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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831.

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wohl abzusehen, der Schulmeister rechnet aber auf
die in jenen Gegenden regelmäßig wehenden Passat-
winde. Als Amüsement auf dem Lande ist die Sache
jedenfalls sehr zu empfehlen, und ich sende Dir da-
her beiliegend eine ausführliche Brochüre mit erläu-
ternden Kupfern, wonach Du etwaigen Liebhabern
unter Deinen eignen Schulmeistern auftragen kannst,
ähnliche Versuche zu machen.

Den Abend widmete ich einer Pantomime, deren
originelle Tollheit von so vortrefflichen Dekorationen
und Maschinerien unterstützt ward, daß man sich
ohne viele Schwierigkeit in die Zeit der Feenmährchen
versetzen konnte. Solcher lieblicher Unsinn ist herr-
lich. Z. B. im Reich der Frösche ein unabsehbarer
Schilfsumpf, dessen Bewohner geschickte Schauspieler
auf's Täuschendste agiren müssen, und zuletzt ein
Tempel der Johanniswürmchen, den an ausgelasse-
ner Phantasie und wunderbarem Glanz kein chinesi-
sches Feuerwerk erreicht.



Die Mode ist eine große Tyrannin, und so sehr
ich das einsehe, lasse ich mich doch auch, wie jeder
andere, von ihr regieren. Seit einigen Tagen hat
sie mich wieder hierher geführt zu der liebenswürdi-
gen Misses J ...., der klugen Lady L ...., der rei-
zenden F .... etc. etc.

wohl abzuſehen, der Schulmeiſter rechnet aber auf
die in jenen Gegenden regelmäßig wehenden Paſſat-
winde. Als Amüſement auf dem Lande iſt die Sache
jedenfalls ſehr zu empfehlen, und ich ſende Dir da-
her beiliegend eine ausführliche Brochüre mit erläu-
ternden Kupfern, wonach Du etwaigen Liebhabern
unter Deinen eignen Schulmeiſtern auftragen kannſt,
ähnliche Verſuche zu machen.

Den Abend widmete ich einer Pantomime, deren
originelle Tollheit von ſo vortrefflichen Dekorationen
und Maſchinerien unterſtützt ward, daß man ſich
ohne viele Schwierigkeit in die Zeit der Feenmährchen
verſetzen konnte. Solcher lieblicher Unſinn iſt herr-
lich. Z. B. im Reich der Fröſche ein unabſehbarer
Schilfſumpf, deſſen Bewohner geſchickte Schauſpieler
auf’s Täuſchendſte agiren müſſen, und zuletzt ein
Tempel der Johanniswürmchen, den an ausgelaſſe-
ner Phantaſie und wunderbarem Glanz kein chineſi-
ſches Feuerwerk erreicht.



Die Mode iſt eine große Tyrannin, und ſo ſehr
ich das einſehe, laſſe ich mich doch auch, wie jeder
andere, von ihr regieren. Seit einigen Tagen hat
ſie mich wieder hierher geführt zu der liebenswürdi-
gen Miſſes J ...., der klugen Lady L ...., der rei-
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[303/0321] wohl abzuſehen, der Schulmeiſter rechnet aber auf die in jenen Gegenden regelmäßig wehenden Paſſat- winde. Als Amüſement auf dem Lande iſt die Sache jedenfalls ſehr zu empfehlen, und ich ſende Dir da- her beiliegend eine ausführliche Brochüre mit erläu- ternden Kupfern, wonach Du etwaigen Liebhabern unter Deinen eignen Schulmeiſtern auftragen kannſt, ähnliche Verſuche zu machen. Den Abend widmete ich einer Pantomime, deren originelle Tollheit von ſo vortrefflichen Dekorationen und Maſchinerien unterſtützt ward, daß man ſich ohne viele Schwierigkeit in die Zeit der Feenmährchen verſetzen konnte. Solcher lieblicher Unſinn iſt herr- lich. Z. B. im Reich der Fröſche ein unabſehbarer Schilfſumpf, deſſen Bewohner geſchickte Schauſpieler auf’s Täuſchendſte agiren müſſen, und zuletzt ein Tempel der Johanniswürmchen, den an ausgelaſſe- ner Phantaſie und wunderbarem Glanz kein chineſi- ſches Feuerwerk erreicht. Brighton, den 23ſten. Die Mode iſt eine große Tyrannin, und ſo ſehr ich das einſehe, laſſe ich mich doch auch, wie jeder andere, von ihr regieren. Seit einigen Tagen hat ſie mich wieder hierher geführt zu der liebenswürdi- gen Miſſes J ...., der klugen Lady L ...., der rei- zenden F .... ꝛc. ꝛc.

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe04_1831/321>, abgerufen am 23.11.2024.