Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rhode, Johann Gottlieb: Theorie der Verbreitung des Schalles für Baukünstler. Berlin, 1800.

Bild:
<< vorherige Seite

selben besteht die 2te Hauptregel. Es
ist bereits erwiesen worden, dass die
gänzliche Vermeidung des Wiederhalls
nur durch die Einrichtung der Stufen¬
förmigen Sitze für die Zuschauer mög¬
lich ist, indem die Seitenlogen überall
dem Schalle so grosse Massen entgegen
setzen, welche nothwendig eine Rück¬
wirkung hervorbringen müssen. Die
Seitenlogen wären mithin ganz verwerf¬
lich; wenn die Erspahrung des Raumes
an manchen Orten sie nicht durchaus
nothwendig machte; indem bei der Ein¬
richtung der stufenförmigen Sitze das
ganze Haus nur so viel Zuschauer fasst,
als bei der Logeneinrichtung -- der un¬
tere Raum, Parket und Parterre fasst.
Man müsste sie also nur so unschäd¬
lich als möglich
zu machen suchen.
Dies müsste durch ihre Einrichtung er¬
reicht werden, wobei ich zugleich auf
das zweite Haupthinderniss, das

ſelben beſteht die 2te Hauptregel. Es
iſt bereits erwieſen worden, daſs die
gänzliche Vermeidung des Wiederhalls
nur durch die Einrichtung der Stufen¬
förmigen Sitze für die Zuſchauer mög¬
lich iſt, indem die Seitenlogen überall
dem Schalle ſo groſse Maſsen entgegen
ſetzen, welche nothwendig eine Rück¬
wirkung hervorbringen müſsen. Die
Seitenlogen wären mithin ganz verwerf¬
lich; wenn die Erſpahrung des Raumes
an manchen Orten ſie nicht durchaus
nothwendig machte; indem bei der Ein¬
richtung der ſtufenförmigen Sitze das
ganze Haus nur ſo viel Zuſchauer faſst,
als bei der Logeneinrichtung — der un¬
tere Raum, Parket und Parterre faſst.
Man müſste ſie alſo nur ſo unſchäd¬
lich als möglich
zu machen ſuchen.
Dies müſste durch ihre Einrichtung er¬
reicht werden, wobei ich zugleich auf
das zweite Haupthinderniſs, das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0076" n="70"/>
&#x017F;elben be&#x017F;teht die 2te Hauptregel. Es<lb/>
i&#x017F;t bereits erwie&#x017F;en worden, da&#x017F;s die<lb/>
gänzliche Vermeidung des Wiederhalls<lb/>
nur durch die Einrichtung der Stufen¬<lb/>
förmigen Sitze für die Zu&#x017F;chauer mög¬<lb/>
lich i&#x017F;t, indem die Seitenlogen überall<lb/>
dem Schalle &#x017F;o gro&#x017F;se Ma&#x017F;sen entgegen<lb/>
&#x017F;etzen, welche nothwendig eine Rück¬<lb/>
wirkung hervorbringen mü&#x017F;sen. Die<lb/>
Seitenlogen wären mithin ganz verwerf¬<lb/>
lich; wenn die Er&#x017F;pahrung des Raumes<lb/>
an manchen Orten &#x017F;ie nicht durchaus<lb/>
nothwendig machte; indem bei der Ein¬<lb/>
richtung der &#x017F;tufenförmigen Sitze das<lb/>
ganze Haus nur &#x017F;o viel Zu&#x017F;chauer fa&#x017F;st,<lb/>
als bei der Logeneinrichtung &#x2014; der un¬<lb/>
tere Raum, Parket und Parterre fa&#x017F;st.<lb/>
Man mü&#x017F;ste &#x017F;ie al&#x017F;o nur &#x017F;o <hi rendition="#g">un&#x017F;chäd¬<lb/>
lich als möglich</hi> zu machen &#x017F;uchen.<lb/>
Dies mü&#x017F;ste durch ihre Einrichtung er¬<lb/>
reicht werden, wobei ich zugleich auf<lb/>
das zweite <hi rendition="#g">Haupthinderni&#x017F;s</hi>, das<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[70/0076] ſelben beſteht die 2te Hauptregel. Es iſt bereits erwieſen worden, daſs die gänzliche Vermeidung des Wiederhalls nur durch die Einrichtung der Stufen¬ förmigen Sitze für die Zuſchauer mög¬ lich iſt, indem die Seitenlogen überall dem Schalle ſo groſse Maſsen entgegen ſetzen, welche nothwendig eine Rück¬ wirkung hervorbringen müſsen. Die Seitenlogen wären mithin ganz verwerf¬ lich; wenn die Erſpahrung des Raumes an manchen Orten ſie nicht durchaus nothwendig machte; indem bei der Ein¬ richtung der ſtufenförmigen Sitze das ganze Haus nur ſo viel Zuſchauer faſst, als bei der Logeneinrichtung — der un¬ tere Raum, Parket und Parterre faſst. Man müſste ſie alſo nur ſo unſchäd¬ lich als möglich zu machen ſuchen. Dies müſste durch ihre Einrichtung er¬ reicht werden, wobei ich zugleich auf das zweite Haupthinderniſs, das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rhode_schall_1800
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rhode_schall_1800/76
Zitationshilfe: Rhode, Johann Gottlieb: Theorie der Verbreitung des Schalles für Baukünstler. Berlin, 1800, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rhode_schall_1800/76>, abgerufen am 26.04.2024.