wäre den jungen Pflänzlein mehr schädlich als nützlich.
§. 51. Von Amerisen.
Von Vertilgung der Ameisen habe bereits imVon Vertil- gung der Ameisen. zweyten Theile des Land- und Garten-Scha- tzes gehandelt und einige Mittel wider dieselben angegeben.
Jch will daher nur noch eins hinzufügen, welches ich öfters mit guter Wirkung gebrauchet. Es wird solches in Heinrich Hessens Garten- Lust im andern Theile p. m. 15. angeführt und bestehet in folgendem:
"Die Ameisen zu vertreiben, muß man ein "oder mehr Beine nehmen, davon das Fleisch "fast abgenommen ist. Diese werden auf die Erde "an solche Oerter geleget, wo sich diese kleine Thier- "lein aufzuhalten pflegen, da sie dann durch die- "sen Köder oder angenehme Lockspeise angezogen "werden, und in großer Menge herbey kommen. "Wann diese Beine vol sitzen, ziehet man "sie zurücke, und wo dieses öfters geschiehet, so kan "man sie ohne viele Mühe vertilgen.
Jch habe damit also verfahren: Wenn die Ameisen an den Braten-Knochen sich haufen- weise angehänget, so habe ich solche in einen gla- surten Topf, welcher halb mit Wasser angefüllet war, abgeschüttelt oder mit einem Flederwische ab- gestrichen, daß die Ameisen darein gefallen sind. Alsdenn habe sie mit einem Stecklein stark in dem Wasser herum gerühret, daß sie ersauffen müssen. Den Knochen aber habe ich alsobald wiederum
an
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
waͤre den jungen Pflaͤnzlein mehr ſchaͤdlich als nuͤtzlich.
§. 51. Von Ameriſen.
Von Vertilgung der Ameiſen habe bereits imVon Vertil- gung der Ameiſen. zweyten Theile des Land- und Garten-Scha- tzes gehandelt und einige Mittel wider dieſelben angegeben.
Jch will daher nur noch eins hinzufuͤgen, welches ich oͤfters mit guter Wirkung gebrauchet. Es wird ſolches in Heinrich Heſſens Garten- Luſt im andern Theile p. m. 15. angefuͤhrt und beſtehet in folgendem:
„Die Ameiſen zu vertreiben, muß man ein „oder mehr Beine nehmen, davon das Fleiſch „faſt abgenommen iſt. Dieſe werden auf die Erde „an ſolche Oerter geleget, wo ſich dieſe kleine Thier- „lein aufzuhalten pflegen, da ſie dann durch die- „ſen Koͤder oder angenehme Lockſpeiſe angezogen „werden, und in großer Menge herbey kommen. „Wann dieſe Beine vol ſitzen, ziehet man „ſie zuruͤcke, und wo dieſes oͤfters geſchiehet, ſo kan „man ſie ohne viele Muͤhe vertilgen.
