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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Das XXXV. Capitel.

Betreffend aber den Hopffen/ so kan das Anfassen mit dem Faden bey
selbigen nicht wohl geschehen/ weilen selbiger gar zu klein ist/ und sehr lang-
weilig mit dem Anfassen hergienge/ so ist es aber am besten/ so man selbige bey
gelinder Wärme in einem Siebe auf dem Ofen abdörre/ allerdings aber wie
oben bey dem Spargel gedacht ist.

7. Köstlicher Citronen-Salat.

Nimm Citronen/ schneide sie schön gleich zu Scheiben/ oder Plätzen/ ha-
cke sie mit besondern darzu gemachten Eiselein zierlich aus/ schneide hernach
die Plätzlein halb von einander/ und lege sie in Zucker/ lasse sie über Nacht dar-
innen liegen; nimm dann eine zinnerne Schüssel/ mit einem breiten Rand oder
Bord/ lege eine Schale darein/ und schlichte die Plätzlein rings herum/ darauff/ doch
nicht zu weit/ auch nicht zu enge/ und zwar also nach einander/ biß sie oben auf-
gespitzet zusammen gehen/ lege dann das Deckelein von den Citronen zu oberst
darauff/ oder bestecke es mit einem Sträußlein von Seiden-Blumen/ oder einen
Bild von Tragant-Arbeit/ beziere den Schüssel-Rand mit Lorbeer-Blättern/
und darzwischen gelegten Citronen-Plätzlein. Etliche pflegen die Citronen schön
zu schrauben/ in 4. Theile zu zerschneiden/ oder auf andere Weise nach Belieben
zu formiren. Jnsonderheit aber die Citronen-Schelffen/ die man von den ge-
schraubten Citronen haben kan/ auf unterschiedene Arten in einander zu schlin-
gen/ gedoppelt oder einfache Zweiffels-Knöten daraus zu machen und den
Rand der Schüssel/ wie auch den Salat selbst darmit zu bezieren.

8. Citronen oder Pomerantzen einzumachen
zum Salat.

Es werden zu erst die Citronen und Pomerantzen auf beyden Seiten
schön und zierlich von Blum-Werck geschraubet/ oder was man selbsten ver-
langet/ alsdann in ein frisches Wasser geworffen/ und wann sie eine Weile
darinnen gelegen/ in einem reinen Grschirr in Wasser gesotten und zwar so lan
ge/ biß man fühlet/ daß sie ein wenig weich oder lind werden wollen/ alsdann
nimmt man selbige heraus/ und legt sie auf ein reines Tuch/ daß sie erkühlen
und wohl trockenen/ nach diesen werden sie entzwey geschnitten/ wohl einge-
zuckert/ und etliche Stunden/ oder wohl gar über Nacht/ darinnen gelassen/
hierauff wird ein schöner Zucker geläutert/ und wohl dick eingesotten/ wann er
nun erkaltet/ kan man die eingezuckerten Citronen und Pomerantzen eine
Weile zuvor/ ehe man speisen will/ und zwar eine um die andere/ in eine Schüssel
legen/ und hernach mit dem gesottenen Zucker übergiessen.

9. Gu-
Das XXXV. Capitel.

Betreffend aber den Hopffen/ ſo kan das Anfaſſen mit dem Faden bey
ſelbigen nicht wohl geſchehen/ weilen ſelbiger gar zu klein iſt/ und ſehr lang-
weilig mit dem Anfaſſen hergienge/ ſo iſt es aber am beſten/ ſo man ſelbige bey
gelinder Waͤrme in einem Siebe auf dem Ofen abdoͤrre/ allerdings aber wie
oben bey dem Spargel gedacht iſt.

7. Koͤſtlicher Citronen-Salat.

Nimm Citronen/ ſchneide ſie ſchoͤn gleich zu Scheiben/ oder Plaͤtzen/ ha-
cke ſie mit beſondern darzu gemachten Eiſelein zierlich aus/ ſchneide hernach
die Plaͤtzlein halb von einander/ und lege ſie in Zucker/ laſſe ſie uͤber Nacht dar-
innen liegen; nimm dann eine zinnerne Schuͤſſel/ mit einem breiten Rand oder
Bord/ lege eine Schale darein/ und ſchlichte die Plaͤtzlein rings herum/ darauff/ doch
nicht zu weit/ auch nicht zu enge/ und zwar alſo nach einander/ biß ſie oben auf-
geſpitzet zuſammen gehen/ lege dann das Deckelein von den Citronen zu oberſt
darauff/ oder beſtecke es mit einem Straͤußlein von Seiden-Blumen/ oder einen
Bild von Tragant-Arbeit/ beziere den Schuͤſſel-Rand mit Lorbeer-Blaͤttern/
und darzwiſchen gelegten Citronen-Plaͤtzlein. Etliche pflegen die Citronen ſchoͤn
zu ſchrauben/ in 4. Theile zu zerſchneiden/ oder auf andere Weiſe nach Belieben
zu formiren. Jnſonderheit aber die Citronen-Schelffen/ die man von den ge-
ſchraubten Citronen haben kan/ auf unterſchiedene Arten in einander zu ſchlin-
gen/ gedoppelt oder einfache Zweiffels-Knoͤten daraus zu machen und den
Rand der Schuͤſſel/ wie auch den Salat ſelbſt darmit zu bezieren.

