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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687.

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bohren und als es gemercket / daß das Junge todt/ hat es dasselbe dermassen betrauret/ daß es in 3. Tagen nicht essen wollen: Die Jungen sind im Schwimmen den Alten behülflich: Der Seehund kan durch seinen starcken Athem den Meer-Steinbock auß den Ritzen der Klippen herauß bringen/ und verschlingen.

Von dem Meer-Hirten/ und See-Hahnen.

DEr Meerharder wird bey den Agathensern Meerfalck/ und von den Mussiliers Landola genannt: wann man die außgestreckten Floßfedern over Flügel davon thut / sihet er nicht anders auß/ als der Großkopff/ Mugil, und wird der geflügelte Mugil geheissen: Er wird einer Ellenlang/ und ist mit grossen Schuppen bedecket / hat einen runden Kopff/ schwartze Schnautze/ und kleines Maul/ gantz ohne Zähne/ seine Flügel sind solang als der gantze Leib/ die Floßfeder am Schwantz ist groß und breit/ weil sie sich in 2. Finnen endiget: Unter dem Bauch gegen dem Schwantz ist auch eine länglichte Feder/ und einwenig höher hinauff 6. oder 7. mit einer Haut zusammen gefüget/ der Rücken ist breitlecht/ und blauschwartzer Farbe. Aldrovand. schreibet von einem/ der auß Spanien geschickt war/ dieser war umb den Kopff auß der Pfersichblüt farbe weißlecht/ außer den Flecken die auff Goldgelbe fielen: hatte sehr lange breite Flügel/ auß dem blauen grünlechter Farbe/ mit vielen blauen runden Flecken eingesprengt/ die grösseste waren goldgelb mit Ringe eben wie die Augen im Pfauenschwantz / umbgeben. Der scharffe Rücke war theils Goldfarb/ theils Eisenfarb. Sie bleiben in dem Meer/ und werden/ nach Salviani Bericht/ selten gefangen: Es/ wird davor gehalten/ daß sie/ ob sie wohl keine Zähne haben/ dennoch Fleisch essen. Sie fliegen niedrig an den Ufern/ woselbst sie vor den Raub-Fischen sicher sind/ fliegen sie aber höher/ so stehen sie in Gefahr. An dem Strand der inwendigen frantzschen See ist einer gesehen worden/ der einen Steinwurff weit/ und vier Ellen hoch über dem Wasser geflogen: Diejenige so nach Herculis-Seulen fahren/ berichten/ daß bißweilen eine solche menge Fische daherumb anzutreffen/ daß es von ferne geschienen/ als wann eine grosse menge Wasser-Vögel daher geflogen käme. Wegen seines unlieblichen Geschmacks kompt er auff keine Tafel zur Speise genossen zuwerden: Gellius bezeuget/ daß sie von den Schiffern an die Kirchen/ Balbierer und Apothecker verehret worden/ da sie zum Zierath könten auffgehänget werden. Ihre Galle wird in der Artzney/ wieder die verstopffte Gesichts-Adern/ gebrauchet. Noch wird ein ander Geschlecht dieser Seeharder gefunden/ mit runden Floß-

bohren und als es gemercket / daß das Junge todt/ hat es dasselbe dermassen betrauret/ daß es in 3. Tagen nicht essen wollen: Die Jungen sind im Schwim̃en den Alten behülflich: Der Seehund kan durch seinen starcken Athem den Meer-Steinbock auß den Ritzen der Klippen herauß bringen/ und verschlingen.

Von dem Meer-Hirten/ und See-Hahnen.

