Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. T. 1. Leipzig, 1787.Das Capitol. + Der schlafende Endymion. Sein treuer Eine wilde Schweins-Jagd von guter An- Statuen. + Eine drappirte Muse, dem Kopfe und denCapitolini- Ein junger Hercules von grünem Basalt. + Ve- 38 c) So Winkelmann, welcher behauptet, die Hand
mit dem Blumenstrauß sey modern. Den Kopf mit dem Blumenkranze scheint er für antik, aber nicht von idealischer Schönheit, sondern für ein Portrait einer schönen Person zu halten. G. d. K. Wiener Edit. S. 309. Fea in der italienischen Uebersetzung, T. I. p. 323. hält sie mit dem Abbate Visconti für eine Polymnia. Warum? Das Capitol. † Der ſchlafende Endymion. Sein treuer Eine wilde Schweins-Jagd von guter An- Statuen. † Eine drappirte Muſe, dem Kopfe und denCapitolini- Ein junger Hercules von gruͤnem Baſalt. † Ve- 38 c) So Winkelmann, welcher behauptet, die Hand
mit dem Blumenſtrauß ſey modern. Den Kopf mit dem Blumenkranze ſcheint er fuͤr antik, aber nicht von idealiſcher Schoͤnheit, ſondern fuͤr ein Portrait einer ſchoͤnen Perſon zu halten. G. d. K. Wiener Edit. S. 309. Fea in der italieniſchen Ueberſetzung, T. I. p. 323. haͤlt ſie mit dem Abbate Viſconti fuͤr eine Polymnia. Warum? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0259" n="237"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das Capitol.</hi> </fw><lb/> <p>† <hi rendition="#fr">Der ſchlafende Endymion.</hi> Sein treuer<lb/> Hund ſcheint gegen die ſich naͤhernde Luna anzubellen,<lb/> und ſeinen Herrn vertheidigen zu wollen. Dieſe Fi-<lb/> gur hat viel Ausdruck, und die Stellung iſt ſchoͤn.<lb/> Schade, daß der Kopf mit dem Rumpfe nicht recht<lb/> zuſammenhaͤngt.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Eine wilde Schweins-Jagd</hi> von guter An-<lb/> ordnung und gutem Ausdruck. Alles hat Leben.</p><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#g">Statuen</hi>.</head><lb/> <p>† <hi rendition="#fr">Eine drappirte Muſe,</hi> dem Kopfe und den<note place="right">Capitolini-<lb/> ſche Flora.</note><lb/> Haͤnden nach als Flora reſtaurirt. Denn man be-<lb/> hauptet, daß dieſe beiden Theile entweder ganz mo-<lb/> dern oder doch angeſetzet ſind. Andere wollen hinge-<lb/> gen, nur die linke Hand ſey modern. <note place="foot" n="38 c)">So Winkelmann, welcher behauptet, die Hand<lb/> mit dem Blumenſtrauß ſey modern. Den Kopf mit<lb/> dem Blumenkranze ſcheint er fuͤr antik, aber nicht<lb/> von idealiſcher Schoͤnheit, ſondern fuͤr ein Portrait<lb/> einer ſchoͤnen Perſon zu halten. G. d. K. Wiener<lb/> Edit. S. 309. Fea in der italieniſchen Ueberſetzung,<lb/><hi rendition="#aq">T. I. p. 323.</hi> haͤlt ſie mit dem Abbate Viſconti fuͤr<lb/> eine Polymnia. Warum?</note> So viel<lb/> iſt gewiß, die rechte Hand iſt ſchoͤn. Das Gewand<lb/> iſt im kleinlichen Geſchmacke gedacht, aber in der<lb/> Ausfuͤhrung ein Beiſpiel von Gedult.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Ein junger Hercules von gruͤnem Baſalt.</hi><lb/> Die linke Hand, in der er die Aepfel haͤlt, und der<lb/> rechte Arm ſind modern. In Anſehung der Schoͤn-<lb/> heit von geringem Werthe.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">† <hi rendition="#fr">Ve-</hi></fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [237/0259]
Das Capitol.
† Der ſchlafende Endymion. Sein treuer
Hund ſcheint gegen die ſich naͤhernde Luna anzubellen,
und ſeinen Herrn vertheidigen zu wollen. Dieſe Fi-
gur hat viel Ausdruck, und die Stellung iſt ſchoͤn.
Schade, daß der Kopf mit dem Rumpfe nicht recht
zuſammenhaͤngt.
Eine wilde Schweins-Jagd von guter An-
ordnung und gutem Ausdruck. Alles hat Leben.
Statuen.
† Eine drappirte Muſe, dem Kopfe und den
Haͤnden nach als Flora reſtaurirt. Denn man be-
hauptet, daß dieſe beiden Theile entweder ganz mo-
dern oder doch angeſetzet ſind. Andere wollen hinge-
gen, nur die linke Hand ſey modern. 38 c) So viel
iſt gewiß, die rechte Hand iſt ſchoͤn. Das Gewand
iſt im kleinlichen Geſchmacke gedacht, aber in der
Ausfuͤhrung ein Beiſpiel von Gedult.
Capitolini-
ſche Flora.
Ein junger Hercules von gruͤnem Baſalt.
Die linke Hand, in der er die Aepfel haͤlt, und der
rechte Arm ſind modern. In Anſehung der Schoͤn-
heit von geringem Werthe.
† Ve-
38 c) So Winkelmann, welcher behauptet, die Hand
mit dem Blumenſtrauß ſey modern. Den Kopf mit
dem Blumenkranze ſcheint er fuͤr antik, aber nicht
von idealiſcher Schoͤnheit, ſondern fuͤr ein Portrait
einer ſchoͤnen Perſon zu halten. G. d. K. Wiener
Edit. S. 309. Fea in der italieniſchen Ueberſetzung,
T. I. p. 323. haͤlt ſie mit dem Abbate Viſconti fuͤr
eine Polymnia. Warum?
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