8. Citronen oder Pomerantzen einzumachen
zum Salat.

Es werden zu erſt die Citronen und Pomerantzen auf beyden Seiten
ſchoͤn und zierlich von Blum-Werck geſchraubet/ oder was man ſelbſten ver-
langet/ alsdann in ein friſches Waſſer geworffen/ und wann ſie eine Weile
darinnen gelegen/ in einem reinen Grſchirr in Waſſer geſotten und zwar ſo lan
ge/ biß man fuͤhlet/ daß ſie ein wenig weich oder lind werden wollen/ alsdann
nimmt man ſelbige heraus/ und legt ſie auf ein reines Tuch/ daß ſie erkuͤhlen
und wohl trockenen/ nach dieſen werden ſie entzwey geſchnitten/ wohl einge-
zuckert/ und etliche Stunden/ oder wohl gar uͤber Nacht/ darinnen gelaſſen/
hierauff wird ein ſchoͤner Zucker gelaͤutert/ und wohl dick eingeſotten/ wann er
nun erkaltet/ kan man die eingezuckerten Citronen und Pomerantzen eine
Weile zuvor/ ehe man ſpeiſen will/ und zwar eine um die andere/ in eine Schuͤſſel
legen/ und hernach mit dem geſottenen Zucker uͤbergieſſen.

9. Gu-
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[576/0598] Das XXXV. Capitel. Betreffend aber den Hopffen/ ſo kan das Anfaſſen mit dem Faden bey ſelbigen nicht wohl geſchehen/ weilen ſelbiger gar zu klein iſt/ und ſehr lang- weilig mit dem Anfaſſen hergienge/ ſo iſt es aber am beſten/ ſo man ſelbige bey gelinder Waͤrme in einem Siebe auf dem Ofen abdoͤrre/ allerdings aber wie oben bey dem Spargel gedacht iſt. 7. Koͤſtlicher Citronen-Salat. Nimm Citronen/ ſchneide ſie ſchoͤn gleich zu Scheiben/ oder Plaͤtzen/ ha- cke ſie mit beſondern darzu gemachten Eiſelein zierlich aus/ ſchneide hernach die Plaͤtzlein halb von einander/ und lege ſie in Zucker/ laſſe ſie uͤber Nacht dar- innen liegen; nimm dann eine zinnerne Schuͤſſel/ mit einem breiten Rand oder Bord/ lege eine Schale darein/ und ſchlichte die Plaͤtzlein rings herum/ darauff/ doch nicht zu weit/ auch nicht zu enge/ und zwar alſo nach einander/ biß ſie oben auf- geſpitzet zuſammen gehen/ lege dann das Deckelein von den Citronen zu oberſt darauff/ oder beſtecke es mit einem Straͤußlein von Seiden-Blumen/ oder einen Bild von Tragant-Arbeit/ beziere den Schuͤſſel-Rand mit Lorbeer-Blaͤttern/ und darzwiſchen gelegten Citronen-Plaͤtzlein. Etliche pflegen die Citronen ſchoͤn zu ſchrauben/ in 4. Theile zu zerſchneiden/ oder auf andere Weiſe nach Belieben zu formiren. Jnſonderheit aber die Citronen-Schelffen/ die man von den ge- ſchraubten Citronen haben kan/ auf unterſchiedene Arten in einander zu ſchlin- gen/ gedoppelt oder einfache Zweiffels-Knoͤten daraus zu machen und den Rand der Schuͤſſel/ wie auch den Salat ſelbſt darmit zu bezieren. 8. Citronen oder Pomerantzen einzumachen zum Salat. Es werden zu erſt die Citronen und Pomerantzen auf beyden Seiten ſchoͤn und zierlich von Blum-Werck geſchraubet/ oder was man ſelbſten ver- langet/ alsdann in ein friſches Waſſer geworffen/ und wann ſie eine Weile darinnen gelegen/ in einem reinen Grſchirr in Waſſer geſotten und zwar ſo lan ge/ biß man fuͤhlet/ daß ſie ein wenig weich oder lind werden wollen/ alsdann nimmt man ſelbige heraus/ und legt ſie auf ein reines Tuch/ daß ſie erkuͤhlen und wohl trockenen/ nach dieſen werden ſie entzwey geſchnitten/ wohl einge- zuckert/ und etliche Stunden/ oder wohl gar uͤber Nacht/ darinnen gelaſſen/ hierauff wird ein ſchoͤner Zucker gelaͤutert/ und wohl dick eingeſotten/ wann er nun erkaltet/ kan man die eingezuckerten Citronen und Pomerantzen eine Weile zuvor/ ehe man ſpeiſen will/ und zwar eine um die andere/ in eine Schuͤſſel legen/ und hernach mit dem geſottenen Zucker uͤbergieſſen. 9. Gu-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. 576. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/598>, abgerufen am 13.11.2024.