zeihung! beinah hätt' ich mich vom Stoff hinreißen lassen. Nehmen S' halt vorlieb mit dem, was Jhnen der Casperl Larifari ganz ghorsamst ge- bracht hat und wenn S' gfälligst umblätteln, so können S' selber lesen, was er im Sack hat, nehm- lich: Ein Büchl, folgenden Jnhalts:
Anmerkung des Setzers.
Jch kann dem verehrten Leser meine Beobachtung nicht vorenthalten, daß, abgesehen von der abgeschmackten Erschein- ung des Casperl. das gold'ne Ei eine viel geeignetere Ver- wendung bei feierlichen Gelegenheiten finden könnte. Wäre es z. B. nicht sehr hübsch, wenn bei einem Geburts- oder Namenstagfeste aus dem Ei eine Bouteille guten Weines erschiene, die man dann dem Gefeierten überreicht, oder bei Verlobungen 2 brennende Herzen in Trausparent mit den Namenszügen der Verlobten u. dgl. m. Jch kann meine Verwunderung nicht unterdrücken, daß dem Herrn Verfasser nicht dergleichen zu Ehren des Lesers eingefallen ist, und daß er den läppischen Casperl Larifari aus dem Ei er- scheinen läßt.
zeihung! beinah hätt’ ich mich vom Stoff hinreißen laſſen. Nehmen S’ halt vorlieb mit dem, was Jhnen der Casperl Larifari ganz ghorſamſt ge- bracht hat und wenn S’ gfälligſt umblätteln, ſo können S’ ſelber leſen, was er im Sack hat, nehm- lich: Ein Büchl, folgenden Jnhalts:
Anmerkung des Setzers.
Jch kann dem verehrten Leſer meine Beobachtung nicht vorenthalten, daß, abgeſehen von der abgeſchmackten Erſchein- ung des Casperl. das gold’ne Ei eine viel geeignetere Ver- wendung bei feierlichen Gelegenheiten finden könnte. Wäre es z. B. nicht ſehr hübſch, wenn bei einem Geburts- oder Namenstagfeſte aus dem Ei eine Bouteille guten Weines erſchiene, die man dann dem Gefeierten überreicht, oder bei Verlobungen 2 brennende Herzen in Trausparent mit den Namenszügen der Verlobten u. dgl. m. Jch kann meine Verwunderung nicht unterdrücken, daß dem Herrn Verfaſſer nicht dergleichen zu Ehren des Leſers eingefallen iſt, und daß er den läppiſchen Casperl Larifari aus dem Ei er- ſcheinen läßt.
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[XVIII/0018]
zeihung! beinah hätt’ ich mich vom Stoff hinreißen
laſſen. Nehmen S’ halt vorlieb mit dem, was
Jhnen der Casperl Larifari ganz ghorſamſt ge-
bracht hat und wenn S’ gfälligſt umblätteln, ſo
können S’ ſelber leſen, was er im Sack hat, nehm-
lich: Ein Büchl, folgenden Jnhalts:
Anmerkung des Setzers.
Jch kann dem verehrten Leſer meine Beobachtung nicht
vorenthalten, daß, abgeſehen von der abgeſchmackten Erſchein-
ung des Casperl. das gold’ne Ei eine viel geeignetere Ver-
wendung bei feierlichen Gelegenheiten finden könnte. Wäre
es z. B. nicht ſehr hübſch, wenn bei einem Geburts- oder
Namenstagfeſte aus dem Ei eine Bouteille guten Weines
erſchiene, die man dann dem Gefeierten überreicht, oder bei
Verlobungen 2 brennende Herzen in Trausparent mit den
Namenszügen der Verlobten u. dgl. m. Jch kann meine
Verwunderung nicht unterdrücken, daß dem Herrn Verfaſſer
nicht dergleichen zu Ehren des Leſers eingefallen iſt, und
daß er den läppiſchen Casperl Larifari aus dem Ei er-
ſcheinen läßt.
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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. XVIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/18>, abgerufen am 27.07.2024.
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