[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Ob dieser Lehr / vnd bekentnis sollen wir lassen den Leib / Gut / Ehr / Kind / vnd Weib / etc. vff das vns der Himel bleibe. Wie kan aber hiemit bestehen / das die Vbiquisten in jrem Concordibuch fürgeben / Es sey alles / durch vnd durch / voll Christus / auch nach der Menscheit? Das zwey vnd zwentzigste Anhaltische Argument. DIe zwey vnd zwentzigste erinnerung /XXII. gehet auff das wort / Essentialiter, oder wesentlich / damit sie in der Praefation jhrer Concordiformul / wie auch alhie in der Erfurdischen Apologien spielen / vndFol. Apol. Erf. 88. a. meinen / es sey der Sachen gnug geschehen / wenn sie sagen / die menschliche Natur in Christo sey so wol / als die göttliche / almechtig / alwissend / allenthalben / aber nicht wesentlich / wie die Gottheit / sondern persönlich. Aber wir antworten noch / wie zuuor / das solche erklerung / der Sachen selbst / gantz / vnd gar zu wider ist. Denn erstlich kan mit nichten geleugnet werden / das die menschliche Natur nicht etwas persönlich in Christo ist / sondern etwas wesentlich ist sie in der ewigen Person des Worts / darumb was in derselbigen persönlichen vereinigung der beiden Naturn in Christo von der menschlichen Natur / in abstracto, gesagt kan werden / das hat sie eigentlich an jrem Wesen. Sols jhr aber vmb der persönlichen vereinigung willen mitgeteilt werden / so kan es anders nicht / denn in concreto geschehen / nach der Regel communicationis idiomatun also genant / dadurch beiderley Naturn Ob dieser Lehr / vnd bekentnis sollen wir lassen den Leib / Gut / Ehr / Kind / vnd Weib / etc. vff das vns der Himel bleibe. Wie kan aber hiemit bestehen / das die Vbiquisten in jrem Concordibuch fürgeben / Es sey alles / durch vnd durch / voll Christus / auch nach der Menscheit? Das zwey vnd zwentzigste Anhaltische Argument. DIe zwey vnd zwentzigste erinnerung /XXII. gehet auff das wort / Essentialiter, oder wesentlich / damit sie in der Praefation jhrer Concordiformul / wie auch alhie in der Erfurdischen Apologien spielen / vndFol. Apol. Erf. 88. a. meinen / es sey der Sachen gnug geschehen / wenn sie sagen / die menschliche Natur in Christo sey so wol / als die göttliche / almechtig / alwissend / allenthalben / aber nicht wesentlich / wie die Gottheit / sondern persönlich. Aber wir antworten noch / wie zuuor / das solche erklerung / der Sachen selbst / gantz / vnd gar zu wider ist. Denn erstlich kan mit nichten geleugnet werden / das die menschliche Natur nicht etwas persönlich in Christo ist / sondern etwas wesentlich ist sie in der ewigen Person des Worts / darumb was in derselbigen persönlichen vereinigung der beiden Naturn in Christo von der menschlichen Natur / in abstracto, gesagt kan werden / das hat sie eigentlich an jrem Wesen. Sols jhr aber vmb der persönlichen vereinigung willen mitgeteilt werden / so kan es anders nicht / denn in concreto geschehen / nach der Regel communicationis idiomatũ also genant / dadurch beiderley Naturn <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0277" n="275"/> <p>Ob dieser Lehr / vnd bekentnis sollen wir lassen den Leib / Gut / Ehr / Kind / vnd Weib / etc. vff das vns der Himel bleibe. Wie kan aber hiemit bestehen / das die Vbiquisten in jrem Concordibuch fürgeben / Es sey alles / durch vnd durch / voll Christus / auch nach der Menscheit?</p> </div> <div> <head>Das zwey vnd zwentzigste Anhaltische Argument.<lb/></head> <p>DIe zwey vnd zwentzigste erinnerung /<note place="right">XXII.</note> gehet auff das wort / Essentialiter, oder wesentlich / damit sie in der Praefation jhrer Concordiformul / wie auch alhie in der Erfurdischen Apologien spielen / vnd<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">88.</hi> a.</note> meinen / es sey der Sachen gnug geschehen / wenn sie sagen / die menschliche Natur in Christo sey so wol / als die göttliche / almechtig / alwissend / allenthalben / aber nicht wesentlich / wie die Gottheit / sondern persönlich.</p> <p>Aber wir antworten noch / wie zuuor / das solche erklerung / der Sachen selbst / gantz / vnd gar zu wider ist. Denn erstlich kan mit nichten geleugnet werden / das die menschliche Natur nicht etwas persönlich in Christo ist / sondern etwas wesentlich ist sie in der ewigen Person des Worts / darumb was in derselbigen persönlichen vereinigung der beiden Naturn in Christo von der menschlichen Natur / in abstracto, gesagt kan werden / das hat sie eigentlich an jrem Wesen. Sols jhr aber vmb der persönlichen vereinigung willen mitgeteilt werden / so kan es anders nicht / denn in concreto geschehen / nach der Regel communicationis idiomatũ also genant / dadurch beiderley Naturn </p> </div> </body> </text> </TEI> [275/0277]
Ob dieser Lehr / vnd bekentnis sollen wir lassen den Leib / Gut / Ehr / Kind / vnd Weib / etc. vff das vns der Himel bleibe. Wie kan aber hiemit bestehen / das die Vbiquisten in jrem Concordibuch fürgeben / Es sey alles / durch vnd durch / voll Christus / auch nach der Menscheit?
Das zwey vnd zwentzigste Anhaltische Argument.
DIe zwey vnd zwentzigste erinnerung / gehet auff das wort / Essentialiter, oder wesentlich / damit sie in der Praefation jhrer Concordiformul / wie auch alhie in der Erfurdischen Apologien spielen / vnd meinen / es sey der Sachen gnug geschehen / wenn sie sagen / die menschliche Natur in Christo sey so wol / als die göttliche / almechtig / alwissend / allenthalben / aber nicht wesentlich / wie die Gottheit / sondern persönlich.
XXII.
Fol. Apol. Erf. 88. a. Aber wir antworten noch / wie zuuor / das solche erklerung / der Sachen selbst / gantz / vnd gar zu wider ist. Denn erstlich kan mit nichten geleugnet werden / das die menschliche Natur nicht etwas persönlich in Christo ist / sondern etwas wesentlich ist sie in der ewigen Person des Worts / darumb was in derselbigen persönlichen vereinigung der beiden Naturn in Christo von der menschlichen Natur / in abstracto, gesagt kan werden / das hat sie eigentlich an jrem Wesen. Sols jhr aber vmb der persönlichen vereinigung willen mitgeteilt werden / so kan es anders nicht / denn in concreto geschehen / nach der Regel communicationis idiomatũ also genant / dadurch beiderley Naturn
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/277>, abgerufen am 03.03.2025. |