Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.Des ersten Buchs dung er sich entweder ein voll- oderwenigstens unvollkommenes Recht an uns erlanget/ und daß man also/ auch auf beschehene Nachfrage/ das- jenige durch ein weisliches Still- schweigen gar wohl dissimuliren könne/ welches von uns zuerfahren/ oder zuerforschen der andere kein Recht hat/ und zu dessen Entdeckung man seines Orts sich nicht verpflich- tet befindet. §. 5. Ja weil die Rede nicht al- §. 6.
Des erſten Buchs dung er ſich entweder ein voll- oderwenigſtens unvollkommenes Recht an uns erlanget/ und daß man alſo/ auch auf beſchehene Nachfrage/ das- jenige durch ein weisliches Still- ſchweigen gar wohl diſſimuliren koͤnne/ welches von uns zuerfahren/ oder zuerforſchen der andere kein Recht hat/ und zu deſſen Entdeckung man ſeines Orts ſich nicht verpflich- tet befindet. §. 5. Ja weil die Rede nicht al- §. 6.
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Des erſten Buchs
dung er ſich entweder ein voll- oder
wenigſtens unvollkommenes Recht
an uns erlanget/ und daß man alſo/
auch auf beſchehene Nachfrage/ das-
jenige durch ein weisliches Still-
ſchweigen gar wohl diſſimuliren
koͤnne/ welches von uns zuerfahren/
oder zuerforſchen der andere kein
Recht hat/ und zu deſſen Entdeckung
man ſeines Orts ſich nicht verpflich-
tet befindet.
§. 5. Ja weil die Rede nicht al-
lein anderer/ ſondern auch un-
ſerer ſelbſt wegen erfunden iſt; ſo
kan man/ wo es einen zu ſeinen Nu-
tzen/ und den andern nicht zu Scha-
den gereichet/ oder ſein Recht hierun-
ter nicht verletzet wird/ die Rede der-
geſtalt einrichten/ daß man etwas
anders/ als man im Sinne hat/ vor-
gebe/ oder mit einem Worte ſimu-
lire.
§. 6.
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Zitationshilfe: | Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/320>, abgerufen am 16.07.2024. |