[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.Fünftes Kapitel. Von einigen Künsten, Handwerken und Die Perser nennen die Musik in ihrer Spra- Ihre Gesänge sind lebhaft und munter; theilen H
Fuͤnftes Kapitel. Von einigen Kuͤnſten, Handwerken und Die Perſer nennen die Muſik in ihrer Spra- Ihre Geſaͤnge ſind lebhaft und munter; theilen H
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Fuͤnftes Kapitel.
Von einigen Kuͤnſten, Handwerken und
Manufacturen.
Die Perſer nennen die Muſik in ihrer Spra-
che Muſiki, welches Wort ſie von den
Griechen ſcheinen angenommen zu haben. Ih-
re Scala beſteht aus neun Toͤnen; fuͤr die
Stimme und Inſtrumente haben ſie beſondere
Tabulaturen, welche eine uͤberaus große Menge
Figuren in ſich faſſen. Man muthmaßet daher
nicht ohne Grund, daß die Vervielfaͤltigung
der Zeichen, die Art, die Muſik zu ſtudiren,
ſehr verwirrt machen muͤſſe. Ihre muſikali-
ſchen Noten ſind mit den Namen der Staͤdte
eines Landes, einiger Theile des menſchlichen
Koͤrpers, oder mit einer andern bekannten Sa-
che belegt. Wenn ſie jemanden in der Muſik
unterrichten wollen, ſo pflegen ſie zu ſagen:
Gehe itzt zu dieſer, zu jener Stadt.
Ihre Geſaͤnge ſind lebhaft und munter;
ſie lieben die ſtarken und hohen Stimmen, die
Triller und großen Coloraturen im Singen.
Denn, ſagen ſie, man muß die Menſchen durch
die Harmonie der Stimmen zum Lachen und
Weinen bringen koͤnnen, wenn man recht ſingen
will. Die Arien nennen ſie Perdeh, und
theilen
H
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