das Besprengen alsobald vorzunehmen. Denn wenn eine kleine Zeit damit verzögert wird, so fliegen die andern auch herbey und suchen daselbst ihre Nahrung.
Jst das Bette wiederum trocken geworden, so muß nach den Pflänzlein abermal gesehen wer- den. Und wenn man nur einen einzigen Floh auf denselben merket, so ist das Besprengen abermal nöthig.
Dieses muß bey warmen Tagen und Son- nen-Schein drey bis viermal des Tages wieder- holet, und damit so lange continuiret werden, bis die Pflänzgen das vierte und sechste Blat erreichet haben. Nach dieser Zeit werden sie derb, daß ih- nen die Flöhe nicht mehr so leicht etwas anhaben können.
Gar genau habe ich auch angemerket, daß die Erd-Flöhe wenn es einige Tage geregnet, hungrig werden, und so bald sich wieder ein heller Sonnen- schein einstellet, und die Erde anfängt trocken zu werden, in grosser Menge herbey fliegen und die Pflänzgen so begierig anfallen, daß man sich darü- ber verwundern muß.
Zu solcher Zeit hat man also am allerersten darnach zu sehen, und solche zeitig mit Wasser zu besprengen, damit man dieses schädliche Ungezie- fer verjagen möge.
Doch ist hier zu merken, daß man unter dem Besprengen und Begiesen einen Unterschied zu machen habe. Das erste geschiehet gemächlich, das andere aber stark und heftig, und dieses letztere
wäre
Das ſechſte Cap. Von einigen
das Beſprengen alſobald vorzunehmen. Denn wenn eine kleine Zeit damit verzoͤgert wird, ſo fliegen die andern auch herbey und ſuchen daſelbſt ihre Nahrung.
Jſt das Bette wiederum trocken geworden, ſo muß nach den Pflaͤnzlein abermal geſehen wer- den. Und wenn man nur einen einzigen Floh auf denſelben merket, ſo iſt das Beſprengen abermal noͤthig.
Dieſes muß bey warmen Tagen und Son- nen-Schein drey bis viermal des Tages wieder- holet, und damit ſo lange continuiret werden, bis die Pflaͤnzgen das vierte und ſechſte Blat erreichet haben. Nach dieſer Zeit werden ſie derb, daß ih- nen die Floͤhe nicht mehr ſo leicht etwas anhaben koͤnnen.
Gar genau habe ich auch angemerket, daß die Erd-Floͤhe wenn es einige Tage geregnet, hungrig werden, und ſo bald ſich wieder ein heller Sonnen- ſchein einſtellet, und die Erde anfaͤngt trocken zu werden, in groſſer Menge herbey fliegen und die Pflaͤnzgen ſo begierig anfallen, daß man ſich daruͤ- ber verwundern muß.
Zu ſolcher Zeit hat man alſo am allererſten darnach zu ſehen, und ſolche zeitig mit Waſſer zu beſprengen, damit man dieſes ſchaͤdliche Ungezie- fer verjagen moͤge.
Doch iſt hier zu merken, daß man unter dem Beſprengen und Begieſen einen Unterſchied zu machen habe. Das erſte geſchiehet gemaͤchlich, das andere aber ſtark und heftig, und dieſes letztere
waͤre
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0266"n="252"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das ſechſte Cap. Von einigen</hi></fw><lb/>
das Beſprengen alſobald vorzunehmen. Denn<lb/>
wenn eine kleine Zeit damit verzoͤgert wird, ſo<lb/>
fliegen die andern auch herbey und ſuchen daſelbſt<lb/>
ihre Nahrung.</p><lb/><p>Jſt das Bette wiederum trocken geworden,<lb/>ſo muß nach den Pflaͤnzlein abermal geſehen wer-<lb/>
den. Und wenn man nur einen einzigen Floh auf<lb/>
denſelben merket, ſo iſt das Beſprengen abermal<lb/>
noͤthig.</p><lb/><p>Dieſes muß bey warmen Tagen und Son-<lb/>
nen-Schein drey bis viermal des Tages wieder-<lb/>
holet, und damit ſo lange continuiret werden, bis<lb/>
die Pflaͤnzgen das vierte und ſechſte Blat erreichet<lb/>
haben. Nach dieſer Zeit werden ſie derb, daß ih-<lb/>
nen die Floͤhe nicht mehr ſo leicht etwas anhaben<lb/>
koͤnnen.</p><lb/><p>Gar genau habe ich auch angemerket, daß die<lb/>
Erd-Floͤhe wenn es einige Tage geregnet, hungrig<lb/>
werden, und ſo bald ſich wieder ein heller Sonnen-<lb/>ſchein einſtellet, und die Erde anfaͤngt trocken zu<lb/>
werden, in groſſer Menge herbey fliegen und die<lb/>
Pflaͤnzgen ſo begierig anfallen, daß man ſich daruͤ-<lb/>
ber verwundern muß.</p><lb/><p>Zu ſolcher Zeit hat man alſo am allererſten<lb/>
darnach zu ſehen, und ſolche zeitig mit Waſſer zu<lb/>
beſprengen, damit man dieſes ſchaͤdliche Ungezie-<lb/>
fer verjagen moͤge.</p><lb/><p>Doch iſt hier zu merken, daß man unter dem<lb/>
Beſprengen und Begieſen einen Unterſchied zu<lb/>
machen habe. Das erſte geſchiehet gemaͤchlich, das<lb/>
andere aber ſtark und heftig, und dieſes letztere<lb/><fwplace="bottom"type="catch">waͤre</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[252/0266]
Das ſechſte Cap. Von einigen
das Beſprengen alſobald vorzunehmen. Denn
wenn eine kleine Zeit damit verzoͤgert wird, ſo
fliegen die andern auch herbey und ſuchen daſelbſt
ihre Nahrung.
Jſt das Bette wiederum trocken geworden,
ſo muß nach den Pflaͤnzlein abermal geſehen wer-
den. Und wenn man nur einen einzigen Floh auf
denſelben merket, ſo iſt das Beſprengen abermal
noͤthig.
Dieſes muß bey warmen Tagen und Son-
nen-Schein drey bis viermal des Tages wieder-
holet, und damit ſo lange continuiret werden, bis
die Pflaͤnzgen das vierte und ſechſte Blat erreichet
haben. Nach dieſer Zeit werden ſie derb, daß ih-
nen die Floͤhe nicht mehr ſo leicht etwas anhaben
koͤnnen.
Gar genau habe ich auch angemerket, daß die
Erd-Floͤhe wenn es einige Tage geregnet, hungrig
werden, und ſo bald ſich wieder ein heller Sonnen-
ſchein einſtellet, und die Erde anfaͤngt trocken zu
werden, in groſſer Menge herbey fliegen und die
Pflaͤnzgen ſo begierig anfallen, daß man ſich daruͤ-
ber verwundern muß.
Zu ſolcher Zeit hat man alſo am allererſten
darnach zu ſehen, und ſolche zeitig mit Waſſer zu
beſprengen, damit man dieſes ſchaͤdliche Ungezie-
fer verjagen moͤge.
Doch iſt hier zu merken, daß man unter dem
Beſprengen und Begieſen einen Unterſchied zu
machen habe. Das erſte geſchiehet gemaͤchlich, das
andere aber ſtark und heftig, und dieſes letztere
waͤre
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/266>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.