P. S. Schreibe nicht immer einerley. Mel- de mir, wie es dem armen Belton gehet: und zwar dieses je eher je lieber. Wenn ich ihm die- nen kann, es sey in Person, oder mit Gelde, so darf er mir nur befehlen: Allein das letzte wird mir leichter seyn. Denn wie kann ich jetzt meine Göttin verlassen? Jch will aber ein Aufgebot an meine übrigen Vasallen ergehen lassen. Wenn ihr einen Anführer braucht, so laßt mich es wis- sen: sonst will ich euch mein Antheil an Gelde überschicken.
Der neunzehnte Brief von Herrn Belford an Herrn Lovelacen.
Sonnabends den 20sten May.
Einen so verruchten Menschen, als du dich in deinem Briefe von gestern Abend bewiesen hast, will ich nicht ein Wort weiter schreiben; son- dern die Fräulein dem Schutze derjenigen Gewalt, die allein Wunder thun kann, und ihrer eigenen Tugend überlassen. Jch hoffe, daß sie dennoch bewahret werden wird.
Jch will dir nur nach deinem Verlangen mel- den, wie es dem armen Belton gehet, sonderlich da mir selbst bey dieser Geschichte solche Gedan- cken über unsere bisherige Lebensart und über un- sere bösen Vorsätze auf das Künftige aufgestiegen sind, die dir und mir nützlich seyn können, wenn
ich
Vierter Theil. J
P. S. Schreibe nicht immer einerley. Mel- de mir, wie es dem armen Belton gehet: und zwar dieſes je eher je lieber. Wenn ich ihm die- nen kann, es ſey in Perſon, oder mit Gelde, ſo darf er mir nur befehlen: Allein das letzte wird mir leichter ſeyn. Denn wie kann ich jetzt meine Goͤttin verlaſſen? Jch will aber ein Aufgebot an meine uͤbrigen Vaſallen ergehen laſſen. Wenn ihr einen Anfuͤhrer braucht, ſo laßt mich es wiſ- ſen: ſonſt will ich euch mein Antheil an Gelde uͤberſchicken.
Der neunzehnte Brief von Herrn Belford an Herrn Lovelacen.
Sonnabends den 20ſten May.
Einen ſo verruchten Menſchen, als du dich in deinem Briefe von geſtern Abend bewieſen haſt, will ich nicht ein Wort weiter ſchreiben; ſon- dern die Fraͤulein dem Schutze derjenigen Gewalt, die allein Wunder thun kann, und ihrer eigenen Tugend uͤberlaſſen. Jch hoffe, daß ſie dennoch bewahret werden wird.
Jch will dir nur nach deinem Verlangen mel- den, wie es dem armen Belton gehet, ſonderlich da mir ſelbſt bey dieſer Geſchichte ſolche Gedan- cken uͤber unſere bisherige Lebensart und uͤber un- ſere boͤſen Vorſaͤtze auf das Kuͤnftige aufgeſtiegen ſind, die dir und mir nuͤtzlich ſeyn koͤnnen, wenn
ich
Vierter Theil. J
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P. S. Schreibe nicht immer einerley. Mel-
de mir, wie es dem armen Belton gehet: und
zwar dieſes je eher je lieber. Wenn ich ihm die-
nen kann, es ſey in Perſon, oder mit Gelde, ſo
darf er mir nur befehlen: Allein das letzte wird
mir leichter ſeyn. Denn wie kann ich jetzt meine
Goͤttin verlaſſen? Jch will aber ein Aufgebot an
meine uͤbrigen Vaſallen ergehen laſſen. Wenn
ihr einen Anfuͤhrer braucht, ſo laßt mich es wiſ-
ſen: ſonſt will ich euch mein Antheil an Gelde
uͤberſchicken.
Der neunzehnte Brief
von
Herrn Belford an Herrn Lovelacen.
Sonnabends den 20ſten May.
Einen ſo verruchten Menſchen, als du dich in
deinem Briefe von geſtern Abend bewieſen
haſt, will ich nicht ein Wort weiter ſchreiben; ſon-
dern die Fraͤulein dem Schutze derjenigen Gewalt,
die allein Wunder thun kann, und ihrer eigenen
Tugend uͤberlaſſen. Jch hoffe, daß ſie dennoch
bewahret werden wird.
Jch will dir nur nach deinem Verlangen mel-
den, wie es dem armen Belton gehet, ſonderlich
da mir ſelbſt bey dieſer Geſchichte ſolche Gedan-
cken uͤber unſere bisherige Lebensart und uͤber un-
ſere boͤſen Vorſaͤtze auf das Kuͤnftige aufgeſtiegen
ſind, die dir und mir nuͤtzlich ſeyn koͤnnen, wenn
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 4. Göttingen, 1749, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa04_1749/135>, abgerufen am 30.12.2024.
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