Olearius, Johann: Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, unnd Stück des heiligen Catechismi D. Luthers. Halle, 1597.Tom. 2. Uuiteb. fol. 147. im Buch / Das die wort noch fest stehen. Diese Lesterung aber / wider die heilige zarte Menschheit Christi / stehet sonst offtmals in dieser Postill / als vber die Historiam des heiligen Abendmals von S. Marco beschrieben / fol. 388. plaudert sie also: Ob diß wol den verstendigen möchte gnug sein / dennoch vmb der vnuerstendigen vnnd schwachen willen / welche durch den alten Aberglauben noch im zweiffel hangen / wollen wir etliche vrsachen vorbringen / welche vns bewegen / dz wir die wort des Abendmals durch einen tropum, das ist / figürlich auslegen müssen / so wir anders die Fundament oder Gründe des Christlichen Glaubens nit wolten vmbreissen. Erstlich vermahnet vns darzu das Ende der Menschwerdung Christi / welchs kein ander ist / denn das er dz Fleisch annemen must / auff das er hette / das er für vns opffern könte / vnd durch welches verdienst wir möchten erlöset werden / Daher wir also argumentiren: Das Fleisch Christi hat gar keinen nutz auff Erden / ausser dem Handel der Erlösung. Nu ist aber vnser Erlösung am Creutz vollkömlich vnd völlig verrichtet. Darumb ist nu mehr auff Erden kein nutz des Fleisches Christi / was nemlich seine leibliche gegenwart belangt. Bißher die Postill.Erinnerung vnd Widerlegung. WAs dünckt dich / Christlicher Leser / von diesem Caluinischen Grund des Christlichen Glaubens / der da sein solt / Christus Fleisch ist kein nutz / Insonderheit Tom. 2. Uuiteb. fol. 147. im Buch / Das die wort noch fest stehen. Diese Lesterung aber / wider die heilige zarte Menschheit Christi / stehet sonst offtmals in dieser Postill / als vber die Historiam des heiligen Abendmals von S. Marco beschrieben / fol. 388. plaudert sie also: Ob diß wol den verstendigen möchte gnug sein / dennoch vmb der vnuerstendigen vnnd schwachen willen / welche durch den alten Aberglauben noch im zweiffel hangen / wollen wir etliche vrsachen vorbringen / welche vns bewegẽ / dz wir die wort des Abendmals durch einen tropum, das ist / figürlich auslegen müssen / so wir anders die Fundament oder Gründe des Christlichen Glaubens nit wolten vmbreissen. Erstlich vermahnet vns darzu das Ende der Menschwerdung Christi / welchs kein ander ist / denn das er dz Fleisch annemen must / auff das er hette / das er für vns opffern könte / vnd durch welches verdienst wir möchten erlöset werden / Daher wir also argumentiren: Das Fleisch Christi hat gar keinen nutz auff Erden / ausser dem Handel der Erlösung. Nu ist aber vnser Erlösung am Creutz vollkömlich vnd völlig verrichtet. Darumb ist nu mehr auff Erden kein nutz des Fleisches Christi / was nemlich seine leibliche gegenwart belangt. Bißher die Postill.Erinnerung vnd Widerlegung. WAs dünckt dich / Christlicher Leser / von diesem Caluinischen Grund des Christlichen Glaubens / der da sein solt / Christus Fleisch ist kein nutz / Insonderheit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0067" n="26"/> Tom. 2. Uuiteb. fol. 147. im Buch / Das die wort noch fest stehen.</p> <p>Diese Lesterung aber / wider die heilige zarte Menschheit Christi / stehet sonst offtmals in dieser Postill / als vber die Historiam des heiligen Abendmals von S. Marco beschrieben / fol. 388. plaudert sie also: Ob diß wol den verstendigen möchte gnug sein / dennoch vmb der vnuerstendigen vnnd schwachen willen / welche durch den alten Aberglauben noch im zweiffel hangen / wollen wir etliche vrsachen vorbringen / welche vns bewegẽ / dz wir die wort des Abendmals durch einen tropum, das ist / figürlich auslegen müssen / so wir anders die Fundament oder Gründe des Christlichen Glaubens nit wolten vmbreissen.</p> <p>Erstlich vermahnet vns darzu das Ende der Menschwerdung Christi / welchs kein ander ist / denn das er dz Fleisch annemen must / auff das er hette / das er für vns opffern könte / vnd durch welches verdienst wir möchten erlöset werden / Daher wir also argumentiren:</p> <l>Das Fleisch Christi hat gar keinen nutz auff Erden / ausser dem Handel der Erlösung. Nu ist aber vnser Erlösung am Creutz vollkömlich vnd völlig verrichtet. Darumb ist nu mehr auff Erden kein nutz des Fleisches Christi / was nemlich seine leibliche gegenwart belangt. Bißher die Postill.</l> </div> <div> <head>Erinnerung vnd Widerlegung.<lb/></head> <p>WAs dünckt dich / Christlicher Leser / von diesem Caluinischen Grund des Christlichen Glaubens / der da sein solt / Christus Fleisch ist kein nutz / Insonderheit </p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0067]
Tom. 2. Uuiteb. fol. 147. im Buch / Das die wort noch fest stehen.
Diese Lesterung aber / wider die heilige zarte Menschheit Christi / stehet sonst offtmals in dieser Postill / als vber die Historiam des heiligen Abendmals von S. Marco beschrieben / fol. 388. plaudert sie also: Ob diß wol den verstendigen möchte gnug sein / dennoch vmb der vnuerstendigen vnnd schwachen willen / welche durch den alten Aberglauben noch im zweiffel hangen / wollen wir etliche vrsachen vorbringen / welche vns bewegẽ / dz wir die wort des Abendmals durch einen tropum, das ist / figürlich auslegen müssen / so wir anders die Fundament oder Gründe des Christlichen Glaubens nit wolten vmbreissen.
Erstlich vermahnet vns darzu das Ende der Menschwerdung Christi / welchs kein ander ist / denn das er dz Fleisch annemen must / auff das er hette / das er für vns opffern könte / vnd durch welches verdienst wir möchten erlöset werden / Daher wir also argumentiren:
Das Fleisch Christi hat gar keinen nutz auff Erden / ausser dem Handel der Erlösung. Nu ist aber vnser Erlösung am Creutz vollkömlich vnd völlig verrichtet. Darumb ist nu mehr auff Erden kein nutz des Fleisches Christi / was nemlich seine leibliche gegenwart belangt. Bißher die Postill. Erinnerung vnd Widerlegung.
WAs dünckt dich / Christlicher Leser / von diesem Caluinischen Grund des Christlichen Glaubens / der da sein solt / Christus Fleisch ist kein nutz / Insonderheit
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