lb/><hi rendition="#fr">Dorcas</hi> erzaͤhlet.</p><lb/> <p>Lies hier die Abſchrift ihres Briefes an mich.<lb/> Jch koͤnnte ohnmoͤglich fortfahren, dieſe unver-<lb/> gleichliche Frauenzimmer ſo zu betruͤben, wenn ich<lb/> nicht den Vorſatz haͤtte, ſie (falls ſie mich nicht<lb/> wircklich haſſet) auf eine rechtmaͤßige Art zu der<lb/> Meinigen zu machen, wenn ſie noch einige wenige<lb/> Verſuchungen auf eine eben ſo ruhmwuͤrdige<lb/> Weiſe uͤberſtehet.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">An</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [253/0259]
Sie wuͤrde aber dennoch noch nicht von mir gegan-
gen ſeyn, wenn Dorcas nicht gehuſtet haͤtte.
So bald die Fraͤulein weg war, kam das
Maͤdchen und gab mir die Abſchrift des Briefes.
Es war die Antwort, welche mir das bewunderns-
wuͤrdige Kind auf meine Vorſchlaͤge zur Eheſtif-
tung hatte geben wollen. Jch hatte nur einen
Blick auf dieſes ruͤhrende und bewegliche Blatt
gethan. Wenn ich es mit Nachdencken geleſen
haͤtte, ſo wuͤrde ich die gantze Nacht nicht ſchlafen
koͤnnen. Morgen will ich es deſto reiflicher uͤber-
legen.
Der acht und zwanzigſte Brief
von
Herrn Lovelace an Herrn J. Belford.
Dienſtags Morgens den 23. May.
Dieſes liebe Kind will mich vor Abends nicht
ſprechen: es befindet ſich nicht wohl, wie
Dorcas erzaͤhlet.
Lies hier die Abſchrift ihres Briefes an mich.
Jch koͤnnte ohnmoͤglich fortfahren, dieſe unver-
gleichliche Frauenzimmer ſo zu betruͤben, wenn ich
nicht den Vorſatz haͤtte, ſie (falls ſie mich nicht
wircklich haſſet) auf eine rechtmaͤßige Art zu der
Meinigen zu machen, wenn ſie noch einige wenige
Verſuchungen auf eine eben ſo ruhmwuͤrdige
Weiſe uͤberſtehet.
An
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |