in meine Entschliessungen haben können. Jndessen wollte ich jetzt allein seyn, und das überlegen, was er von dem Obristen Morden gesagt hätte. Wenn dieser Vorschlag mir thunlich vorkäme, und würdig schiene Jhren Rath darüber einzuhohlen, so sollte er vor Verfliessung einer Stunde Nachricht davon haben.
Er verließ mich sehr ehrerbietig, und kam nach einer Stunde wieder. Jch meldete ihm: es wäre nicht nöthig, daß ich Sie bemühete, und Sie um Jhre Meinung fragte. Mein Vetter werde in kur- tzem von Florentz zurück erwartet. Jch könnte auch nicht zugeben, daß er in irgend einiger Verkleidung in meiner Gesellschaft wäre. Es sey gar nicht wahr- scheinlich, daß eine von seinen Basen mit mir reisen würde: und wenn sie mir auch diese Gütigkeit er- zeigeten, so würde es doch die Welt nicht anders ansehen, als wenn er selbst mitreisete.
Dieses gab Gelegenheit zu einer andern Unterre- dung, deren Jnhalt ich bis auf den nächsten Brief verspare.
Der ein und dreißigste Brief Eine Fortsetzung des vorigen von der Fräulein Cl. Harlowe.
Herr Lovelace sagte mir: weil er zum voraus befürchtet hätte, daß ich Schwierigkeiten bey einer Reise nach Florentz finden würde, so hätte er zum voraus auf einen anderen mir angenehmen
Vor-
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in meine Entſchlieſſungen haben koͤnnen. Jndeſſen wollte ich jetzt allein ſeyn, und das uͤberlegen, was er von dem Obriſten Morden geſagt haͤtte. Wenn dieſer Vorſchlag mir thunlich vorkaͤme, und wuͤrdig ſchiene Jhren Rath daruͤber einzuhohlen, ſo ſollte er vor Verflieſſung einer Stunde Nachricht davon haben.
Er verließ mich ſehr ehrerbietig, und kam nach einer Stunde wieder. Jch meldete ihm: es waͤre nicht noͤthig, daß ich Sie bemuͤhete, und Sie um Jhre Meinung fragte. Mein Vetter werde in kur- tzem von Florentz zuruͤck erwartet. Jch koͤnnte auch nicht zugeben, daß er in irgend einiger Verkleidung in meiner Geſellſchaft waͤre. Es ſey gar nicht wahr- ſcheinlich, daß eine von ſeinen Baſen mit mir reiſen wuͤrde: und wenn ſie mir auch dieſe Guͤtigkeit er- zeigeten, ſo wuͤrde es doch die Welt nicht anders anſehen, als wenn er ſelbſt mitreiſete.
Dieſes gab Gelegenheit zu einer andern Unterre- dung, deren Jnhalt ich bis auf den naͤchſten Brief verſpare.
Der ein und dreißigſte Brief Eine Fortſetzung des vorigen von der Fraͤulein Cl. Harlowe.
Herr Lovelace ſagte mir: weil er zum voraus befuͤrchtet haͤtte, daß ich Schwierigkeiten bey einer Reiſe nach Florentz finden wuͤrde, ſo haͤtte er zum voraus auf einen anderen mir angenehmen
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in meine Entſchlieſſungen haben koͤnnen. Jndeſſen
wollte ich jetzt allein ſeyn, und das uͤberlegen, was
er von dem Obriſten Morden geſagt haͤtte. Wenn
dieſer Vorſchlag mir thunlich vorkaͤme, und wuͤrdig
ſchiene Jhren Rath daruͤber einzuhohlen, ſo ſollte
er vor Verflieſſung einer Stunde Nachricht davon
haben.
Er verließ mich ſehr ehrerbietig, und kam nach
einer Stunde wieder. Jch meldete ihm: es waͤre
nicht noͤthig, daß ich Sie bemuͤhete, und Sie um
Jhre Meinung fragte. Mein Vetter werde in kur-
tzem von Florentz zuruͤck erwartet. Jch koͤnnte auch
nicht zugeben, daß er in irgend einiger Verkleidung
in meiner Geſellſchaft waͤre. Es ſey gar nicht wahr-
ſcheinlich, daß eine von ſeinen Baſen mit mir reiſen
wuͤrde: und wenn ſie mir auch dieſe Guͤtigkeit er-
zeigeten, ſo wuͤrde es doch die Welt nicht anders
anſehen, als wenn er ſelbſt mitreiſete.
Dieſes gab Gelegenheit zu einer andern Unterre-
dung, deren Jnhalt ich bis auf den naͤchſten Brief
verſpare.
Der ein und dreißigſte Brief
Eine Fortſetzung des vorigen von der Fraͤulein
Cl. Harlowe.
Herr Lovelace ſagte mir: weil er zum voraus
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 3. Göttingen, 1749, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa03_1749/275>, abgerufen am 21.11.2024.
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