Jch habe damit alſo verfahren: Wenn die Ameiſen an den Braten-Knochen ſich haufen- weiſe angehaͤnget, ſo habe ich ſolche in einen gla- ſurten Topf, welcher halb mit Waſſer angefuͤllet war, abgeſchuͤttelt oder mit einem Flederwiſche ab- geſtrichen, daß die Ameiſen darein gefallen ſind. Alsdenn habe ſie mit einem Stecklein ſtark in dem Waſſer herum geruͤhret, daß ſie erſauffen muͤſſen. Den Knochen aber habe ich alſobald wiederum
an
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0267"n="253"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.</hi></fw><lb/>
waͤre den jungen Pflaͤnzlein mehr ſchaͤdlich als<lb/>
nuͤtzlich.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 51.<lb/><hirendition="#fr"><hirendition="#g">Von Ameriſen.</hi></hi></head><lb/><p>Von Vertilgung der Ameiſen habe bereits im<noteplace="right">Von Vertil-<lb/>
gung der<lb/>
Ameiſen.</note><lb/>
zweyten Theile des <hirendition="#fr">Land- und Garten-Scha-<lb/>
tzes</hi> gehandelt und einige Mittel wider dieſelben<lb/>
angegeben.</p><lb/><p>Jch will daher nur noch eins hinzufuͤgen,<lb/>
welches ich oͤfters mit guter Wirkung gebrauchet.<lb/>
Es wird ſolches in <hirendition="#fr">Heinrich Heſſens Garten-<lb/>
Luſt</hi> im andern Theile <hirendition="#aq">p. m.</hi> 15. angefuͤhrt und<lb/>
beſtehet in folgendem:</p><lb/><cit><quote>„Die Ameiſen zu vertreiben, muß man ein<lb/>„oder mehr Beine nehmen, davon das Fleiſch<lb/>„faſt abgenommen iſt. Dieſe werden auf die Erde<lb/>„an ſolche Oerter geleget, wo ſich dieſe kleine Thier-<lb/>„lein aufzuhalten pflegen, da ſie dann durch die-<lb/>„ſen Koͤder oder angenehme Lockſpeiſe angezogen<lb/>„werden, und in großer Menge herbey kommen.<lb/>„Wann dieſe Beine vol ſitzen, ziehet man<lb/>„ſie zuruͤcke, und wo dieſes oͤfters geſchiehet, ſo kan<lb/>„man ſie ohne viele Muͤhe vertilgen.</quote></cit><lb/><p>Jch habe damit alſo verfahren: Wenn die<lb/>
Ameiſen an den Braten-Knochen ſich haufen-<lb/>
weiſe angehaͤnget, ſo habe ich ſolche in einen gla-<lb/>ſurten Topf, welcher halb mit Waſſer angefuͤllet<lb/>
war, abgeſchuͤttelt oder mit einem Flederwiſche ab-<lb/>
geſtrichen, daß die Ameiſen darein gefallen ſind.<lb/>
Alsdenn habe ſie mit einem Stecklein ſtark in dem<lb/>
Waſſer herum geruͤhret, daß ſie erſauffen muͤſſen.<lb/>
Den Knochen aber habe ich alſobald wiederum<lb/><fwplace="bottom"type="catch">an</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[253/0267]
ſchaͤdl. Thieren und Ungeziefer.
waͤre den jungen Pflaͤnzlein mehr ſchaͤdlich als
nuͤtzlich.
§. 51.
Von Ameriſen.
Von Vertilgung der Ameiſen habe bereits im
zweyten Theile des Land- und Garten-Scha-
tzes gehandelt und einige Mittel wider dieſelben
angegeben.
Von Vertil-
gung der
Ameiſen.
Jch will daher nur noch eins hinzufuͤgen,
welches ich oͤfters mit guter Wirkung gebrauchet.
Es wird ſolches in Heinrich Heſſens Garten-
Luſt im andern Theile p. m. 15. angefuͤhrt und
beſtehet in folgendem:
„Die Ameiſen zu vertreiben, muß man ein
„oder mehr Beine nehmen, davon das Fleiſch
„faſt abgenommen iſt. Dieſe werden auf die Erde
„an ſolche Oerter geleget, wo ſich dieſe kleine Thier-
„lein aufzuhalten pflegen, da ſie dann durch die-
„ſen Koͤder oder angenehme Lockſpeiſe angezogen
„werden, und in großer Menge herbey kommen.
„Wann dieſe Beine vol ſitzen, ziehet man
„ſie zuruͤcke, und wo dieſes oͤfters geſchiehet, ſo kan
„man ſie ohne viele Muͤhe vertilgen.
Jch habe damit alſo verfahren: Wenn die
Ameiſen an den Braten-Knochen ſich haufen-
weiſe angehaͤnget, ſo habe ich ſolche in einen gla-
ſurten Topf, welcher halb mit Waſſer angefuͤllet
war, abgeſchuͤttelt oder mit einem Flederwiſche ab-
geſtrichen, daß die Ameiſen darein gefallen ſind.
Alsdenn habe ſie mit einem Stecklein ſtark in dem
Waſſer herum geruͤhret, daß ſie erſauffen muͤſſen.
Den Knochen aber habe ich alſobald wiederum
an
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/267>, abgerufen am 21.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.