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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.

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Fünftes Kapitel.

Von der Sprache und den Wissenschaften
der Araber.

Es ist bekannt, daß die Araber in den ältern
Zeiten schon verschiedene Dialekte gehabt
haben. -- Itzt trift man vielleicht in keiner
Sprache so viele Mundarten an, als in der ara-
bischen. Man findet nicht nur in den bergigten
Gegenden des kleinen Gebiets, daß der Iman
von Jemen beherrscht, eine ganz andre Art zu
reden, als in Tehama, sondern die Vornehmen
haben auch eine ganz andre Aussprache, und
für viele Sachen ganz andre Namen, als die
Bauern und beyde Mundarten, sind von der
Bedouinen ihrer sehr verschieden. Noch größer
ist der Unterschied in entferntern Provinzen. --
Da also schon von undenklichen Jahren her,
selbst in den verschiedenen Provinzen Arabiens,
mancherley Dialekte im Gebrauch gewesen sind,
und die arabische Sprache auch viele Sprachen
außerhalb Arabien verdrängt hat; so wird
man sich nicht darüber wundern, daß sie reicher
an Wörtern ist, als irgend eine andre.

Weil sich die Araber zur mohammedanischen
Religion bekennen; so halten sie die Sprache,
worinn der Koran geschrieben ist, und also den

Dialekt,


Fuͤnftes Kapitel.

Von der Sprache und den Wiſſenſchaften
der Araber.

Es iſt bekannt, daß die Araber in den aͤltern
Zeiten ſchon verſchiedene Dialekte gehabt
haben. — Itzt trift man vielleicht in keiner
Sprache ſo viele Mundarten an, als in der ara-
biſchen. Man findet nicht nur in den bergigten
Gegenden des kleinen Gebiets, daß der Iman
von Jemen beherrſcht, eine ganz andre Art zu
reden, als in Tehâma, ſondern die Vornehmen
haben auch eine ganz andre Ausſprache, und
fuͤr viele Sachen ganz andre Namen, als die
Bauern und beyde Mundarten, ſind von der
Bedouinen ihrer ſehr verſchieden. Noch groͤßer
iſt der Unterſchied in entferntern Provinzen. —
Da alſo ſchon von undenklichen Jahren her,
ſelbſt in den verſchiedenen Provinzen Arabiens,
mancherley Dialekte im Gebrauch geweſen ſind,
und die arabiſche Sprache auch viele Sprachen
außerhalb Arabien verdraͤngt hat; ſo wird
man ſich nicht daruͤber wundern, daß ſie reicher
an Woͤrtern iſt, als irgend eine andre.

Weil ſich die Araber zur mohammedaniſchen
Religion bekennen; ſo halten ſie die Sprache,
worinn der Koran geſchrieben iſt, und alſo den

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[222/0248] Fuͤnftes Kapitel. Von der Sprache und den Wiſſenſchaften der Araber. Es iſt bekannt, daß die Araber in den aͤltern Zeiten ſchon verſchiedene Dialekte gehabt haben. — Itzt trift man vielleicht in keiner Sprache ſo viele Mundarten an, als in der ara- biſchen. Man findet nicht nur in den bergigten Gegenden des kleinen Gebiets, daß der Iman von Jemen beherrſcht, eine ganz andre Art zu reden, als in Tehâma, ſondern die Vornehmen haben auch eine ganz andre Ausſprache, und fuͤr viele Sachen ganz andre Namen, als die Bauern und beyde Mundarten, ſind von der Bedouinen ihrer ſehr verſchieden. Noch groͤßer iſt der Unterſchied in entferntern Provinzen. — Da alſo ſchon von undenklichen Jahren her, ſelbſt in den verſchiedenen Provinzen Arabiens, mancherley Dialekte im Gebrauch geweſen ſind, und die arabiſche Sprache auch viele Sprachen außerhalb Arabien verdraͤngt hat; ſo wird man ſich nicht daruͤber wundern, daß ſie reicher an Woͤrtern iſt, als irgend eine andre. Weil ſich die Araber zur mohammedaniſchen Religion bekennen; ſo halten ſie die Sprache, worinn der Koran geſchrieben iſt, und alſo den Dialekt,

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Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/248>, abgerufen am 21.11.2024.