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Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.

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zehendes Capitel.
sen Disciplinen unterrichten lässet.
Oftmals wird einen auch von Na-
türlichem Rechte anbefohlen/ dem
andern seine Wissenschafft mitzuthei-
len/ damit man ihm hierunter einen
Nutzen erweisen/ Schaden von ihm
abwenden/ oder zu demselbigen keine
Ursache und Anlaß geben möge.
Endlich/ so kan öfters ein unter Hän-
den habendes Geschäffte anderer
Gestalt nicht abgethan werden/ als
wenn man seine Meinung darüber
eröffnet/ gleichwie bey Schliessung
derer Contracte/ u. s. f. zugeschehen
pfleget.

§. 4.

Weil es sich aber nicht alle-
mal so füget/ daß man aus einen de-
rer ietz-erwehnten Bewegnisse einen
iedweden seine Gedancken darff auf
die Nase binden; so ists offenbar/ daß
man einen durch seine Rede sonst icht-
was kund zu machen nicht eben nö-
thig habe/ ausser zu dessen Vermel-

dung
M 2

zehendes Capitel.
ſen Diſciplinen unterrichten laͤſſet.
Oftmals wird einen auch von Na-
tuͤrlichem Rechte anbefohlen/ dem
andern ſeine Wiſſenſchafft mitzuthei-
len/ damit man ihm hierunter einen
Nutzen erweiſen/ Schaden von ihm
abwenden/ oder zu demſelbigen keine
Urſache und Anlaß geben moͤge.
Endlich/ ſo kan oͤfters ein unter Haͤn-
den habendes Geſchaͤffte anderer
Geſtalt nicht abgethan werden/ als
wenn man ſeine Meinung daruͤber
eroͤffnet/ gleichwie bey Schlieſſung
derer Contracte/ u. ſ. f. zugeſchehen
pfleget.

§. 4.

Weil es ſich aber nicht alle-
mal ſo fuͤget/ daß man aus einen de-
rer ietz-erwehnten Bewegniſſe einen
iedweden ſeine Gedancken darff auf
die Naſe binden; ſo iſts offenbar/ daß
man einen durch ſeine Rede ſonſt icht-
was kund zu machen nicht eben noͤ-
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[255/0319] zehendes Capitel. ſen Diſciplinen unterrichten laͤſſet. Oftmals wird einen auch von Na- tuͤrlichem Rechte anbefohlen/ dem andern ſeine Wiſſenſchafft mitzuthei- len/ damit man ihm hierunter einen Nutzen erweiſen/ Schaden von ihm abwenden/ oder zu demſelbigen keine Urſache und Anlaß geben moͤge. Endlich/ ſo kan oͤfters ein unter Haͤn- den habendes Geſchaͤffte anderer Geſtalt nicht abgethan werden/ als wenn man ſeine Meinung daruͤber eroͤffnet/ gleichwie bey Schlieſſung derer Contracte/ u. ſ. f. zugeſchehen pfleget. §. 4. Weil es ſich aber nicht alle- mal ſo fuͤget/ daß man aus einen de- rer ietz-erwehnten Bewegniſſe einen iedweden ſeine Gedancken darff auf die Naſe binden; ſo iſts offenbar/ daß man einen durch ſeine Rede ſonſt icht- was kund zu machen nicht eben noͤ- thig habe/ auſſer zu deſſen Vermel- dung M 2

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Zitationshilfe: Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pufendorf_einleitung_1691/319>, abgerufen am 24.11.2024.