noch mehr Leute, etwa gar ihre "belle-soeur" zwischen ihren Bund sich drängten. Albano nahm es freundlich an, bat sie aber ernst, nur keine Plane zu machen, weil er zu ehrlich da¬ zu gegen Linda seyn und ihr sogleich das ganze Wort der Charade sagen würde.
Sie entdeckte ihm, sie habe weiter keinen zu etwas gemacht als zu einem frohen Tage für morgen, den nehmlich, mit Linda die Prin¬ zessinn Idoine in Arkadien zu besuchen, der sie außer dem Besuch noch größere Dinge schul¬ dig sey, besonders ihr halbes Herz: "Du rei¬ test uns zufällig nach und triffst uns mitten im Schäferleben an (setzte sie dazu), und über¬ raschest Deine Linda." -- Er sagte sehr ent¬ schieden Nein; weil er vor Idoinens Ähnlich¬ keit mit Lianen -- ob er gleich nur wußte daß Liane jene im Traum-Tempel vorgespielt, noch nicht aber, daß Idoine diese vor seinem Kran¬ kenbette nachgebildet -- und vor der Gegen¬ wart der Ministerinn die Flucht aus Scheu so¬ wohl der bittern Erinnerungen als der süßen nahm, welchen beiden Roquairol in solchem Falle nachgezogen wäre. Julienne wandte bos¬
haft
noch mehr Leute, etwa gar ihre „belle-soeur“ zwiſchen ihren Bund ſich drängten. Albano nahm es freundlich an, bat ſie aber ernſt, nur keine Plane zu machen, weil er zu ehrlich da¬ zu gegen Linda ſeyn und ihr ſogleich das ganze Wort der Charade ſagen würde.
Sie entdeckte ihm, ſie habe weiter keinen zu etwas gemacht als zu einem frohen Tage für morgen, den nehmlich, mit Linda die Prin¬ zeſſinn Idoine in Arkadien zu beſuchen, der ſie außer dem Beſuch noch größere Dinge ſchul¬ dig ſey, beſonders ihr halbes Herz: „Du rei¬ teſt uns zufällig nach und triffſt uns mitten im Schäferleben an (ſetzte ſie dazu), und über¬ raſcheſt Deine Linda.“ — Er ſagte ſehr ent¬ ſchieden Nein; weil er vor Idoinens Ähnlich¬ keit mit Lianen — ob er gleich nur wußte daß Liane jene im Traum-Tempel vorgeſpielt, noch nicht aber, daß Idoine dieſe vor ſeinem Kran¬ kenbette nachgebildet — und vor der Gegen¬ wart der Miniſterinn die Flucht aus Scheu ſo¬ wohl der bittern Erinnerungen als der ſüßen nahm, welchen beiden Roquairol in ſolchem Falle nachgezogen wäre. Julienne wandte bos¬
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noch mehr Leute, etwa gar ihre „belle-soeur“
zwiſchen ihren Bund ſich drängten. Albano
nahm es freundlich an, bat ſie aber ernſt, nur
keine Plane zu machen, weil er zu ehrlich da¬
zu gegen Linda ſeyn und ihr ſogleich das ganze
Wort der Charade ſagen würde.
Sie entdeckte ihm, ſie habe weiter keinen
zu etwas gemacht als zu einem frohen Tage
für morgen, den nehmlich, mit Linda die Prin¬
zeſſinn Idoine in Arkadien zu beſuchen, der ſie
außer dem Beſuch noch größere Dinge ſchul¬
dig ſey, beſonders ihr halbes Herz: „Du rei¬
teſt uns zufällig nach und triffſt uns mitten
im Schäferleben an (ſetzte ſie dazu), und über¬
raſcheſt Deine Linda.“ — Er ſagte ſehr ent¬
ſchieden Nein; weil er vor Idoinens Ähnlich¬
keit mit Lianen — ob er gleich nur wußte daß
Liane jene im Traum-Tempel vorgeſpielt, noch
nicht aber, daß Idoine dieſe vor ſeinem Kran¬
kenbette nachgebildet — und vor der Gegen¬
wart der Miniſterinn die Flucht aus Scheu ſo¬
wohl der bittern Erinnerungen als der ſüßen
nahm, welchen beiden Roquairol in ſolchem
Falle nachgezogen wäre. Julienne wandte bos¬
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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/332>, abgerufen am 22.11.2024.
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