Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Casperl. Sei mir willkommen, o Wonne! Du, meines Lebensglückes Sonne! Prestissimo unisono Lauf der Bässe und Violoncelle durch zwei Oktaven hinauf, Fortissimo. Sanfter Uebergang der Violinen, wobei die Flöte einen Triller auf dem bohen Cis macht. Wie lieb' ich dich! wie bist du theuer mir! Verlaß' mich nie; o blieb' ich stets bei dir! Bässe und Violoncelle pizziccato: Pim pum, pim pim pim, Pim pam -- pum pum pam. Ritornell. Violinsolo, während Casperl mit ausdrucksvollen Schritten auf- und abgeht. Arie. Melodie aus der "weißen Frau." Ha, welche Lust Minister zu sein Und ein Portefeuille zu tragen; Die Besoldung ist nicht klein, Goldgestickt sind Rock und Kragen. Sechstausend Thaler sind nicht schlecht Und dabei auch noch Diäten; Zum Leben ist dieß grad so recht, Den Posten zu vertreten. Wer klug ist, der braucht kein System, Hängt nach dem Wind den Mantel; Casperl. Sei mir willkommen, o Wonne! Du, meines Lebensglückes Sonne! Prestissimo unisono Lauf der Bäſſe und Violoncelle durch zwei Oktaven hinauf, Fortissimo. Sanfter Uebergang der Violinen, wobei die Flöte einen Triller auf dem bohen Cis macht. Wie lieb’ ich dich! wie biſt du theuer mir! Verlaß’ mich nie; o blieb’ ich ſtets bei dir! Bäſſe und Violoncelle pizziccato: Pim pum, pim pim pim, Pim pam — pum pum pam. Ritornell. Violinſolo, während Casperl mit ausdrucksvollen Schritten auf- und abgeht. Arie. Melodie aus der „weißen Frau.‟ Ha, welche Luſt Miniſter zu ſein Und ein Portefeuille zu tragen; Die Beſoldung iſt nicht klein, Goldgeſtickt ſind Rock und Kragen. Sechstauſend Thaler ſind nicht ſchlecht Und dabei auch noch Diäten; Zum Leben iſt dieß grad ſo recht, Den Poſten zu vertreten. Wer klug iſt, der braucht kein Syſtem, Hängt nach dem Wind den Mantel; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0259" n="253"/> <sp who="#CAS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sei mir willkommen, o Wonne!<lb/> Du, meines Lebensglückes Sonne!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Prestissimo unisono</hi> Lauf der Bäſſe und Violoncelle durch zwei<lb/> Oktaven hinauf, <hi rendition="#aq">Fortissimo.</hi><lb/> Sanfter Uebergang der Violinen, wobei die Flöte einen Triller<lb/> auf dem bohen <hi rendition="#aq">Cis</hi> macht.</hi> </stage><lb/> <p>Wie lieb’ ich dich! wie biſt du theuer mir!<lb/> Verlaß’ mich nie; o blieb’ ich ſtets bei dir!</p> </sp><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Bäſſe und Violoncelle <hi rendition="#aq">pizziccato:<lb/> Pim pum, pim pim pim,<lb/> Pim pam — pum pum pam.</hi></hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Ritornell. Violinſolo, während Casperl mit ausdrucksvollen<lb/> Schritten auf- und abgeht.</hi> </stage><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">Arie.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Melodie aus der „weißen Frau.‟</hi> </stage><lb/> <sp who="#CAS"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Ha, welche Luſt Miniſter zu ſein</l><lb/> <l>Und ein Portefeuille zu tragen;</l><lb/> <l>Die Beſoldung iſt nicht klein,</l><lb/> <l>Goldgeſtickt ſind Rock und Kragen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Sechstauſend Thaler ſind nicht ſchlecht</l><lb/> <l>Und dabei auch noch Diäten;</l><lb/> <l>Zum Leben iſt dieß grad ſo recht,</l><lb/> <l>Den Poſten zu vertreten.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Wer klug iſt, der braucht kein Syſtem,</l><lb/> <l>Hängt nach dem Wind den Mantel;</l><lb/> </lg> </lg> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [253/0259]
Casperl.
Sei mir willkommen, o Wonne!
Du, meines Lebensglückes Sonne!
Prestissimo unisono Lauf der Bäſſe und Violoncelle durch zwei
Oktaven hinauf, Fortissimo.
Sanfter Uebergang der Violinen, wobei die Flöte einen Triller
auf dem bohen Cis macht.
Wie lieb’ ich dich! wie biſt du theuer mir!
Verlaß’ mich nie; o blieb’ ich ſtets bei dir!
Bäſſe und Violoncelle pizziccato:
Pim pum, pim pim pim,
Pim pam — pum pum pam.
Ritornell. Violinſolo, während Casperl mit ausdrucksvollen
Schritten auf- und abgeht.
Arie.
Melodie aus der „weißen Frau.‟
Ha, welche Luſt Miniſter zu ſein
Und ein Portefeuille zu tragen;
Die Beſoldung iſt nicht klein,
Goldgeſtickt ſind Rock und Kragen.
Sechstauſend Thaler ſind nicht ſchlecht
Und dabei auch noch Diäten;
Zum Leben iſt dieß grad ſo recht,
Den Poſten zu vertreten.
Wer klug iſt, der braucht kein Syſtem,
Hängt nach dem Wind den Mantel;
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/259>, abgerufen am 22.02.2025. |