an den vorigen Ort geleget, und damit continuirel bis ich sie alle gefangen habe.
Noch eines Mittels wider die Ameisen muß ich hier gedenken, welches in den Hallischen Zei- tungen von 1754. Num. 171. p. 683. bekant ge- machet worden, vor dessen Richtigkeit ich aber nicht stehen kan, weil ich es nicht selbst versuchet habe. Das ganze Recept lautet also:
Man nehme von gemeinen Schwefel zwey Theile, und Herbae origani vulgaris, auf teutsch, Wohlgemuth oder braunen Dosten, so in allen Apothecken zu haben, einen Theil. Das Kraut wird bey gelinder Wärme so trocken gemachet, daß es sich zu Pulver reiben lässet, und der Schwefel wird besonders gestosen, hernach aber mit den Pulver des Krautes wohl gemischet. Der Ge- brauch davon ist dieser: Man machet um die Wur- zel des Baumes, so weit man Ameisen spüret, die Erde etwas los, streuet das Pulver darauf und rühret es unter die Erde, da man denn die Wür- kung von diesen geschäftigen Thiergen mit Ver- gnügen sehen wird. Da das Pulver nicht kost- bar ist, muß man eben nicht sparsam damit um- gehen. Es kan auch bey wiedrigen Wetter, mit Wasser etwas angefeuchtet, und wenn sich das er- stemal, die Ameisen nicht gänzlich verlieren sollten, ein bis zweymal wiederholet werden, da es denn ohnfehlbar erfolgen wird. Weil aber alle Oerter, wo sich die Ameisen befinden, den Gebrauch dieses Pulvers auf obbeschriebene Art nicht zulassen, so kan man ihnen mit folgendem Wasser begegnen:
Man
Das ſechſte Capitel. Von einigen
an den vorigen Ort geleget, und damit continuirel bis ich ſie alle gefangen habe.
Noch eines Mittels wider die Ameiſen muß ich hier gedenken, welches in den Halliſchen Zei- tungen von 1754. Num. 171. p. 683. bekant ge- machet worden, vor deſſen Richtigkeit ich aber nicht ſtehen kan, weil ich es nicht ſelbſt verſuchet habe. Das ganze Recept lautet alſo:
Man nehme von gemeinen Schwefel zwey Theile, und Herbæ origani vulgaris, auf teutſch, Wohlgemuth oder braunen Doſten, ſo in allen Apothecken zu haben, einen Theil. Das Kraut wird bey gelinder Waͤrme ſo trocken gemachet, daß es ſich zu Pulver reiben laͤſſet, und der Schwefel wird beſonders geſtoſen, hernach aber mit den Pulver des Krautes wohl gemiſchet. Der Ge- brauch davon iſt dieſer: Man machet um die Wur- zel des Baumes, ſo weit man Ameiſen ſpuͤret, die Erde etwas los, ſtreuet das Pulver darauf und ruͤhret es unter die Erde, da man denn die Wuͤr- kung von dieſen geſchaͤftigen Thiergen mit Ver- gnuͤgen ſehen wird. Da das Pulver nicht koſt- bar iſt, muß man eben nicht ſparſam damit um- gehen. Es kan auch bey wiedrigen Wetter, mit Waſſer etwas angefeuchtet, und wenn ſich das er- ſtemal, die Ameiſen nicht gaͤnzlich verlieren ſollten, ein bis zweymal wiederholet werden, da es denn ohnfehlbar erfolgen wird. Weil aber alle Oerter, wo ſich die Ameiſen befinden, den Gebrauch dieſes Pulvers auf obbeſchriebene Art nicht zulaſſen, ſo kan man ihnen mit folgendem Waſſer begegnen:
Man
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Das ſechſte Capitel. Von einigen
an den vorigen Ort geleget, und damit continuirel
bis ich ſie alle gefangen habe.
Noch eines Mittels wider die Ameiſen muß
ich hier gedenken, welches in den Halliſchen Zei-
tungen von 1754. Num. 171. p. 683. bekant ge-
machet worden, vor deſſen Richtigkeit ich aber nicht
ſtehen kan, weil ich es nicht ſelbſt verſuchet habe.
Das ganze Recept lautet alſo:
Man nehme von gemeinen Schwefel zwey
Theile, und Herbæ origani vulgaris, auf teutſch,
Wohlgemuth oder braunen Doſten, ſo in allen
Apothecken zu haben, einen Theil. Das Kraut
wird bey gelinder Waͤrme ſo trocken gemachet, daß
es ſich zu Pulver reiben laͤſſet, und der Schwefel
wird beſonders geſtoſen, hernach aber mit den
Pulver des Krautes wohl gemiſchet. Der Ge-
brauch davon iſt dieſer: Man machet um die Wur-
zel des Baumes, ſo weit man Ameiſen ſpuͤret, die
Erde etwas los, ſtreuet das Pulver darauf und
ruͤhret es unter die Erde, da man denn die Wuͤr-
kung von dieſen geſchaͤftigen Thiergen mit Ver-
gnuͤgen ſehen wird. Da das Pulver nicht koſt-
bar iſt, muß man eben nicht ſparſam damit um-
gehen. Es kan auch bey wiedrigen Wetter, mit
Waſſer etwas angefeuchtet, und wenn ſich das er-
ſtemal, die Ameiſen nicht gaͤnzlich verlieren ſollten,
ein bis zweymal wiederholet werden, da es denn
ohnfehlbar erfolgen wird. Weil aber alle Oerter,
wo ſich die Ameiſen befinden, den Gebrauch dieſes
Pulvers auf obbeſchriebene Art nicht zulaſſen, ſo
kan man ihnen mit folgendem Waſſer begegnen:
Man
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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 6. 2. Aufl. Erfurt, 1765, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz06_1755/268>, abgerufen am 03.07.2024.
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