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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

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haft ein: "fürchte nur nichts für die Prinzes¬
sinn; sie mußte, um vom verhaßten Bräutigam
nur loszukommen, allen Ihrigen eidlich ange¬
loben, nie einen unter ihrem Stande zu wäh¬
len -- und das hält sie, sogar bei Dir." --
Er beantwortete den Scherz bloß mit der ern¬
sten Wiederholung des Neins. Nun so bestehe
sie darauf, versetzte sie, daß er ihnen beiden
wenigstens auf halbem Weg entgegenkomme
und sie im "Prinzengarten" -- einem von
Luigi als Erbprinz angelegten und auf dem
Fürstenstuhle vergessenen Park -- erwarte. Das
ergriff er sehr freudig.

Sie fragte scheidend noch scherzhaft: "wer
hat Dich von neuem mit einer Schwester be¬
schenkt?" Er sagte: "das konnte mein Vater
nicht von mir erfahren." -- "Bruder, (sagte
sie sanft,) ein Herr war's, der Prinzessinnen
leicht für Gräfinnen nimmt und der nächstens
noch toller zu werden glaubt als er schon ist
-- Dein Schoppe" und flog davon.

125. Zykel.

Am Morgen darauf fuhren beide Freundin¬
nen nach Arkadien. Julienne -- obwohl be¬

Titan IV. X

haft ein: „fürchte nur nichts für die Prinzes¬
ſinn; ſie mußte, um vom verhaßten Bräutigam
nur loszukommen, allen Ihrigen eidlich ange¬
loben, nie einen unter ihrem Stande zu wäh¬
len — und das hält ſie, ſogar bei Dir.“ —
Er beantwortete den Scherz bloß mit der ern¬
ſten Wiederholung des Neins. Nun ſo beſtehe
ſie darauf, verſetzte ſie, daß er ihnen beiden
wenigſtens auf halbem Weg entgegenkomme
und ſie im „Prinzengarten“ — einem von
Luigi als Erbprinz angelegten und auf dem
Fürſtenſtuhle vergeſſenen Park — erwarte. Das
ergriff er ſehr freudig.

Sie fragte ſcheidend noch ſcherzhaft: „wer
hat Dich von neuem mit einer Schweſter be¬
ſchenkt?“ Er ſagte: „das konnte mein Vater
nicht von mir erfahren.“ — „Bruder, (ſagte
ſie ſanft,) ein Herr war's, der Prinzeſſinnen
leicht für Gräfinnen nimmt und der nächſtens
noch toller zu werden glaubt als er ſchon iſt
— Dein Schoppe“ und flog davon.

125. Zykel.

Am Morgen darauf fuhren beide Freundin¬
nen nach Arkadien. Julienne — obwohl be¬

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[321/0333] haft ein: „fürchte nur nichts für die Prinzes¬ ſinn; ſie mußte, um vom verhaßten Bräutigam nur loszukommen, allen Ihrigen eidlich ange¬ loben, nie einen unter ihrem Stande zu wäh¬ len — und das hält ſie, ſogar bei Dir.“ — Er beantwortete den Scherz bloß mit der ern¬ ſten Wiederholung des Neins. Nun ſo beſtehe ſie darauf, verſetzte ſie, daß er ihnen beiden wenigſtens auf halbem Weg entgegenkomme und ſie im „Prinzengarten“ — einem von Luigi als Erbprinz angelegten und auf dem Fürſtenſtuhle vergeſſenen Park — erwarte. Das ergriff er ſehr freudig. Sie fragte ſcheidend noch ſcherzhaft: „wer hat Dich von neuem mit einer Schweſter be¬ ſchenkt?“ Er ſagte: „das konnte mein Vater nicht von mir erfahren.“ — „Bruder, (ſagte ſie ſanft,) ein Herr war's, der Prinzeſſinnen leicht für Gräfinnen nimmt und der nächſtens noch toller zu werden glaubt als er ſchon iſt — Dein Schoppe“ und flog davon. 125. Zykel. Am Morgen darauf fuhren beide Freundin¬ nen nach Arkadien. Julienne — obwohl be¬ Titan IV. X

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/333>, abgerufen am 22.12.2024.