Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.Deutschland noch viel Lust haben kann, nach Noch lange draussen im lebendigen Sonnen¬ In Neapel besah er noch einige Merkwür¬ 115. Zykel. Und als sie sich wieder sahen und wieder Deutſchland noch viel Luſt haben kann, nach Noch lange drauſſen im lebendigen Sonnen¬ In Neapel beſah er noch einige Merkwür¬ 115. Zykel. Und als ſie ſich wieder ſahen und wieder <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0209" n="197"/> Deutſchland noch viel Luſt haben kann, nach<lb/> der größten Ruine der Erde die erbärmlichen<lb/> winzigen für Eure Fürſtengärten anzugeben?“<lb/> — Sie ſahen in einem dunkeln Vorhaus eben<lb/> eine irdene Maske an, die man in Gräber ſtell¬<lb/> te, mit Lampen wie Augen darhinter. Da<lb/> blickte ihn Albano ſtarr an und ſagte: „ſind<lb/> wir nicht blitzende Larven aus Erde am Grab?“<lb/> — „Pfui, die häßliche Idee!“ ſagte Dian.</p><lb/> <p>Noch lange drauſſen im lebendigen Sonnen¬<lb/> ſchein giengen ihm dunkle Gedanken nach, neben<lb/> dem glänzenden Portici ſtand der Veſuv als Schei¬<lb/> terhaufen und der Todesengel darauf. Er dachte<lb/> an Hamiltons Weiſſagung, daß das ſchöne<lb/> Iſchia einſt auf der Mine eines Erdbebens<lb/> ſterbe. Selber Linda's Brief betrübte ihn mit<lb/> dem bloßen Gemählde ihres möglichen Verluſts.</p><lb/> <p>In Neapel beſah er noch einige Merkwür¬<lb/> digkeiten; dann ſchifft' er ſich am andern Mor¬<lb/> gen nach dem Eden der Wellen ein.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head>115. <hi rendition="#g">Zykel.</hi><lb/></head> <p>Und als ſie ſich wieder ſahen und wieder<lb/> faßten: waren ſie entzückter und verbundner,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [197/0209]
Deutſchland noch viel Luſt haben kann, nach
der größten Ruine der Erde die erbärmlichen
winzigen für Eure Fürſtengärten anzugeben?“
— Sie ſahen in einem dunkeln Vorhaus eben
eine irdene Maske an, die man in Gräber ſtell¬
te, mit Lampen wie Augen darhinter. Da
blickte ihn Albano ſtarr an und ſagte: „ſind
wir nicht blitzende Larven aus Erde am Grab?“
— „Pfui, die häßliche Idee!“ ſagte Dian.
Noch lange drauſſen im lebendigen Sonnen¬
ſchein giengen ihm dunkle Gedanken nach, neben
dem glänzenden Portici ſtand der Veſuv als Schei¬
terhaufen und der Todesengel darauf. Er dachte
an Hamiltons Weiſſagung, daß das ſchöne
Iſchia einſt auf der Mine eines Erdbebens
ſterbe. Selber Linda's Brief betrübte ihn mit
dem bloßen Gemählde ihres möglichen Verluſts.
In Neapel beſah er noch einige Merkwür¬
digkeiten; dann ſchifft' er ſich am andern Mor¬
gen nach dem Eden der Wellen ein.
115. Zykel.
Und als ſie ſich wieder ſahen und wieder
faßten: waren ſie entzückter und verbundner,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/209 |
Zitationshilfe: | Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/209>, abgerufen am 27.07.2024. |