DEr Meerharder wird bey den Agathensern Meerfalck/ und von den Mussiliers Landola genannt: wann man die außgestreckten Floßfedern over Flügel davon thut / sihet er nicht anders auß/ als der Großkopff/ Mugil, und wird der geflügelte Mugil geheissen: Er wird einer Ellenlang/ und ist mit grossen Schuppen bedecket / hat einen runden Kopff/ schwartze Schnautze/ und kleines Maul/ gantz ohne Zähne/ seine Flügel sind solang als der gantze Leib/ die Floßfeder am Schwantz ist groß und breit/ weil sie sich in 2. Finnen endiget: Unter dem Bauch gegen dem Schwantz ist auch eine länglichte Feder/ und einwenig höher hinauff 6. oder 7. mit einer Haut zusammen gefüget/ der Rücken ist breitlecht/ und blauschwartzer Farbe. Aldrovand. schreibet von einem/ der auß Spanien geschickt war/ dieser war umb den Kopff auß der Pfersichblüt farbe weißlecht/ außer den Flecken die auff Goldgelbe fielen: hatte sehr lange breite Flügel/ auß dem blauen grünlechter Farbe/ mit vielen blauen runden Flecken eingesprengt/ die grösseste waren goldgelb mit Ringë eben wie die Augen im Pfauenschwantz / umbgeben. Der scharffe Rücke war theils Goldfarb/ theils Eisenfarb. Sie bleiben in dem Meer/ und werden/ nach Salviani Bericht/ selten gefangen: Es/ wird davor gehalten/ daß sie/ ob sie wohl keine Zähne haben/ dennoch Fleisch essen. Sie fliegen niedrig an den Ufern/ woselbst sie vor den Raub-Fischen sicher sind/ fliegen sie aber höher/ so stehen sie in Gefahr. An dem Strand der inwendigen frantzschen See ist einer gesehen worden/ der einen Steinwurff weit/ und vier Ellen hoch über dem Wasser geflogen: Diejenige so nach Herculis-Seulen fahren/ berichten/ daß bißweilen eine solche menge Fische daherumb anzutreffen/ daß es von ferne geschienen/ als wann eine grosse menge Wasser-Vögel daher geflogen käme. Wegen seines unlieblichen Geschmacks kompt er auff keine Tafel zur Speise genossen zuwerden: Gellius bezeuget/ daß sie von den Schiffern an die Kirchen/ Balbierer und Apothecker verehret worden/ da sie zum Zierath könten auffgehänget werden. Ihre Galle wird in der Artzney/ wieder die verstopffte Gesichts-Adern/ gebrauchet. Noch wird ein ander Geschlecht dieser Seeharder gefunden/ mit runden Floß-

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[243/0011] bohren und als es gemercket / daß das Junge todt/ hat es dasselbe dermassen betrauret/ daß es in 3. Tagen nicht essen wollen: Die Jungen sind im Schwim̃en den Alten behülflich: Der Seehund kan durch seinen starcken Athem den Meer-Steinbock auß den Ritzen der Klippen herauß bringen/ und verschlingen. Von dem Meer-Hirten/ und See-Hahnen. DEr Meerharder wird bey den Agathensern Meerfalck/ und von den Mussiliers Landola genannt: wann man die außgestreckten Floßfedern over Flügel davon thut / sihet er nicht anders auß/ als der Großkopff/ Mugil, und wird der geflügelte Mugil geheissen: Er wird einer Ellenlang/ und ist mit grossen Schuppen bedecket / hat einen runden Kopff/ schwartze Schnautze/ und kleines Maul/ gantz ohne Zähne/ seine Flügel sind solang als der gantze Leib/ die Floßfeder am Schwantz ist groß und breit/ weil sie sich in 2. Finnen endiget: Unter dem Bauch gegen dem Schwantz ist auch eine länglichte Feder/ und einwenig höher hinauff 6. oder 7. mit einer Haut zusammen gefüget/ der Rücken ist breitlecht/ und blauschwartzer Farbe. Aldrovand. schreibet von einem/ der auß Spanien geschickt war/ dieser war umb den Kopff auß der Pfersichblüt farbe weißlecht/ außer den Flecken die auff Goldgelbe fielen: hatte sehr lange breite Flügel/ auß dem blauen grünlechter Farbe/ mit vielen blauen runden Flecken eingesprengt/ die grösseste waren goldgelb mit Ringë eben wie die Augen im Pfauenschwantz / umbgeben. Der scharffe Rücke war theils Goldfarb/ theils Eisenfarb. Sie bleiben in dem Meer/ und werden/ nach Salviani Bericht/ selten gefangen: Es/ wird davor gehalten/ daß sie/ ob sie wohl keine Zähne haben/ dennoch Fleisch essen. Sie fliegen niedrig an den Ufern/ woselbst sie vor den Raub-Fischen sicher sind/ fliegen sie aber höher/ so stehen sie in Gefahr. An dem Strand der inwendigen frantzschen See ist einer gesehen worden/ der einen Steinwurff weit/ und vier Ellen hoch über dem Wasser geflogen: Diejenige so nach Herculis-Seulen fahren/ berichten/ daß bißweilen eine solche menge Fische daherumb anzutreffen/ daß es von ferne geschienen/ als wann eine grosse menge Wasser-Vögel daher geflogen käme. Wegen seines unlieblichen Geschmacks kompt er auff keine Tafel zur Speise genossen zuwerden: Gellius bezeuget/ daß sie von den Schiffern an die Kirchen/ Balbierer und Apothecker verehret worden/ da sie zum Zierath könten auffgehänget werden. Ihre Galle wird in der Artzney/ wieder die verstopffte Gesichts-Adern/ gebrauchet. Noch wird ein ander Geschlecht dieser Seeharder gefunden/ mit runden Floß-

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 4. Osnabrück, 1687, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz04_1678/11>, abgerufen am 21.12.2024.