Meine Mutter ging hinunter zum Frühstück. Jch war nicht im Stande dabey zu erscheinen: ich glaube aber auch nicht, daß ich geruffen seyn wür- de, wenn ich gleich besser gewesen wäre, weil mein Vater, da er neulich auf meiner Stube war, den nachdencklichen Befehl gegeben hatte, mich mit hinunter zu bringen, wenn ich des Namens einer Tochter werth wäre. Denn werde ich aber seiner Meinung nach nie verdienen, wenn er seine Meinung in Absicht auf den Solmes nicht än- dert.
Der neunzehnte Brief von Fräulein Clarissa Harlowe an Fräulein Howe.
(Eine Antwort auf den funfzehenten Brief.)
Sonnabends den 4. Märtz, um 12. Uhr.
Jetzt eben bringt mir Hannichen von dem ab- geredeten Ort den Brief, mit dem Sie mich gestern beschenckt haben. Der Jnhalt hat mich sehr tiefsinnig gemacht, und ich werde sehr ernst- haft darauf antworten. Solte ich Herrn Sol- mes noch nehmen? Nein! nimmermehr. Jch wollte lieber ich weiß nicht was - - doch ich will vorher den übrigen Jnhalt Jhres Briefes be- antworten, damit ich diesen Theil desselben mit mehrerer Gelassenheit berühren könne.
Was Sie von der Zuneigung meiner Schwester
gegen
der Clariſſa.
Meine Mutter ging hinunter zum Fruͤhſtuͤck. Jch war nicht im Stande dabey zu erſcheinen: ich glaube aber auch nicht, daß ich geruffen ſeyn wuͤr- de, wenn ich gleich beſſer geweſen waͤre, weil mein Vater, da er neulich auf meiner Stube war, den nachdencklichen Befehl gegeben hatte, mich mit hinunter zu bringen, wenn ich des Namens einer Tochter werth waͤre. Denn werde ich aber ſeiner Meinung nach nie verdienen, wenn er ſeine Meinung in Abſicht auf den Solmes nicht aͤn- dert.
Der neunzehnte Brief von Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein Howe.
(Eine Antwort auf den funfzehenten Brief.)
Sonnabends den 4. Maͤrtz, um 12. Uhr.
Jetzt eben bringt mir Hannichen von dem ab- geredeten Ort den Brief, mit dem Sie mich geſtern beſchenckt haben. Der Jnhalt hat mich ſehr tiefſinnig gemacht, und ich werde ſehr ernſt- haft darauf antworten. Solte ich Herrn Sol- mes noch nehmen? Nein! nimmermehr. Jch wollte lieber ich weiß nicht was ‒ ‒ doch ich will vorher den uͤbrigen Jnhalt Jhres Briefes be- antworten, damit ich dieſen Theil deſſelben mit mehrerer Gelaſſenheit beruͤhren koͤnne.
Was Sie von der Zuneigung meiner Schweſter
gegen
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der Clariſſa.
Meine Mutter ging hinunter zum Fruͤhſtuͤck.
Jch war nicht im Stande dabey zu erſcheinen: ich
glaube aber auch nicht, daß ich geruffen ſeyn wuͤr-
de, wenn ich gleich beſſer geweſen waͤre, weil
mein Vater, da er neulich auf meiner Stube war,
den nachdencklichen Befehl gegeben hatte, mich
mit hinunter zu bringen, wenn ich des Namens
einer Tochter werth waͤre. Denn werde ich aber
ſeiner Meinung nach nie verdienen, wenn er ſeine
Meinung in Abſicht auf den Solmes nicht aͤn-
dert.
Der neunzehnte Brief
von
Fraͤulein Clariſſa Harlowe an Fraͤulein
Howe.
(Eine Antwort auf den funfzehenten Brief.)
Sonnabends den 4. Maͤrtz,
um 12. Uhr.
Jetzt eben bringt mir Hannichen von dem ab-
geredeten Ort den Brief, mit dem Sie mich
geſtern beſchenckt haben. Der Jnhalt hat mich
ſehr tiefſinnig gemacht, und ich werde ſehr ernſt-
haft darauf antworten. Solte ich Herrn Sol-
mes noch nehmen? Nein! nimmermehr. Jch
wollte lieber ich weiß nicht was ‒ ‒ doch ich will
vorher den uͤbrigen Jnhalt Jhres Briefes be-
antworten, damit ich dieſen Theil deſſelben mit
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748/225>, abgerufen am 21.12.2024.
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