[N. N.]: Vom Beruff Und Enturlaubung der Prediger/ Christlicher Fürtrefflicher Lehrer Bedencken. Giessen, 1608.Zu dem habt jhr euch allerley Fahr zubesorgen / was wolt jhr dann lang dienen vnwilligen / verstockten / verzweiffelten Leuten / damit jhr nichts anders thut / dann daß jhr jhnen vrsach gebet / euch mehr zuverachten vnd zuverfolgen. Gehet jmmer darvon / vnnd schüttelt den Staub von ewren Füssen ab / zum zeugnuß vber sie. Ich hab in kurtzen geschrieben N. daß er sich auch von dannen soll machen / jhr könnet jre Sünde / als frommen trewen Predigern zustehet vngestrafft nicht lassen / so können sie ewre straffen weder hören noch noch leiden. Darumb lasset sie jmmer hin machen / wir haben das vnsere gethan / sind derhalb sicher vnd entschüldiget für Gott vnnd der Welt. Gehabt euch wol im Herrn / vnd grüsset den Herrn N. trawret nicht / sondern seyd frölich / daß jhr vmb Christus willen leidet. Ich wolte aber nicht / daß jhr offentlich / vnd sie zusehen liesset / den Staub von ewren Füssen / schüttelt / sie möchten euch sonst auffdem Wege ein Tück beweisen / sondern segnet sie mit sanfften demütigen worten / stellet aber die sache Gott heym. Doch bezeuget / daß jr mit gutem Gewissen lenger bey jnen nit sein möget / Item wer recht habe / werde Gott darüber richten. Anno 1531. VII. Ibidem fol. 266. a. b. Schrifft D. Martini Lutheri an zwen Prediger / ob sie jhr Kirchen lassen / vnd den Feinden deß Evangelii / die sich doch als Freimde stellen / weichen sollen? GNad vnd Friede im Herrn / Ich hab ewer Schrifft / an mich gethan / gelesen / lieben Herrn / darinn jhr meines Raths begeret / ob jhr weichen solt vnd raum geben den Feinden deß Evangelii bey euch / die sich doch als Freunde stellen. Darauff ist kurtz mein Antwort vnd Meynung / daß jhr Ja bey leib noch zur zeit nicht weichet / daß es nicht ein ansehen habe / daß jhr als Miedling ewer Schaffe verlasset / darumb fahret beyde fort in ewrem Ampt / euch von ewer Kirchen befohlen. Leidet alles was euch zu leiden ist / biß so lang sie euch mit Gewalt absetzen / oder auß Befehl der Oberkeit vertreiben / sonst solt jhr dem grimmigen wüten deß Sathans mit nichten weichen. Ihr seyt nicht allein / die solchs leiden / diese heimliche Verfolgung / so von falschen Brüdern geschicht / trifft vnd drückt vns allen vnter vnsern frommen Zu dem habt jhr euch allerley Fahr zubesorgen / was wolt jhr dann lang dienen vnwilligen / verstockten / verzweiffelten Leuten / damit jhr nichts anders thut / dann daß jhr jhnen vrsach gebet / euch mehr zuverachten vnd zuverfolgen. Gehet jmmer darvon / vnnd schüttelt den Staub von ewren Füssen ab / zum zeugnuß vber sie. Ich hab in kurtzen geschrieben N. daß er sich auch von dannen soll machen / jhr könnet jre Sünde / als frommen trewen Predigern zustehet vngestrafft nicht lassen / so können sie ewre straffen weder hören noch noch leiden. Darumb lasset sie jmmer hin machen / wir haben das vnsere gethan / sind derhalb sicher vnd entschüldiget für Gott vnnd der Welt. Gehabt euch wol im Herrn / vnd grüsset den Herrn N. trawret nicht / sondern seyd frölich / daß jhr vmb Christus willen leidet. Ich wolte aber nicht / daß jhr offentlich / vnd sie zusehen liesset / den Staub von ewren Füssen / schüttelt / sie möchten euch sonst auffdem Wege ein Tück beweisen / sondern segnet sie mit sanfften demütigen worten / stellet aber die sache Gott heym. Doch bezeuget / daß jr mit gutem Gewissen lenger bey jnen nit sein möget / Item wer recht habe / werde Gott darüber richten. Anno 1531. VII. Ibidem fol. 266. a. b. Schrifft D. Martini Lutheri an zwen Prediger / ob sie jhr Kirchen lassen / vnd den Feinden deß Evangelii / die sich doch als Freimde stellen / weichen sollen? GNad vnd Friede im Herrn / Ich hab ewer Schrifft / an mich gethan / gelesen / lieben Herrn / dariñ jhr meines Raths begeret / ob jhr weichen solt vnd raum geben den Feinden deß Evangelii bey euch / die sich doch als Freunde stellen. Darauff ist kurtz mein Antwort vnd Meynung / daß jhr Ja bey leib noch zur zeit nicht weichet / daß es nicht ein ansehen habe / daß jhr als Miedling ewer Schaffe verlasset / darumb fahret beyde fort in ewrem Ampt / euch von ewer Kirchen befohlen. Leidet alles was euch zu leiden ist / biß so lang sie euch mit Gewalt absetzen / oder auß Befehl der Oberkeit vertreiben / sonst solt jhr dem grimmigen wüten deß Sathans mit nichten weichen. 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Zu dem habt jhr euch allerley Fahr zubesorgen / was wolt jhr dann lang dienen vnwilligen / verstockten / verzweiffelten Leuten / damit jhr nichts anders thut / dann daß jhr jhnen vrsach gebet / euch mehr zuverachten vnd zuverfolgen. Gehet jmmer darvon / vnnd schüttelt den Staub von ewren Füssen ab / zum zeugnuß vber sie. Ich hab in kurtzen geschrieben N. daß er sich auch von dannen soll machen / jhr könnet jre Sünde / als frommen trewen Predigern zustehet vngestrafft nicht lassen / so können sie ewre straffen weder hören noch noch leiden. Darumb lasset sie jmmer hin machen / wir haben das vnsere gethan / sind derhalb sicher vnd entschüldiget für Gott vnnd der Welt. Gehabt euch wol im Herrn / vnd grüsset den Herrn N. trawret nicht / sondern seyd frölich / daß jhr vmb Christus willen leidet.
Ich wolte aber nicht / daß jhr offentlich / vnd sie zusehen liesset / den Staub von ewren Füssen / schüttelt / sie möchten euch sonst auffdem Wege ein Tück beweisen / sondern segnet sie mit sanfften demütigen worten / stellet aber die sache Gott heym. Doch bezeuget / daß jr mit gutem Gewissen lenger bey jnen nit sein möget / Item wer recht habe / werde Gott darüber richten. Anno 1531.
VII. Ibidem fol. 266. a. b.
Schrifft D. Martini Lutheri an zwen Prediger / ob sie jhr Kirchen lassen / vnd den Feinden deß Evangelii / die sich doch als Freimde stellen / weichen sollen?
GNad vnd Friede im Herrn / Ich hab ewer Schrifft / an mich gethan / gelesen / lieben Herrn / dariñ jhr meines Raths begeret / ob jhr weichen solt vnd raum geben den Feinden deß Evangelii bey euch / die sich doch als Freunde stellen.
Darauff ist kurtz mein Antwort vnd Meynung / daß jhr Ja bey leib noch zur zeit nicht weichet / daß es nicht ein ansehen habe / daß jhr als Miedling ewer Schaffe verlasset / darumb fahret beyde fort in ewrem Ampt / euch von ewer Kirchen befohlen.
Leidet alles was euch zu leiden ist / biß so lang sie euch mit Gewalt absetzen / oder auß Befehl der Oberkeit vertreiben / sonst solt jhr dem grimmigen wüten deß Sathans mit nichten weichen.
Ihr seyt nicht allein / die solchs leiden / diese heimliche Verfolgung / so von falschen Brüdern geschicht / trifft vnd drückt vns allen vnter vnsern from̃en
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