Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite
IV. Aufzug.
Zimmer auf Hohenburg.
Die Taube sitzt in einem Käfig.
Casperl.
O du allerliebstes Thierl? Jetzt bist auch
schon wieder bei uns da. Du bist ja so gscheid
wie a Mensch. Gestern bist mit en Brief nach
Falkenburg gflogen und heut fruh bist schon wie-
der bei uns gwesen, auch mit am Zetterl um dein
Kropferl:

Lied.
Ja, wenn nur ich so Täuberl wär,
Jch flög halt allweil hin und her,
Von einem Wirthshaus zu dem Andern
Könnt' ohne müd zu werd'n ich wandern.
Zwei Flügel'n stunden mir nit schlecht,
Die wären grad fürn Casperl recht,
Ein Flügel hint' der andre vorn',
Und mitten drin zwei lange Ohr'n.
IV. Aufzug.
Zimmer auf Hohenburg.
Die Taube ſitzt in einem Käfig.
Casperl.
O du allerliebſtes Thierl? Jetzt biſt auch
ſchon wieder bei uns da. Du biſt ja ſo gſcheid
wie a Menſch. Geſtern biſt mit en Brief nach
Falkenburg gflogen und heut fruh biſt ſchon wie-
der bei uns gweſen, auch mit am Zetterl um dein
Kropferl:

Lied.
Ja, wenn nur ich ſo Täuberl wär,
Jch flög halt allweil hin und her,
Von einem Wirthshaus zu dem Andern
Könnt’ ohne müd zu werd’n ich wandern.
Zwei Flügel’n ſtunden mir nit ſchlecht,
Die wären grad fürn Casperl recht,
Ein Flügel hint’ der andre vorn’,
Und mitten drin zwei lange Ohr’n.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0174"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Aufzug.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#g">Zimmer auf Hohenburg.</hi> </head><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">Die Taube &#x017F;itzt in einem Käfig.</hi> </stage><lb/>
            <sp who="#CAST">
              <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/>
              <p>O du allerlieb&#x017F;tes Thierl? Jetzt bi&#x017F;t auch<lb/>
&#x017F;chon wieder bei uns da. Du bi&#x017F;t ja &#x017F;o g&#x017F;cheid<lb/>
wie a Men&#x017F;ch. Ge&#x017F;tern bi&#x017F;t mit en Brief nach<lb/>
Falkenburg gflogen und heut fruh bi&#x017F;t &#x017F;chon wie-<lb/>
der bei uns gwe&#x017F;en, auch mit am Zetterl um dein<lb/>
Kropferl:</p><lb/>
              <lg type="poem">
                <head> <hi rendition="#g">Lied.</hi> </head><lb/>
                <lg>
                  <l>Ja, wenn nur <hi rendition="#g">ich</hi> &#x017F;o Täuberl wär,<lb/>
Jch flög halt allweil hin und her,<lb/>
Von einem Wirthshaus zu dem Andern<lb/>
Könnt&#x2019; ohne müd zu werd&#x2019;n ich wandern.</l>
                </lg><lb/>
                <lg>
                  <l>Zwei Flügel&#x2019;n &#x017F;tunden mir nit &#x017F;chlecht,<lb/>
Die wären grad fürn Casperl recht,<lb/>
Ein Flügel hint&#x2019; der andre vorn&#x2019;,<lb/>
Und mitten drin zwei lange Ohr&#x2019;n.</l>
                </lg><lb/>
              </lg>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0174] IV. Aufzug. Zimmer auf Hohenburg. Die Taube ſitzt in einem Käfig. Casperl. O du allerliebſtes Thierl? Jetzt biſt auch ſchon wieder bei uns da. Du biſt ja ſo gſcheid wie a Menſch. Geſtern biſt mit en Brief nach Falkenburg gflogen und heut fruh biſt ſchon wie- der bei uns gweſen, auch mit am Zetterl um dein Kropferl: Lied. Ja, wenn nur ich ſo Täuberl wär, Jch flög halt allweil hin und her, Von einem Wirthshaus zu dem Andern Könnt’ ohne müd zu werd’n ich wandern. Zwei Flügel’n ſtunden mir nit ſchlecht, Die wären grad fürn Casperl recht, Ein Flügel hint’ der andre vorn’, Und mitten drin zwei lange Ohr’n.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/174
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 2. München, 1861, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein02_1861/174>, abgerufen am 21.11.2024.