mehr, da er izt zu Arner nichts mehr darüber sagte. Sylvia sah es, und sagte dieser Tage zur Aglee, es kochet in ihm, wie ich es gern sehe!
Sie hatte recht, es kochte wirklich in ihm, und übersott bald wie sie es gerne sah.
§. 7. Ein Mann, ein Weib, ein Hund, und ein Kind.
Der Tag war heiß, sie hatten Fremde, und er hatte mehr als gewohnt getrunken. Er erkühlete sich nach der Mahlzeit auf der Terrasse. Da zeigte ihm Sylvia wieder einen Bauern am Thor, und wieder mit den Worten: Er wird uns izt bald wie- der lassen, da er jemand für ihn hat.
Das Feuer war im Dach, er rief dem Bauern hinunter, er solle sich packen, so lieb ihm Gott sey.
Aber der Michel am Thor dachte, der Wein redt aus dem Herrn -- ich muß meinen Brief ab- legen, gieng nur ein wenig beyseits und nicht fort.
Da sehet ihr, sagte Sylvia, es weißt ein jeder Bauer, was ihr hier zu befehlen habt, und reizte ihn mit allem Fleiß so fort, bis er endlich dem Jä-
mehr, da er izt zu Arner nichts mehr daruͤber ſagte. Sylvia ſah es, und ſagte dieſer Tage zur Aglee, es kochet in ihm, wie ich es gern ſehe!
Sie hatte recht, es kochte wirklich in ihm, und uͤberſott bald wie ſie es gerne ſah.
§. 7. Ein Mann, ein Weib, ein Hund, und ein Kind.
Der Tag war heiß, ſie hatten Fremde, und er hatte mehr als gewohnt getrunken. Er erkuͤhlete ſich nach der Mahlzeit auf der Terraſſe. Da zeigte ihm Sylvia wieder einen Bauern am Thor, und wieder mit den Worten: Er wird uns izt bald wie- der laſſen, da er jemand fuͤr ihn hat.
Das Feuer war im Dach, er rief dem Bauern hinunter, er ſolle ſich packen, ſo lieb ihm Gott ſey.
Aber der Michel am Thor dachte, der Wein redt aus dem Herrn — ich muß meinen Brief ab- legen, gieng nur ein wenig beyſeits und nicht fort.
Da ſehet ihr, ſagte Sylvia, es weißt ein jeder Bauer, was ihr hier zu befehlen habt, und reizte ihn mit allem Fleiß ſo fort, bis er endlich dem Jaͤ-
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mehr, da er izt zu Arner nichts mehr daruͤber
ſagte. Sylvia ſah es, und ſagte dieſer Tage zur
Aglee, es kochet in ihm, wie ich es gern ſehe!
Sie hatte recht, es kochte wirklich in ihm,
und uͤberſott bald wie ſie es gerne ſah.
§. 7.
Ein Mann, ein Weib, ein Hund, und
ein Kind.
Der Tag war heiß, ſie hatten Fremde, und er
hatte mehr als gewohnt getrunken. Er erkuͤhlete
ſich nach der Mahlzeit auf der Terraſſe. Da zeigte
ihm Sylvia wieder einen Bauern am Thor, und
wieder mit den Worten: Er wird uns izt bald wie-
der laſſen, da er jemand fuͤr ihn hat.
Das Feuer war im Dach, er rief dem Bauern
hinunter, er ſolle ſich packen, ſo lieb ihm Gott ſey.
Aber der Michel am Thor dachte, der Wein
redt aus dem Herrn — ich muß meinen Brief ab-
legen, gieng nur ein wenig beyſeits und nicht fort.
Da ſehet ihr, ſagte Sylvia, es weißt ein jeder
Bauer, was ihr hier zu befehlen habt, und reizte
ihn mit allem Fleiß ſo fort, bis er endlich dem Jaͤ-
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/43>, abgerufen am 21.11.2024.
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